Inhaltsverzeichnis:
Streit um die Cannabis-Legalisierung: Pro und Contra
Die Debatte um die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland bleibt weiterhin kontrovers. Die Union fordert eine Rücknahme der Legalisierung, da die Umsetzung als fragwürdig angesehen wird. Über Anbauvereine und Eigenanbau könne weder die Qualität des Cannabis kontrolliert noch der Schwarzmarkt effektiv bekämpft werden. Viele Konsumenten beziehen ihr Cannabis weiterhin von Dealern, da sie weder Vereinsmitglied noch Gärtner werden wollen. Die bürokratischen Hürden für Anbauvereine sind hoch: Mehr als 600 Anträge wurden gestellt, aber nur ein Drittel genehmigt. Die Behörden sind nun mit der Genehmigung von Kiffer-Clubs beschäftigt, anstatt entlastet zu werden. Die Polizei kontrolliert weiterhin den Besitz und Konsum in der Nähe von Schulen und die erlaubte Menge. Zudem sei die Hemmschwelle gesunken, sich unter Drogeneinfluss ans Steuer zu setzen, was das Unfallrisiko erhöht. Studien aus Kanada deuten darauf hin, dass die Zahl der Psychosen bei jungen Menschen nach der Legalisierung gestiegen ist. Alkohol wird als gesellschaftlich problematischere Droge bezeichnet, mit rund 40.000 Todesfällen jährlich in Deutschland und Gesundheitskosten in Milliardenhöhe. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Auf der anderen Seite wird betont, dass die befürchtete Katastrophe nach der Legalisierung ausgeblieben ist. Analysen der Cannabis-Rückstände im Abwasser zeigen keinen Anstieg seit der Legalisierung. Vorteile wie bessere Qualität durch kontrollierten Anbau und eine Entlastung des Justizsystems werden hervorgehoben. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Überdosis Cannabis nicht tödlich ist, im Gegensatz zu Alkohol. Die Debatte um ein erneutes Verbot wird als möglicherweise von blinder Aktionismus getrieben betrachtet. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Pro: „Mit der Cannabislegalisierung sinkt die Hemmschwelle...“
Contra: „Wo war die große Katastrophe?“
- Mehr als 600 Anträge für Anbauvereine, nur ein Drittel genehmigt
- Rund 40.000 Todesfälle jährlich durch Alkohol
- Keine Zunahme der Cannabis-Rückstände im Abwasser nach Legalisierung
Infobox: Die Diskussion um die Cannabis-Legalisierung bleibt gespalten. Während die Union eine Rücknahme fordert, zeigen Analysen keine Zunahme des Konsums. Alkohol bleibt das größere gesellschaftliche Problem.
Cannabis Social Clubs: Zwischen Erfolg und Unsicherheit
Der Cannabis Social Club (CSC) Neuss gibt seit März eigenes, selbst angebautes Cannabis an seine Mitglieder aus. Die Geschäfte laufen gut, auch wenn der erwartete größere Zulauf bisher ausblieb. Die Mitgliederstruktur reicht von 30 bis 70 Jahren, der älteste ist 72 Jahre alt. Mitglieder müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Die einmalige Aufnahmegebühr beträgt 120 Euro, dazu kommen 20 Euro pro Monat und der Preis für das Cannabis ab 8 Euro pro Gramm. Pro Tag dürfen maximal 25 Gramm, pro Monat maximal 50 Gramm erworben werden. (Quelle: RP Online)
Mit Blick auf die angekündigte Überprüfung der Legalisierung durch die neue Regierung bereitet sich der Verein auf mögliche Verschärfungen vor. Sollte das Gesetz gekippt werden, plant der Verein, gemeinsam mit anderen Clubs eine Sammelklage einzureichen, da Genehmigungen und Mietverträge auf sieben Jahre ausgelegt sind. Die Mitglieder wünschen sich einen Dialog mit der Politik, insbesondere über den Zugang zu medizinischem Cannabis über Online-Plattformen. (Quelle: RP Online)
Gebühr | Monatsbeitrag | Preis pro Gramm | Max. Tagesmenge | Max. Monatsmenge |
---|---|---|---|---|
120 € | 20 € | ab 8 € | 25 g | 50 g |
Infobox: Die Cannabis Social Clubs stehen vor politischen Unsicherheiten, setzen aber auf Dialog und rechtliche Schritte, falls die Legalisierung zurückgenommen wird.
Cannabis-Anbau und Polizeiaktionen in Stuttgart
In Stuttgart-West hat die Polizei nach Hinweisen von Bewohnern die Wohnung eines 42-Jährigen durchsucht. Dabei wurden eine Aufzuchtanlage für Cannabis und rund ein Kilogramm Marihuana gefunden und beschlagnahmt. Der Verdächtige wurde vorübergehend festgenommen, später aber wieder freigelassen. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de, Zeitungsverlag Waiblingen)
Die Ermittlungen richten sich gegen den Verdacht des unerlaubten Anbaus von Rauschmitteln. Die Polizei betont die Bedeutung von Hinweisen aus der Bevölkerung für solche Erfolge. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de, Zeitungsverlag Waiblingen)
- 1 kg Marihuana beschlagnahmt
- 42-jähriger Verdächtiger
Infobox: Die Polizei in Stuttgart setzt weiterhin auf Kontrollen und Hinweise aus der Bevölkerung, um illegalen Cannabis-Anbau aufzudecken.
Herausforderungen für Cannabisclubs in Hamburg
Der Cannabisclub in Hamburg, gegründet von Konstantin Glodzinski und seinen Mitstreitern, hat nach über einem Jahr bürokratischer Hürden die Anbaulizenz erhalten. Insgesamt wurden rund 70.000 Euro investiert, um 560 Cannabispflanzen züchten zu können. Trotz des Erfolgs fühlt sich Glodzinski manchmal kriminalisiert und beobachtet die politischen Signale zur möglichen Rücknahme der Legalisierung mit Sorge. (Quelle: Zeit Online)
Die Gründung des Vereins war mit erheblichem Aufwand verbunden, darunter das Studium zahlreicher Paragrafen und das Ausfüllen umfangreicher Anträge. Die Unsicherheit über die Zukunft der Legalisierung belastet die Mitglieder. (Quelle: Zeit Online)
- 70.000 € Investition
- 560 Cannabispflanzen
Infobox: Trotz bürokratischer Hürden und politischer Unsicherheit setzen Cannabisclubs in Hamburg auf kontrollierten Anbau und hoffen auf eine stabile Gesetzeslage.
Polizeiliche Maßnahmen gegen Drogenhandel
In Esslingen wurde ein 20-Jähriger festgenommen, der gewerbsmäßig mit Cannabis und verschreibungspflichtigen Medikamenten gehandelt haben soll. Bei der Kontrolle wurden mehrere Kapseln eines Medikaments und 40 Gramm Cannabis gefunden. Da der Mann keinen festen Wohnsitz hat, wurde er in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen zur Herkunft und zu den Absatzwegen dauern an. (Quelle: Esslinger Zeitung)
- 40 g Cannabis beschlagnahmt
- Mehrere Kapseln verschreibungspflichtiger Medikamente
- 20-jähriger Tatverdächtiger
Infobox: Die Polizei in Esslingen geht weiterhin konsequent gegen den illegalen Handel mit Cannabis und Medikamenten vor.
Abwasseranalysen: Kein Anstieg des Konsums nach Legalisierung
Ein Jahr nach Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes wurde in Stuttgart das Abwasser lückenlos überwacht. Die Rückstände zeigen, dass der Konsum durch die Legalisierung nicht gestiegen ist. Die ARD Mediathek berichtet, dass das Gesetz die Kriminalität senken und Konsumenten vor Risiken schützen sollte. Die Bilanz wird von Mediziner*innen, Polizei und Justiz gezogen. (Quelle: ARD Mediathek)
Infobox: Abwasseranalysen in Stuttgart bestätigen: Die Legalisierung hat nicht zu einem Anstieg des Konsums geführt.
Verzögerungen im Cannabis-Prozess in Mönchengladbach
Am Landgericht Mönchengladbach kommt es im Prozess wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu weiteren Verzögerungen. Am vierten Verhandlungstag wurde die Sitzung nach 15 Minuten beendet. Die Polizei hatte am 16. März 2022 Cannabispflanzen aus Lagerhallen in Mönchengladbach und Nettetal sichergestellt. Acht zusätzliche Folgetermine wurden angesetzt. (Quelle: RP Online)
Infobox: Der Prozess um bandenmäßigen Cannabis-Handel in Mönchengladbach zieht sich weiter in die Länge.
Internationale Drogenbekämpfung: Kosovo und Türkei
In Pristina, Kosovo, wurden bei einer Anti-Drogen-Operation 626 Gramm Marihuana, Bargeld, Messgeräte und Arzneimittelverpackungen beschlagnahmt. Zwei Personen wurden nach monatelangen Ermittlungen festgenommen. Der Marktwert der beschlagnahmten Substanz wird auf rund 3.000 Euro geschätzt. Die Verdächtigen wurden 48 Stunden lang festgehalten. (Quelle: KOHA.net)
In der türkischen Stadt Lice wurden 20 Tonnen Marihuana verbrannt, was die gesamte 25.000-Einwohner-Gemeinde tagelang in einen Rauschzustand versetzte. Der Marktwert des verbrannten Cannabis beträgt etwa 10 Milliarden Türkische Lira, rund 229 Millionen Euro. Die Polizei hatte das Cannabis im Rahmen von 226 Anti-Drogen-Einsätzen beschlagnahmt. Die Aktion führte zu gesundheitlichen Beschwerden bei der Bevölkerung, darunter Schwindel, Übelkeit und Halluzinationen. Experten fordern künftig eine Entsorgung in industriellen Anlagen. (Quelle: KOSMO)
Land | Menge beschlagnahmt | Marktwert | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Kosovo | 626 g | 3.000 € | 2 Festnahmen |
Türkei | 20 t | 229 Mio. € | Gesamter Ort tagelang berauscht |
Infobox: Internationale Drogenbekämpfung zeigt große Unterschiede: Während im Kosovo kleinere Mengen beschlagnahmt werden, führen Massenvernichtungen in der Türkei zu unerwarteten Folgen für die Bevölkerung.
Cannabis und Straßenverkehr
In Grünwald wurde ein 29-jähriger Autofahrer von der Polizei gestoppt, nachdem er bei Rot über eine Ampel gefahren war. Im Auto wurde starker Marihuana-Geruch festgestellt, der Fahrer gab an, eine halbe Stunde zuvor einen Joint geraucht zu haben. Im Fahrzeug wurden mehrere Gramm Cannabis gefunden. Der Mann erwartet nun eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr, die Weiterfahrt wurde unterbunden. (Quelle: Merkur)
Infobox: Cannabis-Konsum im Straßenverkehr bleibt ein Risiko und führt zu polizeilichen Maßnahmen.
Quellen:
- Streit um Bubatz: Sollte Cannabis wieder verboten werden?
- „Wenn das Gesetz gekippt wird, werden wir bis auf die Knochen klagen“
- Marihuana beschlagnahmt: Polizei entdeckt Cannabis-Plantage in Stuttgart-West
- Cannabisclub in Hamburg: Gut Weed will Weile haben
- 20-Jähriger wegen Cannabis-Handel in Haft
- Vorschau: Die Cannabis-Bilanz • Wie viel kiffst du, Deutschland? | Programm
- Landgericht Mönchengladbach: Schon wieder Verzögerungen im Cannabis-Prozess
- Stuttgart: Polizei findet rund ein Kilogramm Marihuana in Wohnung
- Anti-Drogen-Operation in Pristina, 626 Gramm Marihuana beschlagnahmt, zwei Personen festgenommen
- 20 Tonnen Marihuana verbrannt: Ganzer Ort wegen Polizei-Aktion tagelang high (VIDEO)
- Im Rausch über rote Ampel
- Die Nachrichten des Tages für Mannheim und die Region: Cannabis-Urteil, SV Waldhof, Ex-Waldhof-Trainer, Konklave
- Stuttgart: Mann wegen illegalem Cannabisanbau festgenommen
- Premiere für Anbauverein: So lief die erste legale Cannabis-Ernte in Offenburg
- „Ich fühle mich beseelt mit der Entscheidung“
- THC statt CBD: Polizei hebt illegale Hanfplantage in Dietlikon aus – über 1700 Pflanzen vernichtet