Cannabis-Anbau in Deutschland: Neue Standorte, positive Bilanz und Polizeieinsätze

29.06.2025 22 mal gelesen 0 Kommentare

Schechingen als möglicher Standort für Cannabis-Produktion

In Schechingen plant ein Investor, eine seit Jahren ungenutzte Halle im Industriegebiet Kappelweg 19 in ein Indoor-Gewächshaus umzubauen. Dort sollen künftig Nutzhanf und Cannabis professionell angebaut werden. Der Gemeinderat von Schechingen steht dem Vorhaben jedoch skeptisch gegenüber und reagiert nicht begeistert auf die Pläne.

Die Initiative könnte Schechingen zu einem neuen Standort für die Cannabis-Produktion machen. Die Diskussionen im Gemeinderat zeigen, dass die Akzeptanz für solche Projekte in ländlichen Regionen noch ausbaufähig ist. Die Rems-Zeitung berichtet, dass die Halle bislang ungenutzt war und nun durch den geplanten Umbau eine neue wirtschaftliche Nutzung erhalten könnte.

  • Investor plant Umbau einer Industriehalle für Cannabis-Anbau
  • Gemeinderat zeigt sich zurückhaltend
  • Potenzial für wirtschaftliche Entwicklung in der Region
Quelle: Rems-Zeitung, "Schechingen als Standort für Cannabis-Produktion?"

Infobox: In Schechingen könnte bald Cannabis angebaut werden, doch der Gemeinderat ist noch nicht überzeugt.

Cannabis-Anbau in Rheinland-Pfalz: Positive Bilanz nach einem Jahr

Die Gemeinschaft SüdWest e.V. in Harthausen zieht ein Jahr nach dem Start des legalen Cannabis-Anbaus in Rheinland-Pfalz ein positives Fazit. Der Verein war der erste im Bundesland, der am 1. Juli 2024 eine Betriebserlaubnis für den Anbau erhielt. Carsten Boge, erster Vorstand des Vereins, betont, dass die Lernkurve steil war, sich die Mühen aber gelohnt haben. Schritt für Schritt sei aus einer Idee ein funktionierendes System entstanden – von Bauplänen bis zur sicheren Abgabe.

Die Zusammenarbeit mit den Behörden beschreibt Boge als offen und lösungsorientiert. Herausforderungen wie Rückverfolgbarkeit und Rechtssicherheit wurden gemeinsam gemeistert. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands ist die Stimmung im Verein sehr gut. Boge kritisiert jedoch die zögerliche Umsetzung in einigen Bundesländern und fordert stabile politische Rahmenbedingungen, damit das Modell weiter wachsen kann.

  • Erste Betriebserlaubnis für Cannabis-Anbau in Rheinland-Pfalz am 1. Juli 2024
  • Offene und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Behörden
  • Wachsendes Interesse in der Gesellschaft
  • Kritik an zögerlicher Umsetzung in anderen Bundesländern
„Die Lernkurve war steil, aber es hat sich gelohnt.“ – Carsten Boge, Gemeinschaft SüdWest e.V.
Quellen: Allgemeine Zeitung, Zeit Online, Ntv

Infobox: Die Anbaugemeinschaft SüdWest e.V. sieht sich als Vorbild für einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis und fordert stabile politische Rahmenbedingungen.

Zehn Anbauvereinigungen für Cannabis in Hessen

In Hessen wurden bislang zehn Anbauvereinigungen für Cannabis genehmigt. Das Regierungspräsidium Darmstadt berichtet, dass insgesamt 38 Anträge eingereicht wurden. Im Landkreis Gießen sind zwei Clubs zugelassen, je einer befindet sich in Frankfurt, Darmstadt, Offenbach, Kassel, im Vogelsbergkreis, im Wetteraukreis, im Kreis Limburg-Weilburg und im Kreis Waldeck-Frankenberg.

Die Genehmigung für den Anbau unterliegt strengen Auflagen. Die Vereine müssen unter anderem die Zahl der Mitglieder, die Lage des Grundstücks sowie die Größe der Anbauflächen und Gewächshäuser angeben. Auch die geplante Menge an Cannabis, getrennt nach Marihuana und Haschisch, muss jährlich gemeldet werden. Seit dem 1. April 2024 ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen pro Person für den Eigenbedarf legal. Seit dem 1. Juli 2024 ist auch der gemeinschaftliche Eigenanbau und die Weitergabe in Anbauvereinigungen erlaubt.

Anzahl der genehmigten Anbauvereinigungen in Hessen 10
Insgesamt eingereichte Anträge 38
Genehmigte Clubs nach Regionen Gießen (2), Frankfurt (1), Darmstadt (1), Offenbach (1), Kassel (1), Vogelsbergkreis (1), Wetteraukreis (1), Limburg-Weilburg (1), Waldeck-Frankenberg (1)
  • Strenge Auflagen für Anbau und Abgabe
  • Bis zu drei Pflanzen pro Person für den Eigenbedarf seit 1. April 2024 legal
  • Gemeinschaftlicher Anbau seit 1. Juli 2024 erlaubt

Eine Auswertung der Drogentrendstudie "MoSyD" zeigt, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Frankfurt rückläufig ist. Nur noch 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen haben mindestens einmal Cannabis probiert – ein Rückgang auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2002.

„Die Befürchtungen, dass mit der Teillegalisierung ein Anstieg des Konsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einhergehen würde, hat sich nicht bestätigt.“ – Bernd Werse, Studienleiter
Quellen: Ntv, STERN.de

Infobox: In Hessen gibt es aktuell zehn genehmigte Cannabis-Anbauvereinigungen. Der Konsum unter Jugendlichen ist laut Studie rückläufig.

Polizeieinsätze im Zusammenhang mit Cannabis

In Hamburg und Norderstedt führte die Polizei Hausdurchsuchungen durch und fand dabei kiloweise Cannabis und Amphetamin. Zwei Männer wurden in Untersuchungshaft genommen. Der entscheidende Hinweis kam aus der Bevölkerung. Die Polizei Hamburg berichtet regelmäßig über solche Einsätze, die zeigen, dass der illegale Handel weiterhin ein Thema bleibt.

Quelle: Hamburger Abendblatt, "Drogenhandel: Polizei findet kiloweise Cannabis und Amphetamin"

Infobox: Trotz Legalisierung und Anbauvereinigungen bleibt der illegale Handel mit Cannabis weiterhin im Fokus der Polizei.

Weitere Vorfälle: Cannabis-Plantage in Innsbruck entdeckt

In Innsbruck wurde die Polizei am Freitagabend zu einem Einsatz gerufen, nachdem ein 32-jähriger Mann mit einer Schreckschusspistole aus seiner Wohnung auf Jugendliche geschossen hatte. Bei der Festnahme entdeckten die Beamten eine Cannabis-Plantage sowie Suchtmittel in Form von Cannabis und Ketamin. Zudem besaß der Mann mehrere verbotene Waffen, obwohl gegen ihn bereits ein behördliches Waffenverbot bestand. Er wurde in das Polizeianhaltezentrum Innsbruck eingeliefert.

  • Polizei entdeckt Cannabis-Plantage und Suchtmittel
  • Mehrere verbotene Waffen sichergestellt
  • Beschuldigter bereits mit Waffenverbot belegt
Quelle: Tiroler Tageszeitung, "Mit Schreckschuss-Pistole gefeuert: Schütze hatte Cannabis-Plantage in der Wohnung"

Infobox: In Innsbruck wurde eine Cannabis-Plantage im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz entdeckt. Der Beschuldigte war bereits mit einem Waffenverbot belegt.

Quellen:

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