Inhaltsverzeichnis:
Cannabis-Pressespiegel: Entwicklungen, Initiativen und Polizeieinsätze
Cannabis Social Clubs: Vom Schatten in die Legalität
José Ribas (43) aus Unna hat den Cannabis Social Club „Highlife“ in Soest gegründet. Ribas berichtet, dass er beim Cannabiskonsum früher das Gefühl hatte, „etwas Kriminelles zu tun“. Mit der Gründung des Vereins will er einen verantwortungsvollen und offenen Umgang mit Cannabis fördern. Der Verein erhielt im März eine Anbaulizenz. Ribas betont, dass die Beschaffung von Cannabis zu einfach sei und spricht von „wilden Verschwörungstheorien“ rund um das Thema. Ziel des Vereins ist es, mit alten Vorurteilen zu brechen und den Konsum zu entkriminalisieren.
- Gründung des Cannabis Social Club „Highlife“ in Soest
- Anbaulizenz im März erhalten
- Fokus auf verantwortungsvollen Umgang und Entkriminalisierung
Quelle: Hellweger Anzeiger
„Ich mag den Geschmack“, so Ribas über seine Motivation.
Infobox: Der Verein „Highlife“ steht für einen offenen Umgang mit Cannabis und will die gesellschaftliche Akzeptanz fördern.
Wuppertal: Erster legaler Cannabis aus dem Club
Der „Wubatz – Cannabis Social Club e.V.“ in Wuppertal hat erstmals legal angebautes Cannabis an seine Mitglieder ausgegeben. Der Verein zählt aktuell 300 Mitglieder. Die Gründungsmitglieder, darunter Sebastian Brebeck, berichten von einem „überwältigenden“ Erfolg nach zwei Jahren Planung. Die Legalisierung und das neue System der Cannabis-Clubs werden als bürokratisch, aber machbar beschrieben. Die Ausgabe an die Mitglieder erfolgte am Wochenende nach der ersten eigenen Produktion.
- 300 Mitglieder im Wubatz e.V.
- Erste legale Ausgabe von selbst angebautem Cannabis
- Zwei Jahre Planung und Vorbereitung
Quelle: Westdeutsche Zeitung
Infobox: Der Wuppertaler Cannabisverein sieht die legale Abgabe als Meilenstein und spricht von großem Interesse in der Stadt.
Polizeieinsätze gegen illegale Plantagen
In Pfitzdorf bei Könnern (Salzlandkreis) wurde erneut eine große Hanf-Plantage bei einer Drogenrazzia entdeckt. Der Besitzer des Hauses flüchtete beim Polizeieinsatz am frühen Dienstagmorgen. Es war nicht der erste Einsatz dieser Art in dem kleinen Ort, wie die Polizei mitteilte.
- Große Hanf-Plantage in Pfitzdorf entdeckt
- Besitzer flüchtete vor der Polizei
- Wiederholter Polizeieinsatz in der Region
Quelle: Volksstimme
Infobox: Die Polizei bleibt im Salzlandkreis weiterhin wachsam gegenüber illegalen Cannabis-Plantagen.
Wissenschaftliche Evaluation der Legalisierung
Der erste Ekocan-Report zur CanG-Evaluierung analysiert die Auswirkungen der Legalisierung in Uruguay, Kanada und den USA. Die Forscher werteten 164 Studien aus und stellten fest, dass in Kanada und vielen US-Staaten nach der Legalisierung der Konsum sowie akute Gesundheitsgefährdungen und Konsumstörungen zunahmen. Gründe seien die leichte Verfügbarkeit, gesunkene Preise und neue Produkte wie Edibles und Vapes. Die Autoren betonen jedoch, dass der Anstieg nicht zwingend auf die Gesetzgebung zurückzuführen ist, sondern auch soziale und kulturelle Faktoren eine Rolle spielen. Für Deutschland erwarten die Forscher, dass das Modell der non-profit Anbauvereinigungen den Konsum nicht in gleichem Maße steigern wird. Das Gesetz werde sich laut Report nicht substanziell auf den illegalen Markt auswirken, aber Einzelkonsumenten profitieren durch Entkriminalisierung. 2021 wurden 150.000 Verfahren wegen Cannabis-Verstößen eingeleitet.
Land/Region | Auswirkung nach Legalisierung |
---|---|
Kanada/USA | Mehr Konsum, mehr Konsumstörungen, gesunkene Preise, neue Produkte |
Deutschland (Prognose) | Kein starker Anstieg, Fokus auf Gesundheitsschutz, keine starke Reduktion des illegalen Marktes |
- Risiken: Missbrauch von Medizinalcannabis, Normalisierung des Konsums, Einfluss der Industrie
- Chancen: Qualitätskontrolle, Prävention, Entkriminalisierung
Quelle: Krautinvest
Infobox: Die Evaluation sieht im deutschen Modell Vorteile für den Gesundheitsschutz, warnt aber vor möglichen Risiken durch Normalisierung und Industrieeinfluss.
