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Mehr bekiffte Autofahrer nach Cannabis-Legalisierung?
In Eisenhüttenstadt wird nach der Legalisierung von Cannabis diskutiert, ob mehr berauschte Autofahrer unterwegs sind. Die Zahlenlage ist jedoch nicht eindeutig, wie MOZ.de berichtet. Es gibt keine klaren Belege dafür, dass die Zahl der unter Cannabiseinfluss stehenden Autofahrer tatsächlich gestiegen ist. Die Polizei und lokale Behörden beobachten die Entwicklung weiterhin aufmerksam, können aber keine abschließende Bewertung abgeben.
MOZ.de hebt hervor, dass die Zahlen zwar diskutiert werden, aber keine eindeutigen Rückschlüsse auf einen Anstieg der berauschten Autofahrer zulassen.
- Keine statistisch belastbaren Belege für einen Anstieg bekiffter Autofahrer
- Polizei und Behörden beobachten die Situation weiterhin
Infobox: Die Diskussion um mehr bekiffte Autofahrer nach der Legalisierung bleibt in Eisenhüttenstadt ohne klare Zahlenbasis. (Quelle: MOZ.de)
Rekordmengen beschlagnahmt: Der große Irrglaube nach der Cannabis-Legalisierung
Die Zolljahresstatistik zeigt, dass im vergangenen Jahr so viel Cannabis wie nie zuvor beschlagnahmt wurde. Laut WELT stieg die beschlagnahmte Menge gegenüber 2023 um fast vier Tonnen – ein Plus von rund 50 Prozent von 8.642 Kilogramm auf 12.618 Kilogramm. Die Generalzolldirektion sieht in der Teillegalisierung einen der Gründe für den sprunghaften Anstieg, da viele Konsumenten offenbar das Gesetz missverstanden haben und irrtümlich davon ausgingen, dass auch die Einfuhr legal sei.
Der Zoll betont, dass die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Cannabis weiterhin verboten und strafbar ist. Nur der Besitz von bis zu 25 Gramm im öffentlichen Raum ist straffrei. Viele kleinere Sicherstellungen stammen laut Generalzolldirektion aus den Niederlanden, größere Mengen kommen weiterhin aus Spanien über Frankreich nach Deutschland. Eine genaue Aufschlüsselung, wie viel des Anstiegs auf die Teillegalisierung zurückzuführen ist, kann der Zoll nicht liefern.
„Die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Cannabis nach wie vor verboten und strafbar ist“, stellt ein Sprecher der Generalzolldirektion klar.
Jahr | Beschlagnahmte Menge (kg) |
---|---|
2023 | 8.642 |
2024 | 12.618 |
Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, will die Bedenken von Eltern, Polizisten, Lehrkräften und Medizin stärker in die Diskussion einbeziehen. Die Union plant im Herbst eine „ergebnisoffene Evaluierung“ der Legalisierung.
Infobox: Die beschlagnahmte Cannabis-Menge stieg um 50 Prozent auf 12.618 Kilogramm. Die Teillegalisierung führte offenbar zu Missverständnissen bei Konsumenten. (Quelle: WELT)
Cannabis-Boom: 20 Millionen Euro Gewinn erwartet
Ein Jahr nach der Legalisierung erlebt die Cannabis-Branche in Deutschland einen Boom. Wie N-TV berichtet, hat sich der Umsatz des Unternehmens Cansativa vervierfacht. Im Lager bei Frankfurt lagert Cannabis im Wert von fast 11 Millionen Euro. Benedikt Sons, einer der Gründer, erwartet für dieses Jahr einen Gewinn von über 20 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahr 3,5 Millionen Euro nach Abzügen waren.
Die Legalisierung hat das Geschäft mit Medizinalcannabis massiv beflügelt. Cansativa sieht sich als Vorreiter und betont die Bedeutung von Medizinalcannabis in der Schmerztherapie. Gleichzeitig warnt der Jurist Jörn Patzak davor, die Risiken für Jugendliche zu unterschätzen. Er beobachtet, dass das politische Signal „Der Staat gibt es frei, also ist es harmlos“ von Jugendlichen falsch verstanden werden könnte.
