„Cannabis-Teillegalisierung in der Kritik: Ärzte fordern Rücknahme und mehr Aufklärung“

04.04.2025 81 mal gelesen 0 Kommentare

Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung gefordert

Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK-RLP) hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die vor einem Jahr eingeführte Teillegalisierung von Cannabis zurückzunehmen. Günther Matheis, Präsident der LÄK-RLP, bezeichnete das Gesetz als „großen Fehler“. Er kritisierte, dass die Legalisierung die Verfügbarkeit einer Substanz erleichtert habe, die nachweislich hirnorganische Veränderungen und psychische Störungen wie Depressionen und Psychosen verursachen könne.

Die Ärztekammer fordert mehr Aufklärungsarbeit an Schulen und betont, dass die Regulierung und Entkriminalisierung von Cannabis nicht belegt sei, um Schäden zu verringern. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen laut Matheis einen erhöhten Konsum und steigenden psychiatrischen Behandlungsbedarf.

„Die Vorstellung, dass durch Regulierung, Legalisierung und Entkriminalisierung der Schaden verringert wird, ist nicht belegt.“ – Günther Matheis

Zusammenfassung: Die LÄK-RLP fordert die Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung und betont die gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Jugendliche.

Ein Jahr Cannabis-Gesetz: Bilanz in Deutschland

Nach einem Jahr Cannabis-Teillegalisierung in Deutschland zieht der Suchtforscher Bernd Werse von der Frankfurt University of Applied Sciences eine gemischte Bilanz. Während sich der Konsum bei Erwachsenen kaum verändert hat, zeigen Abwassermessungen in Stuttgart einen Anstieg der THC-Abbauprodukte um 13 Prozent. Dies könnte auf einen erhöhten Eigenanbau zurückzuführen sein.

Die Teillegalisierung hat den Schwarzmarkt bisher nicht signifikant reduziert, da es noch zu wenige legale Bezugsquellen gibt. Dennoch profitieren Konsumenten von der Entkriminalisierung, da sie keine strafrechtlichen Konsequenzen mehr fürchten müssen. Werse betont, dass die Entkriminalisierung eine „große Errungenschaft“ sei, kritisiert jedoch das Fehlen eines Einzelhandels für Cannabis.

Zusammenfassung: Die Teillegalisierung hat den Schwarzmarkt nicht ausreichend eingedämmt, bietet jedoch Vorteile durch die Entkriminalisierung.

Kreis Kassel: Gelassene Reaktionen auf Cannabis-Legalisierung

Im Kreis Kassel zeigt sich ein Jahr nach der Legalisierung von Cannabis keine signifikante Veränderung im Konsumverhalten oder in der Kriminalität. Laut Klaus Missing, Sprecher der Kreis-Bürgermeister, gibt es keine auffälligen Konsumorte oder Beschwerden von Bürgern. Anbaugemeinschaften wie der Mariana Cannabis Club in Kassel warten jedoch weiterhin auf Genehmigungen, um ihre Aktivitäten aufzunehmen.

Die Legalisierung hat laut Experten wie Bent Elvers, Vorsitzender des Mariana Cannabis Clubs, die Sicherheit für Konsumenten erhöht, da gestrecktes Cannabis vom Schwarzmarkt vermieden wird. Gastronomen dürfen den Konsum in ihren Betrieben weiterhin verbieten, was zu gemischten Reaktionen führt.

Zusammenfassung: Im Kreis Kassel bleibt die Legalisierung weitgehend unauffällig, während Anbaugemeinschaften auf Genehmigungen warten.

Lesotho: Cannabis-Export als wirtschaftliche Nische

Lesotho, das erste afrikanische Land mit einer Anbaulizenz für medizinisches Cannabis, hat sich als Exporteur etabliert. Hoch in den Bergen des Landes wird Cannabis unter strengen Standards angebaut und nach Europa, insbesondere nach Deutschland, exportiert. Marcus Knupp von Germany Trade & Invest berichtet, dass die Produktion strengen medizinischen Standards entspricht, was die Qualität der Produkte sicherstellt.

Obwohl das Geschäft Arbeitsplätze schafft, bleibt der wirtschaftliche Einfluss begrenzt. Ein großer Betrieb beschäftigt lediglich 300 Mitarbeiter. Dennoch zeigt das Beispiel Lesotho, wie Cannabis als Nischenprodukt wirtschaftliche Vielfalt fördern kann.

Zusammenfassung: Lesotho exportiert erfolgreich medizinisches Cannabis nach Europa, bleibt jedoch wirtschaftlich weiterhin ein Entwicklungsland.

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