Cannabis in Deutschland: Demo-Forderungen, Klimabilanz, Club-Start und neue Regeln

04.05.2025 47 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabis-Demo in Köln: Aktivisten fordern „Schluss mit bürokratischem Wirrwarr!“

Am 3. Mai 2025 fand auf dem Kölner Heumarkt der zehnte Global Marihuana March statt. Hunderte Menschen versammelten sich, um für eine bessere Drogenpolitik in Deutschland zu demonstrieren. Neben Reden und Infomaterial wurde auch Cannabis konsumiert, was auf dem Platz kaum jemanden störte. Andreas Hupke, Innenstadt-Bürgermeister von Köln (Die Grünen), forderte eine Optimierung des Cannabis-Gesetzes, damit die Legalität den illegalen Markt austrocknet. Professor Dr. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sprach sich für eine echte Legalisierung mit Verkauf in Fachgeschäften aus.

Isabel Gerken von den Kölner Linken kritisierte die aktuelle Gesetzeslage als zu bürokratisch und forderte, dass Köln Modellstadt für eine soziale und progressive Cannabis-Legalisierung werden solle. Aktivist Kalle Gerigk betonte die Notwendigkeit einer vollständigen Entkriminalisierung und eines legalen, bezahlbaren sowie fairen Marktes. Demo-Anmelder Willy Obst warnte vor einer möglichen Verschärfung der Gesetze durch die neue Bundesregierung und bezeichnete ein Zurückdrehen der Legalisierung als fatal.

„Schluss mit Angst, Repression und bürokratischem Wirrwarr! Was wir brauchen, ist keine halbe Sache, sondern einen echten, klaren und sozialen Umgang mit Cannabis.“ – Kalle Gerigk
  • Hunderte Teilnehmer beim Global Marihuana March in Köln
  • Forderungen nach weniger Bürokratie und echter Legalisierung
  • Warnung vor Rückschritten in der Gesetzgebung

Infobox: Die Demonstration in Köln verdeutlicht die anhaltende Kritik an der aktuellen Drogenpolitik und die Forderung nach einer umfassenden Legalisierung und Entkriminalisierung von Cannabis. (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)

Cannabis und Klimabilanz: Der hohe Energieverbrauch im Indoor-Anbau

Der Energieverbrauch beim Indoor-Anbau von Cannabis ist enorm und stellt eine große Herausforderung für die Klimabilanz dar. In den USA, wo fast 80 % der erwachsenen Bürger mindestens einen Laden für Cannabis in der Nähe haben, beläuft sich das Volumen der Hanfwirtschaft 2025 auf bis zu 45 Milliarden US-Dollar. Jährlich werden mehr als drei Millionen Kilogramm Gras konsumiert. Um diese Nachfrage zu bedienen, setzen viele Unternehmen auf energieintensive Indoor-Grow-Technologien.

Der Energiebedarf ist dabei enorm: Legale und illegale Anbaubetriebe benötigen pro Jahr fast 600 Petajoule. Eine 500 Quadratmeter große Indoor-Zuchtanlage verbraucht über 40.000 Kilowattstunden Strom jährlich, während ein durchschnittlicher Privathaushalt etwa 600 Kilowattstunden benötigt. Die Lampen in den Growräumen sind bis zu 500 Mal heller als normales Licht. Trotz einzelner Maßnahmen wie Solarpaneelen bleibt der ökologische Fußabdruck hoch. Wissenschaftler fordern bundesweite Gesetze und mehr Transparenz, um den Energieverbrauch zu regulieren und die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Fakt Wert
Jährlicher Stromverbrauch (500 m² Anlage) über 40.000 kWh
Jährlicher Stromverbrauch Privathaushalt ca. 600 kWh
Volumen der US-Hanfwirtschaft (2025) bis zu 45 Mrd. US-Dollar
Jährlicher Cannabis-Konsum in den USA über 3 Mio. kg
Gesamter Energiebedarf (legal & illegal, USA) fast 600 Petajoule
  • Indoor-Anbau ist bis zu 40-mal energieintensiver als Salatanbau
  • Hauptverbraucher: Beleuchtung und Klimaanlagen
  • Forderung nach bundesweiten Regelungen und mehr Forschung

Infobox: Der Indoor-Anbau von Cannabis ist ein erheblicher Klimafaktor. Ohne klare gesetzliche Vorgaben und den Einsatz erneuerbarer Energien bleibt die Klimabilanz problematisch. (Quelle: Hanf Magazin)

„Das ist Fort Knox, was wir da machen”: Bayerischer Cannabis-Club hat Genehmigung erhalten

Der Cannabis-Social-Club Inntal-Raubling hat nach monatelanger Wartezeit die Genehmigung vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erhalten. Rund 300 Mitglieder können nun theoretisch mit dem Anbau beginnen. Allerdings müssen zunächst umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt werden, darunter eine Tür der Widerstandsklasse RC3, Vergitterungen, eine Alarmanlage mit Videoüberwachung sowie Bewegungs- und Erschütterungssensoren. Die Umsetzung dieser Maßnahmen verursacht zusätzliche Kosten und führt zu Verzögerungen, da beispielsweise die Lieferzeiten für RC3-Türen lang sind.

