Cannabis-Legalisierung: Konsum in Stuttgart steigt, neue Regeln und Projekte starten

10.04.2025 70 mal gelesen 0 Kommentare

Konsum von Cannabis in Stuttgart um 13 Prozent gestiegen

Ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis zeigt eine Abwasseranalyse in Stuttgart, dass der Konsum um 13 Prozent zugenommen hat. Die Stadtverwaltung präsentierte diese Ergebnisse in einer Gemeinderatssitzung. Interessanterweise blieb das Konsummuster über die Wochentage hinweg konstant, was auf eine gleichmäßige Nutzung hinweist.

Andere Substanzen wie Kokain, Amphetamin oder Morphin zeigten laut Till Heinsohn vom Statistischen Amt keine Veränderungen im Zusammenhang mit der Cannabis-Legalisierung. Auch im klinischen Bereich gab es keine Zunahme von Behandlungen aufgrund von Cannabisabhängigkeit oder psychischen Störungen.

„In den Beratungen stellen wir fest, dass die Legalisierung dazu führt, dass alle Fragen offen gestellt werden können und dadurch die Beratungsqualität steigt.“ – Bernd Klenk, Geschäftsführer der Suchtberatungsstelle "Release"

Zusammenfassung: Der Cannabis-Konsum in Stuttgart ist um 13 Prozent gestiegen, ohne dass andere Drogen oder klinische Fälle zugenommen haben. Die Legalisierung fördert offene Diskussionen in der Beratung.

AfD-Stadtrat: Cannabis nicht verteufeln

Im Stuttgarter Gemeinderat bleibt die Teillegalisierung von Cannabis ein kontroverses Thema. Während Polizei und Staatsanwaltschaft das Gesetz kritisieren, betonte AfD-Stadtrat Niels Foitzik, dass Cannabis nicht verteufelt werden sollte. Die Behörden beklagen jedoch mehr Arbeit und weniger Eingriffsmöglichkeiten, was den Jugendschutz beeinträchtigen könnte.

Die Diskussion zeigt, dass die Meinungen über die Auswirkungen der Legalisierung stark auseinandergehen. Während einige die Entkriminalisierung begrüßen, sehen andere darin eine Belastung für die Justiz.

Zusammenfassung: Die Debatte im Gemeinderat zeigt unterschiedliche Ansichten zur Cannabis-Legalisierung. Kritiker sehen Probleme im Jugendschutz, während andere eine differenzierte Betrachtung fordern.

Mehr Fahrten unter Drogeneinfluss in Lüneburg

Die Polizei in Lüneburg meldet nach der Cannabis-Legalisierung einen Anstieg der Fahrten unter Drogeneinfluss um 44,3 Prozent. Im Jahr 2024 wurden 101 Fälle registriert, wobei die Dunkelziffer laut Polizei hoch bleibt. Die Beamten haben ihre Kontrollmaßnahmen intensiviert und setzen auf Schulungen, um Fahruntüchtigkeit besser zu erkennen.

Positiv ist jedoch, dass die Zahl der Verkehrstoten in der Region von 21 im Jahr 2023 auf acht im Jahr 2024 gesunken ist. Auch die Zahl der Schwerverletzten ging leicht zurück.

Zusammenfassung: Trotz eines Anstiegs der Fahrten unter Drogeneinfluss in Lüneburg zeigt die Statistik weniger Verkehrstote und Schwerverletzte. Die Polizei reagiert mit verstärkten Kontrollen.

Neuer Bußgeldkatalog für Cannabis in Niedersachsen

In Niedersachsen wurde ein Bußgeldkatalog für Verstöße gegen das Cannabisgesetz eingeführt. Wer in der Nähe von Schulen oder Kitas kifft, muss mit Strafen von bis zu 500 Euro rechnen. Besonders teuer wird es bei Werbung und Sponsoring für Cannabis, wo Bußgelder bis zu 15.000 Euro möglich sind.

Die Kommunen sind für die Kontrolle der Verstöße zuständig, was jedoch Kritik wegen des zusätzlichen Personalaufwands hervorruft. Die Landesregierung will beobachten, ob die Kontrollen zu Mehrbelastungen führen.

Zusammenfassung: Niedersachsen führt strenge Bußgelder für Cannabis-Verstöße ein, wobei die Kommunen für die Durchsetzung verantwortlich sind. Die höchsten Strafen betreffen Werbung und Sponsoring.

Erster Cannabis-Verein in Bergedorf

In Hamburg-Bergedorf wurde der erste Cannabis-Verein genehmigt. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern wird legal Cannabis angebaut. Eine Abgabestelle für den Verkauf ist ebenfalls geplant. Der Verein soll als Modellprojekt für die legale Nutzung von Cannabis dienen.

Die Genehmigung zeigt, wie die Legalisierung in der Praxis umgesetzt wird und welche Möglichkeiten sich für den legalen Anbau und Vertrieb ergeben.

Zusammenfassung: Der erste Cannabis-Verein in Bergedorf baut auf 500 Quadratmetern legal Cannabis an und plant eine Abgabestelle. Das Projekt dient als Modell für die Legalisierung.

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

Die Legalisierung von Cannabis zeigt unterschiedliche Auswirkungen: In Stuttgart stieg der Konsum um 13 %, in Lüneburg nahmen Fahrten unter Drogeneinfluss zu, während Niedersachsen strenge Bußgelder einführt und Hamburg mit einem Modellprojekt für legalen Anbau startet. Die Debatte bleibt kontrovers, besonders bei Themen wie Jugendschutz und Justizbelastung.

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