„Wir machen dieses Jahr wahrscheinlich über 20 Millionen Euro Gewinn. Letztes Jahr waren es 3,5 Millionen nach Abzügen“, so Benedikt Sons von Cansativa.
- Umsatz von Cansativa vervierfacht
- Gewinn 2024: über 20 Millionen Euro erwartet
- Wert des gelagerten Cannabis: fast 11 Millionen Euro
Infobox: Die Legalisierung hat der Branche einen enormen Schub gegeben. Cansativa erwartet 2024 einen Gewinn von über 20 Millionen Euro. (Quelle: N-TV)
Pressespiegel: Entwicklungen im Mai 2025
Im Mai 2025 sorgten bundesweit Cannabis-Clubs für Aufsehen, viele erhielten Lizenzen oder begannen mit der Abgabe. Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken äußerte sich kritisch zu einem möglichen Missbrauch von medizinischem Cannabis. Hunderte Strafen wegen Cannabis-Konsums wurden nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes aufgehoben, besonders viele Verfahren wurden in Bayern eingestellt (Süddeutsche Zeitung, 30.4.2025).
Der Cannabiskonsum blieb in Coesfeld nach der Legalisierung gleich, die Gespräche über die Droge nahmen jedoch zu (AZ Online, 30.4.2025). In Bayern wurden nach Einführung des Gesetzes von Januar bis März 2024 insgesamt 8.945 Delikte festgestellt, von April bis Dezember waren es noch 2.203 Verstöße (FAZ, 18.5.2025). Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis ist also deutlich gesunken.
Zeitraum | Delikte in Bayern |
---|---|
Januar–März 2024 | 8.945 |
April–Dezember 2024 | 2.203 |
- Hunderte Verfahren wegen Cannabis-Konsum aufgehoben
- Deutlich weniger Straftaten nach Einführung des Gesetzes
- Streit und Herausforderungen in Cannabis-Clubs, z.B. in Jena und Hamburg
- Erste legale Ernten und Abgaben in mehreren Bundesländern
Infobox: Die Legalisierung führte zu einem Rückgang der Straftaten und zu ersten legalen Ernten in Cannabis-Clubs. (Quelle: Krautinvest)
Warnung vor Cannabis-Bezug über Online-Plattformen
Die Bundesapothekerkammer (BAK) warnt in einer Resolution vor dem missbräuchlichen Bezug verschreibungspflichtiger Arzneimittel, insbesondere von Medizinalcannabis, über Online-Plattformen. Wie Presseportal berichtet, werden dort mithilfe standardisierter Fragebögen ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt Rezepte ausgestellt. BAK-Präsident Dr. Armin Hoffmann betont, dass die Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln nicht den kommerziellen Interessen digitaler Handelsplattformen unterworfen werden dürfe.
Die BAK fordert Politik und Aufsichtsbehörden auf, patientenorientierte, heilberufliche Strukturen zu stärken. Die Gesundheitsministerkonferenz will das Thema Online-Verschreibungen ohne persönliche ärztliche Erstkonsultation diskutieren.
„Die Versorgung der Menschen mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wie Medizinalcannabis darf nicht den kommerziellen Interessen von digitalen Handelsplattformen unterworfen werden“, so Dr. Armin Hoffmann.
- Rezepte werden häufig ohne persönlichen Kontakt ausgestellt
- Gefahr der Umgehung der Verschreibungspflicht
- Forderung nach Stärkung patientenorientierter Strukturen
Infobox: Die BAK sieht die Gesundheit der Patienten durch Online-Plattformen gefährdet und fordert strengere Regeln. (Quelle: Presseportal)
Medizin-Trend bei Senioren: Cannabis auf Privatrezept
Immer mehr Senioren nutzen Cannabis als Schmerzmedizin, oft ohne ärztliche Begleitung. MDR berichtet, dass laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Importe von medizinischem Cannabis nach Deutschland stark angestiegen sind. Grund ist das Gesetz zur Cannabislegalisierung, das den Erwerb vereinfacht hat. Gesundheitsministerin Nina Warken sieht darin einen möglichen Missbrauch durch Freizeitkonsumenten, die sich online ein Privatrezept verschaffen.