Der Vorsitzende Florian Degenhart rechnet mit einer Umbauzeit von sechs Wochen und einer anschließenden Wachstumsphase von drei Monaten, sodass das erste Cannabis in fünf bis sechs Monaten ausgegeben werden kann. Das LGL kündigte zudem engmaschige und unangemeldete Kontrollen an. Degenhart betont die Bedeutung des Konsumentenschutzes und verweist auf ein Vereinsmitglied, das durch verunreinigtes Schwarzmarkt-Cannabis schwer erkrankte. Die lange Bearbeitungsdauer der Genehmigung begründet das LGL mit der sorgfältigen Prüfung und dem Jugendschutz.

„Das ist Fort Knox, was wir da machen.“ – Florian Degenhart
  • Genehmigung nach fast einem Jahr Wartezeit
  • Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich
  • Erste Ausgabe von Cannabis in fünf bis sechs Monaten erwartet
  • Engmaschige Kontrollen durch das LGL angekündigt

Infobox: Der Start des Anbaus im Cannabis-Club Inntal-Raubling ist ein wichtiger Schritt, wird aber durch hohe Sicherheitsauflagen und lange Lieferzeiten verzögert. (Quelle: Merkur)

Tierparkfest Herzberg 2025: Verbot von Cannabis – Patient fühlt sich ausgegrenzt

Beim Tierparkfest in Herzberg 2025 wurde der Konsum von Cannabis untersagt. Christian Jaich, der aufgrund chronischer Erkrankungen auf medizinisches Cannabis angewiesen ist, fühlt sich durch diese Regelung diskriminiert. Er nutzt einen Vaporizer zur Inhalation seiner Medizin und sieht sich durch das Verbot auf dem Fest ausgegrenzt.

  • Verbot von Cannabis-Konsum auf dem Tierparkfest
  • Patient mit medizinischer Notwendigkeit fühlt sich diskriminiert

Infobox: Das Verbot von Cannabis auf öffentlichen Veranstaltungen kann für Patienten mit medizinischer Indikation zu Ausgrenzung führen. (Quelle: Lausitzer Rundschau)

Sicherheitsmann findet bei seinem Rundgang in der Magdeburger Straße Cannabis

Am Freitagmorgen, dem 2. Mai 2025, entdeckte ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes bei seinem täglichen Rundgang in der Magdeburger Straße ein Klemmtütchen mit augenscheinlich Cannabis. Die Tüte war scheinbar herrenlos und wurde von der Polizei beschlagnahmt.

  • Fund eines Klemmtütchens mit Cannabis durch Sicherheitsdienst
  • Polizei beschlagnahmt das aufgefundene Cannabis

Infobox: Auch nach der Legalisierung kommt es weiterhin zu Funden von Cannabis im öffentlichen Raum, die von der Polizei sichergestellt werden. (Quelle: Du bist Halle)

Cannabis-Samen aus dem Gartenmarkt: In Coburg im Verkauf

In Coburg sind Cannabis-Samen im Gartenmarkt erhältlich. Der Verkauf erfolgt im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Weitere Details zum Angebot und den gesetzlichen Hintergründen sind im Originalartikel zu finden.

  • Cannabis-Samen im Gartenmarkt in Coburg erhältlich
  • Verkauf erfolgt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben

Infobox: Der Verkauf von Cannabis-Samen ist in Coburg möglich und unterliegt den aktuellen gesetzlichen Regelungen. (Quelle: Fränkischer Tag)

Seit dem 1. April 2024 ist der Eigenanbau von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal. Pro volljährige Person sind drei blühende weibliche Pflanzen für den Eigenbedarf erlaubt. Der Anbau auf dem Balkon ist grundsätzlich möglich, sofern die Pflanzen vor unbefugtem Zugriff gesichert und nicht öffentlich einsehbar sind. Sichtschutz ist daher Pflicht, um Konflikte mit Behörden und Nachbarn zu vermeiden. Geeignete Maßnahmen sind Paravents, Balkonfolien oder dichte Bepflanzung.

Für den erfolgreichen Balkonanbau empfiehlt sich ein sonniger Standort mit mindestens fünf bis sechs Stunden direkter Sonne. Besonders geeignet sind kleinwüchsige, robuste Sorten wie Autoflowering Strains. Die Pflanzen sollten in durchlässigen Töpfen mit mindestens 10–15 Litern Volumen wachsen. Geruchsbelästigung kann durch Begleitpflanzen wie Lavendel oder Rosmarin gemindert werden. Schädlingsbefall ist im Freien häufiger, daher sind regelmäßige Kontrollen und natürliche Präventionsmaßnahmen ratsam.

  • Maximal drei blühende weibliche Pflanzen pro volljährige Person
  • Sichtschutz und Sicherung gegen unbefugten Zugriff sind Pflicht
  • Geeignete Sorten: kleinwüchsig, robust, Autoflowering
  • Geruchs- und Nachbarschaftsprobleme beachten
  • Regelmäßige Schädlingskontrolle notwendig

Infobox: Der Balkonanbau von Cannabis ist legal, erfordert aber sorgfältige Planung und Rücksichtnahme auf Nachbarn und gesetzliche Vorgaben. (Quelle: Hanf Magazin)

Quellen:

Deine Meinung zu diesem Artikel

Bitte gebe eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte gebe einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter