Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Boom, Risiken und gesellschaftlicher Wandel im Überblick

24.04.2025 46 mal gelesen 0 Kommentare

Legales Cannabis und die Folgen: Pressespiegel zur aktuellen Entwicklung in Deutschland

Kokainwelle und gesellschaftlicher Wandel nach Cannabis-Legalisierung

Laut einem Meinungsbeitrag von Stephan Leifeld im Lokalkompass markiert die Legalisierung von Cannabis einen gesellschaftspolitischen Dammbruch. Während Apotheken und Anbauvereine mit neuen Kunden und komplexen Vorschriften zu kämpfen haben, meldet das Bundeskriminalamt eine nie dagewesene Schwemme von Kokain in Deutschland. Die Dynamik auf dem Drogenmarkt verändert sich: Der Schwarzmarkt verlagert sich und passt sich an, anstatt zu verschwinden.

Besonders besorgniserregend ist laut Leifeld, dass die Hemmschwelle für Jugendliche sinkt. Der Weg vom legalen Cannabis-Konsum zum illegalen Kokain-Konsum werde psychologisch wie praktisch kürzer. Experten schlagen Alarm, doch die politische Debatte bleibt laut dem Beitrag auffallend leise. Leifeld warnt, dass die aktuelle Entwicklung zu einer schleichenden gesellschaftlichen Akzeptanz weiterer Drogen führen könnte und fordert, die Rücknahme der Cannabis-Legalisierung nicht länger als Tabu zu betrachten.

"Die Kokainwelle, die Deutschland erfasst, ist aus meiner Sicht kein Zufall. Sie fällt zeitlich zusammen mit dem Einstieg in die staatlich geduldete Cannabiswelt – und mit einem sich ausbreitenden Verständnis von Drogen als individuelle Lifestyle-Entscheidung." (Stephan Leifeld, Lokalkompass)
  • Legalisierung von Cannabis als gesellschaftlicher Dammbruch
  • Bundeskriminalamt meldet beispiellose Kokain-Schwemme
  • Sinkende Hemmschwelle bei Jugendlichen
  • Forderung nach kritischer Überprüfung der Legalisierung

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis wird mit einer Zunahme anderer Drogenprobleme und einer Verschiebung des Schwarzmarktes in Verbindung gebracht. (Quelle: Lokalkompass)

Do-it-yourself-Cannabis-Anbau boomt: Neue Produkte und sinkende Kriminalität

Ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis ist die Szene laut Business Punk sehr aktiv. Der niederländische Anbieter Royal Queen Seeds bietet mit der „iGrowCan“ eine Komplettlösung für Anfänger an, die weniger als 20 Euro kostet. Das Set enthält zwei Samen, Anzuchtwürfel, Kokos-Kompost-Mischung und Nährstoffe. Nach zehn bis zwölf Wochen kann mit einer Ernte von bis zu 50 Gramm gerechnet werden, was den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Royal Queen Seeds ist international aktiv und wirbt mit prominenten Testimonials wie Box-Legende Mike Tyson. Die Kampagne „Germany, Let’s Grow!“ setzt sich für den Eigenanbau als sicheren und nachhaltigen Weg ein. Für Fortgeschrittene gibt es komplette Growbox-Sets mit Lampen, Belüftung und Luftfiltern. Seit dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene in Deutschland bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und zu Hause bis zu 50 Gramm aufbewahren. Im Eigenanbau sind drei Pflanzen erlaubt.

Jahr Rauschgiftdelikte Veränderung zum Vorjahr
2024 228.104 -34,2 %

Die Teillegalisierung hat laut Polizeilicher Kriminalstatistik zu einem Rückgang der erfassten Rauschgiftdelikte um 34,2 Prozent geführt. Die potenziellen Steuereinnahmen aus der Teillegalisierung werden auf 1,8 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

  • Komplettsets für den Eigenanbau ab unter 20 Euro
  • Rückgang der Rauschgiftdelikte um 34,2 %
  • Erlaubnis: 25 g Besitz, 50 g Lagerung, 3 Pflanzen Eigenanbau
  • Steuereinnahmen: 1,8 Milliarden Euro jährlich

