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Bilanz nach einem Jahr Teillegalisierung von Cannabis in Unterfranken
Seit April 2024 ist das Cannabisgesetz in Kraft, das bundesweit den Besitz und Anbau von Cannabis unter bestimmten Vorgaben erlaubt. In Bayern, insbesondere in Unterfranken, fällt die Bilanz nach 15 Monaten jedoch ernüchternd aus. Laut Main-Post wurden seit Inkrafttreten lediglich 8 Anbauvereine genehmigt, während es in Nordrhein-Westfalen 83 sind. Diese geringe Zahl reicht nicht einmal für die Versorgung eines Münchner Stadtteils aus. Die Bürgerinnen und Bürger in Bayern sind daher weiterhin auf den Schwarzmarkt angewiesen, wo sie unkontrolliertes, gespritztes Cannabis erwerben müssen.
Gleichzeitig wurden die Kontrollen verschärft, was zu einem Anstieg cannabisbezogener Straftaten geführt hat. Allerdings wird betont, dass diese Zahlen wenig aussagekräftig sind, da der Zugang zu legalem Cannabis weiterhin stark eingeschränkt ist. Im Vergleich dazu stehen laut DHS-Jahrbuch Sucht 2025 den 2.137 Drogentoten aus 2024 rund 99.000 Todesfälle durch Rauchen und etwa 47.500 durch Alkoholkonsum gegenüber. Die Diskussion dreht sich daher auch um die Frage, ob die Mittel zur Bekämpfung der Drogenkriminalität nicht besser in Prävention und Hilfsangebote investiert werden sollten.
Kriterium | Zahl |
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Anbauvereine Bayern | 8 |
Anbauvereine NRW | 83 |
Drogentote 2024 (Deutschland) | 2.137 |
Todesfälle durch Rauchen | 99.000 |
Todesfälle durch Alkohol | 47.500 |
Infobox: Die Teillegalisierung von Cannabis zeigt in Bayern kaum Wirkung, da der Zugang zu legalen Produkten stark eingeschränkt bleibt und der Schwarzmarkt weiterhin dominiert. (Main-Post)
Professionelle Marihuana-Plantage auf Bauernhof in Oberösterreich entdeckt
In Peuerbach (Oberösterreich) stießen Polizisten bei der Zustellung eines amtlichen Schriftstücks auf eine professionell betriebene Marihuana-Plantage in einem Heustadl. Die Plantage war mit Belüftungssystem, Lampen und mehreren Kilogramm getrockneter Blüten ausgestattet. Die Beamten beschlagnahmten fünf Kilo Suchtgift, Equipment und Handys. Auf dem Hof lebten zwei Männer (25, 39) und eine 25-jährige Frau sowie ein sechs Monate altes Baby. Die Verdächtigen gaben an, das Marihuana sei für den Eigenbedarf bestimmt gewesen. Das Trio wurde bei der Staatsanwaltschaft Grieskirchen angezeigt. Ob weitere Personen involviert sind, wird noch geprüft. (Kleine Zeitung)
Auch PULS 24 und ooe.ORF.at berichten übereinstimmend, dass die Plantage professionell angelegt war und neben den drei Erwachsenen auch ein Baby auf dem Anwesen lebte. Die Polizei stellte neben dem Suchtgift auch die Utensilien und Mobiltelefone sicher. Die Beschuldigten werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
- Fundort: Bauernhof in Peuerbach, Bezirk Grieskirchen
- Beschlagnahmte Menge: 5 kg Marihuana
- Personen: Zwei Männer (25, 39), eine Frau (25), ein sechs Monate altes Baby
- Status: Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, Ermittlungen laufen
Infobox: In Oberösterreich wurde eine professionelle Marihuana-Plantage mit fünf Kilogramm Suchtgift entdeckt. Die Betreiber gaben an, das Marihuana sei für den Eigenbedarf. (Kleine Zeitung, PULS 24, ooe.ORF.at)
Drogenfund am Flughafen Memmingen: Joint am Spielplatz geraucht
Am Flughafen Memmingen bemerkte die Grenzpolizei am Samstagmorgen Cannabis-Geruch und konnte diesen zwei jungen Frauen zuordnen, die neben dem Spielplatz standen. Die Frauen gaben an, gerade einen Joint geraucht zu haben. Der Joint wurde auf dem Spielplatz gefunden und sichergestellt. Eine der Frauen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Inverkehrbringens von Cannabis, die andere ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Konsumverbot in der Nähe von Spielplätzen. (Allgäuer Zeitung)
Der Flughafen Memmingen ist mit 3.242.090 Passagieren pro Jahr (2024) der drittgrößte Flughafen in Bayern. Er beschäftigt 410 Mitarbeiter (Stand: Ende 2025) und liegt rund vier Kilometer östlich vom Stadtzentrum Memmingen.
