Cannabis-Legalisierung: Schwarzmarkt bleibt aktiv, harte Drogen auf dem Vormarsch

22.04.2025 17 mal gelesen 0 Kommentare

BKA sieht keine Wirkung der Cannabis-Legalisierung auf den Schwarzmarkt

Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, äußerte sich kritisch zur Wirkung der Cannabis-Legalisierung auf den Schwarzmarkt. Laut Münch können die sogenannten Cannabis-Clubs den Bedarf nicht ansatzweise decken, was dazu führt, dass der Schwarzmarkt weiterhin floriert. Zudem erschwert die Legalisierung die polizeiliche Verfolgung, da der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis legal ist, was den sogenannten Ameisenhandel schwerer nachweisbar macht.

Ein weiteres Problem sieht Münch in der Zunahme harter Drogen wie Kokain und Heroin. Der Markt in Nordamerika sei gesättigt, weshalb sich der Handel zunehmend auf Europa konzentriere. Gleichzeitig führe das Verbot des Opiumanbaus durch die Taliban in Afghanistan zu einer Verknappung von Heroin, was das Risiko einer Vermischung mit synthetischen Opioiden wie Fentanyl erhöht. Münch betonte, dass die Bekämpfung des illegalen Drogenhandels weiterhin oberste Priorität haben müsse.

„Die Cannabis-Legalisierung kann keine Wirkung auf den Schwarzmarkt haben“, so Holger Münch.
  • Schwarzmarkt bleibt trotz Legalisierung aktiv.
  • Zunahme harter Drogen wie Kokain und Heroin in Deutschland.
  • Polizeiliche Verfolgung wird durch Legalisierung erschwert.

Rückgang der Drogendelikte im Kreis Böblingen

Im Kreis Böblingen zeigt die Teillegalisierung von Cannabis erste Auswirkungen. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik sind die Drogendelikte im Zusammenhang mit Cannabis seit 2019 von 1645 auf 565 Fälle im Jahr 2024 gesunken. Die Polizei betont jedoch, dass dies nicht mit einer Abnahme der Kriminalität in der Cannabisszene gleichzusetzen sei, da ein Großteil des Cannabis weiterhin aus illegalen Quellen stamme.

Während die Zahlen bei Cannabis rückläufig sind, verzeichnete die Polizei einen Anstieg bei anderen Drogen. So stiegen die Fälle im Zusammenhang mit Kokain um 46,5 Prozent, mit Amphetamin um 61,8 Prozent und mit Ecstasy um 7,7 Prozent. Auch die Zahl der Drogentoten erhöhte sich von sechs auf zehn.

Drogenart Fälle 2023 Fälle 2024 Prozentuale Veränderung
Kokain 71 104 +46,5%
Amphetamin 34 55 +61,8%
Ecstasy 13 14 +7,7%

Die Polizei sieht in der Teillegalisierung von Cannabis eine Veränderung der Strafverfolgung, betont jedoch, dass der illegale Handel weiterhin ein Problem bleibt.

Erster Cannabis-Social-Club im Kreis Soest feiert Ernte

Der erste Cannabis-Social-Club im Kreis Soest, „Grüne Wiese“, konnte kürzlich seine erste legale Ernte feiern. Der Club, der im April 2024 gegründet wurde, erhielt im Oktober desselben Jahres die Lizenz zum Anbau von Cannabis. Die Pflanzen wurden mit unkonventionellen Methoden wie Musikbeschallung von Beethoven und Vivaldi gepflegt, um Stress zu reduzieren und das Wachstum zu fördern.

Die Mitglieder des Clubs zeigten sich begeistert von der Qualität des geernteten Cannabis. Neben der Ausgabe des Produkts wurden auch Aufklärungsbeipackzettel und Bewertungsbögen verteilt, um die Präferenzen der Mitglieder besser zu verstehen. Der Club plant, weitere Mitglieder aufzunehmen und die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren.

  • Erste legale Ernte im März 2025.
  • Positive Resonanz der Mitglieder auf die Qualität des Cannabis.
  • Pläne zur Erweiterung und Verbesserung der Präventionsarbeit.

Quellen:

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