Polizei entdeckt Cannabis-Plantagen in Bottrop
In Bottrop hat die Polizei zwei Wohnungen durchsucht und dabei zwei Cannabis-Plantagen gefunden. Die Ermittlungen ergaben, dass die beiden Verdächtigen offenbar nicht nur für den Eigenbedarf angebaut haben. Es kam zu Festnahmen.
- Zwei Cannabis-Plantagen in Bottrop entdeckt
- Festnahmen nach Durchsuchung
- Verdacht auf gewerbsmäßigen Anbau
Quelle: WAZ | Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Infobox: Die Polizei geht weiterhin konsequent gegen illegale Cannabis-Anbauaktivitäten vor.
Organisierte Infrastruktur für illegalen Cannabis-Handel
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Beschluss vom 18. März 2025 (3 StR 452/24) die Anforderungen an eine strafbare Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung im Zusammenhang mit dem Betrieb von Ausrüstungszentren für illegale Cannabisplantagen konkretisiert. Im verhandelten Fall betrieben die Angeklagten ein Unternehmen, das professionelles Zubehör für den Cannabis-Anbau vertrieb. Das Geschäftsmodell war auf den Schwarzmarkt ausgerichtet, mit anonymisierten Rechnungen und neutralen Lieferungen. Der Jahresumsatz lag im Millionenbereich. Der BGH stellte klar, dass auch Beihilfetaten wie die vorsätzliche Lieferung von Ausrüstung an Betreiber illegaler Plantagen als „kriminelle Zwecke“ im Sinne des § 129 StGB gelten. Die Strafbarkeit bezieht sich auf die mitgliedschaftliche Beteiligung an der kriminellen Gesamtstruktur, nicht nur auf Einzeltaten.
- BGH-Beschluss vom 18. März 2025 (3 StR 452/24)
- Jahresumsatz des Unternehmens im Millionenbereich
- Beihilfetaten als kriminelle Zwecke anerkannt
Quelle: Anwaltskanzlei Ferner Alsdorf
Infobox: Der BGH betont die strafrechtliche Verantwortung für die Mitwirkung an kriminellen Strukturen, auch bei scheinbar legalen Geschäftsmodellen.
Initiative für THC-Grenzwert im Straßenverkehr
Das Volksbegehren „THC-Grenzwert Anpassung“ fordert eine gesetzliche Toleranzgrenze für den Cannabiswirkstoff THC im Straßenverkehr. Die Initiatoren kritisieren die in Österreich geltende Nulltoleranzregelung, bei der bereits der Nachweis von THC-Abbauprodukten im Blut zum Führerscheinentzug führen kann, auch wenn die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigt ist. Die Initiative fordert eine wissenschaftlich fundierte Regelung, die eine tatsächliche Fahruntauglichkeit als Voraussetzung für den Führerscheinentzug vorsieht. Seit dem 9. Mai 2025 kann das Volksbegehren online oder bei jeder Gemeinde unterstützt werden.
- Forderung nach THC-Grenzwert statt Nulltoleranz
- Start der Unterstützungsphase am 9. Mai 2025
- Kritik an Ungleichbehandlung gegenüber Alkohol
Quelle: 5 Minuten
Infobox: Das Volksbegehren setzt sich für eine risikobasierte, wissenschaftlich begründete Regelung im Straßenverkehr ein.
Quellen:
- José Ribas (43) aus Unna gründet einen Cannabis-Club „Hatte das Gefühl, etwas Kriminelles zu tun“
- Wie Wuppertals Cannabisverein jetzt seine Ausgabe regelt [WZ+]
- Schon wieder! Hanf-Plantage bei Drogenrazzia in Pfitzdorf bei Könnern entdeckt
- Was der erste Ekocan-Report über die CanG-Evaluierung verrät
- Fotos von der Cannabis-Produktion bei Four 20 Pharma in Paderborn
- Festnahmen in Bottrop: Polizei entdeckt zwei Cannabis-Plantagen
- Cannabis-Produkte und Treffpunkt: Über die Grüne Ecke in Meschede
- Marihuana, Diebstahl und eine Verfolgung – Polizei stoppt Duo auf gestohlenem E-Scooter in Bernkastel-Kues
- Marihuana-Geruch verriet Autolenker: Polizei zog Wiener aus dem Verkehr
- Organisierte Infrastruktur für illegalen Cannabis-Handel
- Leichtathletik: Platz drei und unter den besten zehn - Brühl
- Neues Volksbegehren: THC-Grenze statt Null-Toleranz
- Neues Volksbegehren: THC-Grenze statt Null-Toleranz