Cannabis-News: Clubs wachsen, neue Regeln, Prozesse und CBD-Verkauf in Österreich

22.07.2025 148 mal gelesen 0 Kommentare

Braker Cannabis Club sucht Erntehelfer – Entwicklung des Anbauvereins

Der Cannabis Social Club Wesermarsch in Brake verzeichnet seit der Legalisierung im Jahr 2024 ein stetiges Wachstum. Innerhalb eines Jahres konnte der Verein 200 neue Mitglieder gewinnen. Aufgrund der hohen Nachfrage musste der Club zwischenzeitlich einen Aufnahmestopp verhängen, da nicht genügend Cannabis für alle Interessenten angebaut werden konnte. Mit der geplanten Vergrößerung der Anbauräume sollen künftig bis zu 50 weitere Mitglieder aufgenommen werden, sodass insgesamt 250 Personen betreut werden können. Die Abgabestelle des Vereins ist seit Anfang des Jahres jeden Freitag von 10:30 bis 18:00 Uhr geöffnet und verkauft dort Cannabis an die Mitglieder.

Der Vorsitzende Klaus B. betont, dass die Legalisierung viele Vorteile gebracht habe, darunter eine gesunkene Dunkelziffer an Konsumenten und eine gestiegene Bereitschaft, Hilfe zu suchen. Der Verein plant, durch die Erweiterung des Anbauraums künftig vier verschiedene Cannabissorten anzubieten – aktuell sind es zwei. Um die anfallende Mehrarbeit bei der Ernte zu bewältigen, sucht der Club derzeit Erntehelfer unter den Mitgliedern. Für die Zukunft wünscht sich der Vorsitzende, dass auch Zubehör für den privaten Anbau verkauft werden darf, was bislang jedoch nicht gestattet ist. Die Angst vor einer Rücknahme des Gesetzes nach den Wahlen hat der Clubvorsitzende inzwischen abgelegt.

Mitgliederzahl Aktuelle Sorten Geplante Sorten Öffnungszeiten Abgabestelle
200 (plus 50 möglich) 2 4 Freitag, 10:30–18:00 Uhr

Infobox: Der Braker Cannabis Club wächst weiter, sucht Erntehelfer und plant die Erweiterung des Sortiments. (Quelle: NWZonline)

»Forschungsklausel« für Cannabis-Abgabe

Im aktuellen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit wird diskutiert, den Versandhandel mit Cannabisblüten sowie die Ausstellung von Rezepten über Online-Fragebögen zu verbieten. Die Geschäftsführerin des Verbands der Cannabis Versorgenden Apotheken (VCA), Christiane Neubaur, schlägt vor, die sogenannte »Forschungsklausel« zu nutzen. Demnach könnte die Abgabe von Cannabisblüten in Apotheken im Rahmen von Modellprojekten erfolgen, begleitet von Datensammlung und Evaluierung.

Der VCA kritisiert das geplante Versandverbot, da aktuell schätzungsweise 2.500 bis 3.000 Apotheken Cannabisprodukte anbieten. Viele Apotheken führen keine Cannabisblüten, weshalb der Verband Versorgungslücken befürchtet. Der Versand solle daher nicht eingeschränkt werden, solange die Herkunft der Rezepte geregelt ist.

  • Verbot von Online-Rezepten und Versandhandel geplant
  • VCA schlägt Modellprojekte mit Datensammlung vor
  • 2.500–3.000 Apotheken bieten Cannabisversorgung an

Infobox: Der VCA fordert Modellprojekte und warnt vor Versorgungslücken durch ein Versandverbot. (Quelle: Pharmazeutische Zeitung)

Nordrhein-Westfalen: Cannabis-Plantage in Wuppertal zufällig entdeckt

In Wuppertal hat die Polizei am Montag eine professionell betriebene Cannabis-Plantage in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Elberfeld entdeckt. Die Anlage erstreckte sich über zwei Etagen und war mit Belüftungs- und Bewässerungssystemen ausgestattet.

Die Entdeckung erfolgte zufällig, als der neue Eigentümer das zwangsversteigerte und eigentlich unbewohnte Gebäude erstmals betrat. Die Polizei geht davon aus, dass auch der Vorbesitzer nichts von der Plantage wusste. Die Ermittlungen zur Identität der Betreiber laufen.

  • Professionelle Plantage mit Technik auf zwei Etagen
  • Entdeckung durch neuen Eigentümer nach Zwangsversteigerung

Infobox: In Wuppertal wurde eine große Cannabis-Plantage zufällig entdeckt, die Ermittlungen dauern an. (Quelle: tagesschau.de)

Kirchberg an der Iller: Gericht bestätigt Anbau-Verbot für Cannabis-Club

Der Cannabis-Club High Society Donau-Iller in Kirchberg an der Iller steht vor einem Rückschlag: Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hat einen Eilantrag gegen die vom Landratsamt Biberach erlassene Nutzungsuntersagung abgelehnt. Damit bleibt das Anbauverbot für die Lagerhalle in der Lebergasse bestehen.

Trotz des gerichtlichen Verbots zeigt sich der Club unbeeindruckt und setzt seine Aktivitäten fort. Am vergangenen Wochenende stand die Ernte von 565 Cannabis-Pflanzen an. Die Anbauvereinigung hatte offenbar mit dem Rückschlag gerechnet.