Laut einer US-Studie stieg der Anteil der über 65-Jährigen, die im letzten Monat Cannabis konsumierten, von 4,8 Prozent (2021) auf 7 Prozent (2023). Die meisten litten an chronischen Krankheiten wie Herzleiden, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs oder COPD. In Deutschland lag das Durchschnittsalter der Patienten bei 57 Jahren, 76,4 Prozent nutzten Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen. 14,5 Prozent der Patienten waren an Krebs erkrankt, 5,9 Prozent hatten Multiple Sklerose. Ein Drittel der Patienten brach die Therapie innerhalb eines Jahres ab, meist wegen fehlender Wirkung.
- Starker Anstieg der Importe von Medizinalcannabis
- Wachsender Anteil älterer Konsumenten
- Hauptanwendungsgebiet: chronische Schmerzen
- Risiken: psychoaktive Wirkung, mögliche Angststörungen oder Psychosen bei hohen Dosierungen
Infobox: Cannabis wird bei Senioren immer beliebter, vor allem zur Schmerztherapie. Die Risiken und Nebenwirkungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. (Quelle: MDR)
BAK gegen Cannabis-Plattformen: Gesundheit der Patienten gefährdet
Die Bundesapothekerkammer (BAK) sieht den Bezug von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, insbesondere Cannabis, über Online-Plattformen kritisch. Apotheke Adhoc berichtet, dass die BAK die Ausstellung von Verschreibungen über Plattformen, meist auf Basis standardisierter Online-Fragebögen, als bedenklich einstuft. Die ärztliche Entscheidung werde so zu einem reinen Bestellvorgang, was den Sinn der Verschreibungspflicht unterlaufe.
Die BAK warnt, dass bei der Verordnung von Medizinalcannabis über Onlineplattformen Beratung, Kontrolle und Verantwortung fehlen. Dies sei mit einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung nicht vereinbar. Apothekerinnen und Apotheker seien bereit, an der Weiterentwicklung sicherer Versorgungsmodelle im digitalen Raum mitzuwirken, fordern aber hohe pharmazeutische Qualität und individuelle Beratung.
- Kritik an standardisierten Online-Fragebögen ohne persönliche Beratung
- Gefahr für die Gesundheit der Patienten
- Forderung nach pharmazeutischer Qualität und individueller Beratung
Infobox: Die BAK fordert, dass die Versorgung mit Medizinalcannabis nicht den kommerziellen Interessen von Online-Plattformen untergeordnet wird. (Quelle: Apotheke Adhoc)
Quellen:
- Drogen in Eisenhüttenstadt: Nach Cannabis-Legalisierung – mehr bekiffte Autofahrer?
- Der große Irrglaube nach der Cannabis-Legalisierung
- Ein Jahr nach Legalisierung: Cannabis-Boom: "20 Millionen Euro Gewinn erwartet"
- Der große Irrglaube nach der Cannabis-Legalisierung
- #Cannabiz – Die News im Mai 2025 – #100
- BAK warnt vor Rx-Bezug über kommerzielle Handelsplattformen
- Medizin-Trend bei Senioren: Cannabis auf Privatrezept
- Resolution: Bundesapothekerkammer warnt vor Cannabis-Bezug über Online-Plattformen
- BAK gegen Cannabis-Plattformen
- Verkehrskontrolle in Willmars – Marihuana-Geruch strömt aus Fahrzeug
- Desulo, sie bauten Marihuana an: Zwei Brüder festgenommen
- Die Euphorie um Cannabisaktien ist verflogen
- Hanauer THC richtet Hockeywettbewerb der Special Olympics aus
- DRAPALIN führt fünf neue Vollspektrum-Cannabisextrakte ein
- Schweiz: Cannabis-Studie trocknet Schwarzmarkt aus