Kriterium | Zahl |
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Passagiere pro Jahr (2024) | 3.242.090 |
Mitarbeiter (Ende 2025) | 410 |
Fläche | 207 Hektar |
Infobox: Zwei Frauen rauchten einen Joint am Spielplatz des Flughafens Memmingen. Die Polizei leitete entsprechende Verfahren ein. (Allgäuer Zeitung)
Regulierung von medizinischem Cannabis: Online-Verschreiber vor dem Aus?
Die Regulierung von medizinischem Cannabis könnte sich in Deutschland noch in diesem Jahr verschärfen. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant strengere Regeln für die Verschreibung, da die Zahl der Privatrezepte und der Bezug über das Internet stark zugenommen hat. Im Jahr 2024 hat sich der Umfang des Imports mehr als vervierfacht. In der zweiten Hälfte 2024 stieg die Zahl der Verordnungen zulasten der Krankenkassen um neun Prozent, der Handel mit Medizinalcannabis wuchs jedoch um 170 Prozent. (nd-aktuell.de)
Bislang wurden bundesweit 293 Cannabis-Clubs zugelassen, wobei Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorne liegen. Das Saarland hat noch keinen einzigen genehmigten Club, Berlin nur sieben. Für 328 Clubs sind die Anträge noch in Bearbeitung, 27 wurden abgelehnt, 53 zurückgezogen.
Die geplante Regulierung sieht vor, dass medizinisches Cannabis künftig nur noch nach persönlichem Arztkontakt verschrieben werden darf. Folgeverschreibungen setzen voraus, dass der Arzt bereits vier Quartale lang konsultiert wurde. Der Versandhandel über Online-Apotheken soll vollständig verboten werden. Für gesetzlich Versicherte kostet die Zuzahlung je nach Preis zwischen fünf und maximal zehn Euro pro Monat und Person (maximal 100 Gramm Cannabisblüten). Mit Privatrezept liegen die Kosten je nach Anbieter und Sorte zwischen sechs und 15 Euro pro Gramm.
Kriterium | Zahl |
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Zugelassene Cannabis-Clubs bundesweit | 293 |
Clubs in Berlin | 7 |
Clubs im Saarland | 0 |
Maximal verordnete Menge pro Monat/Person | 100 g |
Zuzahlung gesetzlich Versicherte | 5–10 € |
Privatrezept (pro Gramm) | 6–15 € |
Infobox: Die Bundesregierung plant, die Online-Verschreibung und den Versandhandel von medizinischem Cannabis stark einzuschränken. Patienten könnten künftig auf den Schwarzmarkt ausweichen müssen. (nd-aktuell.de)
Cannabis-Produkte in Vorarlberger Trafiken erhältlich
Seit dem 21. Juli dürfen in Vorarlberger Trafiken Cannabis-Produkte verkauft werden, die nicht berauschend wirken. Der THC-Gehalt darf maximal 0,3 Prozent betragen, damit die Produkte unter das Tabakmonopol fallen. Zwei Gramm dieser Blüten kosten 18 Euro. Die Trafikantinnen und Trafikanten wurden im Umgang mit Cannabis-Produkten eigens geschult, dürfen aber keine medizinische Auskunft geben. (vorarlberg.ORF.at)
Jede Person über 18 Jahren kann die Produkte kaufen. Der Jugendschutz wird in den Trafiken streng kontrolliert. Die Nachfrage ist unterschiedlich: Während in manchen Trafiken der Ansturm gering ist, berichten andere von guten Verkäufen ab dem ersten Tag. Die Trafikanten sind überzeugt, dass die Produkte künftig gut angenommen werden.
- THC-Gehalt maximal 0,3 Prozent
- Preis: 18 Euro für zwei Gramm
- Verkauf nur an Personen über 18 Jahren
- Jugendschutz wird streng kontrolliert
Infobox: In Vorarlberg sind nicht berauschende Cannabis-Blüten seit Juli in Trafiken erhältlich. Zwei Gramm kosten 18 Euro. (vorarlberg.ORF.at)
Quellen:
- Würzburg: Nach einem Jahr Freigabe: Welche Folgen hat die Teillegalisierung von Cannabis in Unterfranken?
- Marihuana-Plantage auf Bauernhof entdeckt – Baby lebte mittendrin
- Fußstreife hat am Flughafen Memmingen den richtigen Riecher
- Medizin – Online-Verschreiber für medizinisches Cannabis bald vor dem Aus?
- Cannabis-Produkte in Trafiken erhältlich
- Polizisten entdecken Marihuana-Plantage auf Bauernhof
- Marihuana-Plantage durch Zufall ausgehoben
- Marihuana-Plantage in Peuerbach entdeckt
- Bei Zustellung - Polizisten finden durch Zufall Marihuana-Plantage
- Polizisten fanden Marihuana-Plantage auf Bauernhof
- Drogenfahrt in Leer: Polizei stoppt Paar auf E-Scooter unter Kokain und THC