Apotheken als neuer Cannabis-Hotspot: Legalisierung entlastet Polizei, Kritik bleibt

26.04.2025 6 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabis-Legalisierung: Sind Apotheken der „bessere“ Schwarzmarkt?

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis nimmt in Deutschland weiter zu, wobei Apotheken eine zentrale Rolle spielen. Laut einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung ist es mittlerweile möglich, Cannabis einfach online nach Hause zu bestellen. Diese Entwicklung stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung, wie das Beispiel der Kleinstadt Melle zeigt.

Die Möglichkeit, medizinisches Cannabis über Apotheken zu beziehen, wird von einigen als „besserer Schwarzmarkt“ bezeichnet. Kritiker bemängeln, dass die einfache Verfügbarkeit und der Online-Versand von medizinischem Cannabis die ursprüngliche Intention der Legalisierung unterlaufen könnten. Die Apotheken profitieren von der steigenden Nachfrage, während gleichzeitig die Kontrolle über die tatsächliche medizinische Notwendigkeit erschwert wird.

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Die Diskussion um die Rolle der Apotheken als legale Bezugsquelle für Cannabis bleibt weiterhin kontrovers. Während die medizinische Versorgung für viele Patienten erleichtert wird, gibt es Bedenken hinsichtlich der Kontrolle und der möglichen Umgehung des eigentlichen Zwecks der Legalisierung.

  • Apotheken spielen eine zentrale Rolle beim Vertrieb von medizinischem Cannabis.
  • Online-Bestellungen von Cannabis sind möglich und werden zunehmend genutzt.
  • Kritiker sehen die Gefahr, dass Apotheken zum „besseren Schwarzmarkt“ werden.
Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, dass die einfache Online-Bestellung von medizinischem Cannabis nicht überall auf Zustimmung stößt und die Rolle der Apotheken kritisch hinterfragt wird.

Infobox: Die Legalisierung von medizinischem Cannabis hat den Zugang für Patienten erleichtert, führt aber auch zu neuen Diskussionen über Kontrolle und Missbrauchsmöglichkeiten. Die Preisgestaltung für den Zugang zu weiterführenden Informationen auf NOZ.de liegt bei 14,95 € bzw. 9,95 € pro Monat.

Michael Ebling: Cannabis-Legalisierung hat Polizei entlastet

Seit dem 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis in Deutschland legal. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling zieht laut Wormser Zeitung eine insgesamt positive Bilanz. Ebling sieht aktuell keine Grundlage, das Gesetz wieder abzuschaffen, und bezeichnet die Legalisierung als „einen deutlichen Schritt hin zu einer modernen Drogenpolitik“.

Im neuen Koalitionsvertrag von Union und SPD ist festgelegt, dass im Herbst nach einer wissenschaftlichen Überprüfung durch die Universität Tübingen entschieden werden soll, wie es mit der Legalisierung weitergeht. Ebling betont, dass Rheinland-Pfalz durch die Legalisierung nicht unsicherer geworden sei. Die Polizeibehörden seien entlastet worden, da viele kleine Delikte nicht mehr verfolgt werden müssten. Ebling sieht Potenzial, dass diese Entlastung noch weiter zunehmen könnte, sodass die Polizei mehr Kapazitäten für schwerwiegendere Verbrechen hätte.

  • Rheinland-Pfalz ist laut Innenminister Ebling durch die Legalisierung nicht unsicherer geworden.
  • Die Polizei wurde entlastet, da viele kleine Delikte nicht mehr verfolgt werden müssen.
  • Im Herbst soll nach wissenschaftlicher Evaluation über die Zukunft des Gesetzes entschieden werden.

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Ebling weist darauf hin, dass ein Erwachsener 50 Gramm Cannabis legal besitzen darf, was umgerechnet 333 Joints im Monat oder elf Joints am Tag entspricht. Er hält diese Menge für sehr hoch und möchte bei der Evaluation anregen, die erlaubte Besitzmenge zu reduzieren.

Mario Germano, Präsident des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes, sieht ebenfalls Diskussionsbedarf. Er schlägt vor, bei der wissenschaftlichen Überprüfung auch legale Abgabestellen für Cannabis abseits der Social Clubs zu diskutieren, da derzeit eine hohe Nachfrage auf kaum legale Bezugswege trifft. Das führe dazu, dass weiterhin Kriminelle vom Verkauf profitieren.

Die Polizei hat seit der Legalisierung nur noch 5.400 Cannabisverstöße registriert, was einem Rückgang von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr vor der Legalisierung wurden über 900 Kilogramm Cannabis beschlagnahmt, seit der Legalisierung nur noch 200 Kilogramm. Der bürokratische Aufwand für die Polizei ist dadurch deutlich gesunken. Allerdings binden organisierte Kriminalität und Schmuggel von Cannabis weiterhin viele Ressourcen.

Jahr Cannabisverstöße Beschlagnahmte Menge
Vor Legalisierung --- über 900 kg
Nach Legalisierung 5.400 (-54 %) 200 kg

Auch im Straßenverkehr hat sich die Legalisierung nicht negativ ausgewirkt. Die Zahl der durch Cannabiskonsum verursachten Verkehrsunfälle ist von 235 im Jahr 2023 auf 173 gesunken. Polizeiinspekteur Friedel Durben bewertet die Entwicklung als „unauffällig“.

  • Die Zahl der Cannabisverstöße ist um 54 Prozent gesunken.
  • Die beschlagnahmte Menge Cannabis ging von über 900 kg auf 200 kg zurück.
  • Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Cannabiseinfluss sank von 235 auf 173.
„Rheinland-Pfalz ist durch die Legalisierung nicht unsicherer geworden“, bilanziert Innenminister Michael Ebling laut Wormser Zeitung.

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis hat in Rheinland-Pfalz zu einer deutlichen Entlastung der Polizei geführt. Die Zahl der Verstöße und beschlagnahmten Mengen ist stark gesunken, während die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt wurde. Die erlaubte Besitzmenge von 50 Gramm pro Erwachsenem wird jedoch kritisch gesehen.

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