Infobox: Die Teillegalisierung fördert den Eigenanbau und sorgt für einen deutlichen Rückgang der Rauschgiftdelikte. (Quelle: Business Punk)

Innenminister zieht Bilanz: Kritik und Herausforderungen bei der Teillegalisierung

Rund ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis zieht der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) laut STERN.de und N-TV Bilanz. Seit April 2024 ist der Besitz und Eigenanbau begrenzter Mengen für Volljährige erlaubt, seit Juli auch der gemeinschaftliche Anbau in Vereinen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz kritisiert, dass die Nachfrage nach Cannabis gestiegen sei, kriminelle Strukturen gestärkt und der Gesundheitsschutz verschlechtert wurden. Die Anbauvereine könnten den Bedarf nicht decken.

  • Besitz und Eigenanbau für Volljährige seit April 2024 erlaubt
  • Gemeinschaftlicher Anbau in Vereinen seit Juli 2024 möglich
  • Kritik: gestiegene Nachfrage, gestärkte kriminelle Strukturen, unzureichender Gesundheitsschutz

Infobox: Die Teillegalisierung bleibt umstritten, insbesondere wegen der Auswirkungen auf den Schwarzmarkt und den Gesundheitsschutz. (Quellen: STERN.de, N-TV)

Erste Lizenzen und Ernten: Cannabis Social Clubs starten durch

Der Cannabis Social Club Duesselhanf e.V. hat als erster Verein in Düsseldorf eine Lizenz als Anbauverein erhalten, wie RP Online berichtet. Der Verein plant, noch im April oder spätestens im Mai mit dem Anbau zu beginnen. Ein anderes Vorstandsmitglied investierte eine siebenstellige Summe in eine geeignete Anbaufläche.

Auch in Weimar wurde laut Thüringer Allgemeine die erste legale Cannabis-Ernte eingefahren. Der Cannabis Social Club Weimar konnte seinen Mitgliedern ein besonderes Ostergeschenk machen und vertraut darauf, dass die Bundesregierung die Legalisierung nicht zurücknimmt.

  • Erste Lizenz für Anbauverein in Düsseldorf
  • Start des Anbaus im April/Mai geplant
  • Erste legale Ernte in Weimar

Infobox: Die ersten Anbauvereine nehmen den Betrieb auf und erzielen bereits Erfolge bei der legalen Cannabis-Produktion. (Quellen: RP Online, Thüringer Allgemeine)

Fachgeschäfte und Informationsangebote: Wandel im Cannabis-Markt

Das Dillinger Cannabis-Fachgeschäft „Grow Love and Weed“ hat nach fast einem Jahr wieder geschlossen, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Betreiber Richard Steppe hatte seit April 2024 alles für den legalen Eigenanbau angeboten, doch der Markt bleibt offenbar schwierig.

Das Landratsamt Aichach-Friedberg veranstaltet am 8. Mai 2025 einen Informationsabend zum Thema „Cannabis: Fluch oder Segen?“. Besonderes Augenmerk gilt jungen Menschen, die nach intensivem Konsum unter psychotischen Symptomen leiden. Verena Schmauß, Ärztin an der Cannabis-Ambulanz des Bezirkskrankenhauses Augsburg, informiert über Wirkstoffe, Risiken und Hilfsangebote.

  • Schließung eines Fachgeschäfts für Cannabis-Zubehör in Dillingen
  • Informationsabend zu Risiken und Hilfen bei Cannabiskonsum

Infobox: Der Markt für Cannabis-Zubehör bleibt volatil, während Informationsangebote zu Risiken und Hilfen ausgebaut werden. (Quellen: Augsburger Allgemeine, Landratsamt Aichach-Friedberg)

Fazit

Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland hat zu einer Vielzahl von Entwicklungen geführt: Während der Eigenanbau boomt und die Kriminalitätszahlen sinken, bleiben Herausforderungen wie der Schwarzmarkt, gesundheitliche Risiken und gesellschaftliche Debatten bestehen. Die ersten Anbauvereine nehmen den Betrieb auf, Informationsangebote werden ausgebaut, und die politische Diskussion bleibt kontrovers.

Quellen:

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