  • Gericht bestätigt Anbauverbot für Lagerhalle
  • Ernte von 565 Pflanzen trotz Verbot

Infobox: Der Cannabis-Club in Kirchberg an der Iller setzt seine Arbeit trotz gerichtlichen Anbauverbots fort. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

Bielefelder CDU kritisiert lasche Cannabis-Kontrollen

Die Bielefelder CDU bemängelt die Umsetzung und Kontrolle des Cannabisgesetzes in der Stadt. Nach Angaben der Oberbürgermeisterkandidatin Christiana Bauer wurden im ersten Jahr nach der Freigabe lediglich zwölf Bußgeldverfahren eingeleitet.

Bauer sieht darin ein Missverhältnis zur Zahl der Bürgerhinweise und fordert, dass die Stadt beim Jugendschutz nicht wegsehen dürfe. Die CDU verlangt eine konsequentere Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben.

  • Nur zwölf Bußgeldverfahren im ersten Jahr nach Freigabe
  • CDU fordert mehr Kontrollen und besseren Jugendschutz

Infobox: Die CDU kritisiert die geringe Zahl an Bußgeldverfahren und fordert mehr Kontrollen beim Cannabisgesetz. (Quelle: Radio Bielefeld)

CBD: Cannabis-Verkauf in den Trafiken läuft seit Montag an

In Österreich ist der Verkauf von rauchbaren, aber rauschfreien CBD-Cannabisblüten in Trafiken angelaufen. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit sind die Produkte nun zwischen Zigaretten und Zeitungen erhältlich.

Manche Trafiken wurden bereits am Wochenende beliefert, die meisten anderen sollen in den kommenden Wochen folgen. Der Staat rechnet mit bis zu 15 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen aus der Tabaksteuer.

Produkt Verkaufsstart Erwartete Steuereinnahmen
CBD-Cannabisblüten Montag bis zu 15 Mio. Euro

Infobox: Der Verkauf von CBD-Cannabisblüten in Trafiken bringt dem Staat bis zu 15 Millionen Euro an Tabaksteuer. (Quelle: Kleine Zeitung)

Verkauf von legalem Hanf in Trafiken gestartet

In Österreich ist der Verkauf von Cannabisblüten mit einem THC-Gehalt von maximal 0,3 Prozent ab sofort den Trafiken vorbehalten. Der Hintergrund ist eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs, wonach diese Produkte der Tabaksteuer unterliegen und unter das Tabakmonopolgesetz fallen.

Der Cannabis-Bundesverband sieht durch diese Regelung die wirtschaftliche Existenz von rund 500 Hanfshops bedroht und kündigte rechtliche Schritte an.

  • THC-Gehalt maximal 0,3 Prozent
  • 500 Hanfshops sehen Existenz bedroht

Infobox: Der legale Verkauf von Hanf in Österreich ist auf Trafiken beschränkt, Hanfshops fürchten um ihre Existenz. (Quelle: derStandard.de)

Prozess in Moers: Trio soll mehr als fünf Kilo Marihuana gelagert haben

Vor dem Landgericht Kleve müssen sich ab dem 30. Juli ein 24-jähriger irakischer Staatsangehöriger, ein 21-jähriger Moerser und eine 26-jährige Frau verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen bewaffnetes bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln und Cannabis vor.

Im Januar 2025 sollen die beiden Männer etwa 119 Gramm Kokain und 5.228 Gramm Marihuana in der Wohnung der Angeklagten gelagert haben. Bei einer Durchsuchung am 27. Januar wurden neben den Drogen auch ein mit Stacheldraht umwickelter Baseballschläger, eine Gaspistole, Messer, eine Axt und ein Beil sichergestellt.

Marihuana Kokain Waffen
5.228 g 119 g Baseballschläger, Gaspistole, Messer, Axt, Beil

Infobox: In Moers stehen drei Personen wegen des Besitzes und Handels mit über fünf Kilo Marihuana und weiteren Drogen vor Gericht. (Quelle: RP Online)

Höxteraner soll 75 Kilo Marihuana nach Deutschland gebracht haben

Vor dem Landgericht Paderborn steht ein Mann aus Höxter, dem vorgeworfen wird, zwischen Anfang 2019 und Dezember 2021 insgesamt 72 Kilogramm Marihuana nach Deutschland gebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen Kurier beauftragt zu haben, das Rauschgift aus den Niederlanden und Spanien zu beschaffen und nach Höxter zum gewinnbringenden Weiterverkauf zu bringen.

Die Anklage umfasst 13 einzelne Taten, mit denen sich der Angeklagte eine dauerhafte Einnahmequelle verschaffen wollte. Die Verhandlung beginnt am 25. Juli und wird an zwei weiteren Terminen fortgesetzt.

  • 72 Kilogramm Marihuana zwischen 2019 und 2021
  • 13 Einzeltaten, gewerbsmäßiger Handel

Infobox: Ein Höxteraner steht wegen des Schmuggels und Handels mit 72 Kilogramm Marihuana vor Gericht. (Quelle: nw.de)

Quellen:

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