14 Cannabis-Anbauvereinigungen in Sachsen-Anhalt genehmigt, Schwarzmarkt bleibt aktiv

04.07.2025 16 mal gelesen 0 Kommentare

14 Anbauvereinigungen in Sachsen-Anhalt erhalten Erlaubnis

Mehr als ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis haben in Sachsen-Anhalt bislang 14 Anbauvereinigungen eine offizielle Erlaubnis erhalten. Nach Angaben des Landesamts für Verbraucherschutz liegen den Behörden insgesamt 22 Anträge auf Zulassung vor. Die genehmigten Anbauvereinigungen sind über das gesamte Bundesland verteilt: Jeweils drei Clubs befinden sich im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis, zwei im Landkreis Harz sowie jeweils einer im Burgenlandkreis, Dessau-Roßlau, Halle, Magdeburg, Stendal und dem Saalekreis.

Seit April 2024 ist der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis legal, zudem dürfen bis zu drei Pflanzen zu Hause angebaut werden. Dennoch greifen laut Landeskriminalamt (LKA) viele Menschen weiterhin auf den Schwarzmarkt zurück, da sie nicht über die nötigen Kenntnisse für den Eigenanbau verfügen. Im Jahr 2024 wurden fast 590 Kilogramm Cannabis sichergestellt – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (234 Kilogramm). Das LKA stellt fest: „Der illegale Handel wurde durch die Legalisierung offensichtlich bisher noch nicht in der erwarteten Dimension beseitigt.“ (Quellen: STERN.de, WELT)

Jahr Sichergestelltes Cannabis (kg)
2023 234
2024 590
  • 14 Anbauvereinigungen mit Erlaubnis
  • 22 Anträge insgesamt
  • Verteilung über ganz Sachsen-Anhalt
  • Schwarzmarkt weiterhin aktiv

Infobox: Trotz Legalisierung bleibt der Schwarzmarkt in Sachsen-Anhalt präsent. Die Zahl der genehmigten Anbauvereinigungen wächst, doch die Sicherstellungen durch die Polizei haben sich mehr als verdoppelt. (STERN.de, WELT)

Berlin: Sieben Cannabis-Vereine erhalten Anbaugenehmigung

In Berlin haben ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis sieben Vereine eine Anbaugenehmigung erhalten. Das geht aus dem Jahresbericht 2024 des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) hervor. Zwischen November 2024 und Juni 2025 wurden 29 Anträge von Vereinen auf Anbau gestellt. Die genehmigten Flächen befinden sich unter anderem in Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf.

Die Bearbeitung der Anträge wurde durch Unklarheiten bei den Zuständigkeiten verzögert. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra räumte bereits im Frühjahr ein, dass die Abläufe noch nicht „rund“ laufen. Lageso-Präsident Alexander Straßmeir betonte die Herausforderung, eine Balance zwischen rechtskonformer Sorgfalt und pragmatischer Verwaltungspraxis zu finden. (Quellen: RBB, DIE ZEIT)

  • 7 Vereine mit Anbaugenehmigung
  • 29 Anträge seit November 2024
  • Anbauflächen in mehreren Berliner Bezirken
  • Verwaltungsaufbau und Zuständigkeiten als Herausforderung
„Die besondere Herausforderung liegt dabei in der Balance zwischen rechtskonformer Sorgfalt und pragmatischer Verwaltungspraxis.“ (Alexander Straßmeir, Lageso-Präsident, DIE ZEIT)

Infobox: In Berlin ist die Zahl der genehmigten Cannabis-Vereine noch gering. Die Verwaltung arbeitet an effizienteren Abläufen, um die Umsetzung des Bundesgesetzes zu gewährleisten. (RBB, DIE ZEIT)

Schwarzwald: Polizei ermittelt nach Razzien gegen mutmaßliches Täternetzwerk

Nach Razzien in Schluchsee und Ibach im Schwarzwald ermittelt die Polizei weiter gegen ein mögliches Täternetzwerk im Zusammenhang mit Cannabis-Plantagen. Anwohner berichteten der Badischen Zeitung von auffälligen Autos und dubiosen Männern in der Region. Die Ermittlungen laufen, um die Hintergründe und mögliche Verbindungen der mutmaßlichen Täter zu klären. (Quelle: Badische Zeitung)

  • Razzien in Schluchsee und Ibach
  • Ermittlungen gegen mögliches Täternetzwerk
  • Anwohner berichten von verdächtigen Beobachtungen

Infobox: Die Polizei geht nach den Funden von Cannabis-Plantagen im Schwarzwald Hinweisen auf ein organisiertes Täternetzwerk nach. (Badische Zeitung)

Bergneustadt: Bewährungsstrafen für Cannabis-Anbau im eigenen Haus

Am Landgericht Köln wurden ein 31-jähriger Mann, sein Vater (62) und dessen Lebensgefährtin (49) wegen bandenmäßigen Anbaus, Handels und Besitzes von Marihuana verurteilt. Der 31-Jährige erhielt eine zweijährige Bewährungsstrafe und muss 1.200 Euro an die Staatskasse zahlen. Sein Vater und dessen Lebensgefährtin wurden zu jeweils neunmonatigen Bewährungsstrafen und einer Zahlung von 500 Euro verurteilt.

Das Trio hatte von 2019 bis 2022 in ihren gemeinsam bewohnten Häusern in Bergneustadt mehrere Cannabis-Plantagen betrieben. Bei einer Razzia wurden Pflanzen gefunden, die vermutlich 800 Gramm reines Marihuana ergeben hätten. Zusätzlich wurden 1.160 Gramm Cannabis, 3,5 Gramm Samen, 10,5 Gramm Haschisch und 218 Gramm Amphetamin sichergestellt. Die Angeklagten gaben an, das Cannabis zunächst für den Eigenkonsum angebaut zu haben, später aber auch verkauft zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Quelle: Oberberg-Aktuell)

Person Strafe Bewährungsauflage
31-Jähriger 2 Jahre Bewährung 1.200 €
Vater (62) 9 Monate Bewährung 500 €
Lebensgefährtin (49) 9 Monate Bewährung 500 €
  • Mehrere Plantagen von 2019 bis 2022
  • 800 Gramm Marihuana, 1.160 Gramm Cannabis, 218 Gramm Amphetamin sichergestellt
  • Geständnisse der Angeklagten

Infobox: Das Landgericht Köln verhängte Bewährungsstrafen für drei Personen aus Bergneustadt wegen bandenmäßigen Cannabis-Anbaus und -Handels. (Oberberg-Aktuell)

Quellen:

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