Cannabis-News: Forschung, Clubs, Politik und aktuelle Entwicklungen in Deutschland

26.08.2025 25 mal gelesen 0 Kommentare

Mit Cannabis gesünder altern? Neue Studien liefern Einblicke

Im Vereinigten Königreich haben Forscher 18 verschiedene Studien aus den Jahren 2008 bis 2023 analysiert, um das Potenzial von Cannabinoiden für ein gesundes Altern zu untersuchen. Die Ergebnisse, veröffentlicht im „Journal of Cannabis Research“, zeigen, dass insbesondere Cannabidiol (CBD) in Tierversuchen positive Effekte auf die Lebensdauer, kognitive Funktionen, Entzündungsreduktion, Gedächtnis, Schlafqualität und soziale Interaktion hatte. Auch Tetrahydrocannabinol (THC) zeigte positive Effekte, wobei die Wirkung stark von der Dosis abhing. Allerdings weisen Studien am Menschen bislang keine eindeutigen Ergebnisse auf und kommen teilweise zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen. Die Forscher betonen, dass größere Stichproben, längere Untersuchungszeiträume und eine klarere Analyse von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen notwendig sind, um die Auswirkungen von Cannabis auf den menschlichen Alterungsprozess besser zu verstehen. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der Zunahme chronischer Krankheiten im Alter sehen die Wissenschaftler im gezielten Einsatz von Cannabis eine potenziell interessante Möglichkeit, die Gesundheitsspanne zu fördern.

  • 18 Studien aus 15 Jahren (2008–2023) analysiert
  • Positive Effekte von CBD und THC in Tierversuchen
  • Keine eindeutigen Ergebnisse bei Studien am Menschen
  • Forderung nach mehr und größeren klinischen Studien

Infobox: Die Forschung zu Cannabis und gesundem Altern steckt noch in den Kinderschuhen. Während Tierversuche vielversprechend sind, fehlen beim Menschen belastbare Daten. (Quelle: Berliner Morgenpost)

„Broccoli Buddies“: Hessens erster Cannabis-Club berichtet von Erfahrungen

Seit Dezember 2024 baut der Verein „Broccoli Buddies“ in Fulda legal Cannabis an und ist damit der erste Anbau-Club in Hessen mit Genehmigung. In einer Halle wachsen rund 350 Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen. Pro Ernte werden etwa 4.000 Gramm Cannabis produziert. Insgesamt betreibt das Team zehn Anbauzelte, von denen etwa die Hälfte in der Blütephase ist. Ein Durchlauf vom Wachstumsstart bis zur Ernte dauert rund zweieinhalb Monate, gefolgt von einer zweiwöchigen Trocknung und anschließender Handverarbeitung. Der Verein zählt derzeit rund 480 Mitglieder, wobei die Mitgliedschaft erst ab 21 Jahren möglich ist – strenger als gesetzlich vorgeschrieben. Die Abgabe erfolgt unter strengen Bedingungen: maximal 50 Gramm pro Monat und 25 Gramm pro Tag, ausschließlich an Mitglieder. Die Preise liegen zwischen sechs und neun Euro pro Gramm, während der Schwarzmarktpreis bei über zehn Euro pro Gramm liegt.

Mitglieder Ernte pro Zelt Preis pro Gramm Max. Abgabe pro Tag Max. Abgabe pro Monat
480 2–5 kg 6–9 € 25 g 50 g

Der Verein sieht sich im Kampf gegen den Schwarzmarkt gut aufgestellt, da das legale Angebot günstiger und kontrolliert ist. Kritik gibt es an den langen Genehmigungsverfahren: Bis zum 9. Juli 2025 wurden beim Regierungspräsidium Darmstadt 38 Anträge aus 17 Landkreisen eingereicht, elf davon genehmigt. Innenminister Roman Poseck (CDU) kritisiert die Bürokratie und fordert eine Überprüfung des Gesetzes. Die Bundesregierung plant, das Cannabisgesetz erneut zu evaluieren, wobei auch die Entwicklung des Schwarzmarkts, die Verkehrssicherheit und die Nachfrage berücksichtigt werden sollen.

  • Erste Anbaulizenz in Hessen
  • Strenge Abgaberegeln und günstige Preise
  • Kritik an langen Genehmigungsverfahren

Infobox: Die „Broccoli Buddies“ produzieren legal Cannabis zu Preisen unter dem Schwarzmarkt und sehen sich als Vorreiter im Kampf gegen illegale Märkte. (Quelle: Osthessen|News)

Drogenbeauftragter Streeck fordert strengere Cannabis-Regeln

Der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck (CDU) sieht die aktuellen Regeln für den legalen Cannabis-Konsum kritisch und fordert Nachbesserungen. Insbesondere den erlaubten Privatbesitz von bis zu drei Pflanzen hält er für problematisch, da ein erfahrener Anbauer damit etwa ein Kilogramm Cannabis ernten könne – „viel zu viel für den Eigenbedarf“. Streeck verweist auf die laufende Evaluierung des Gesetzes, deren erste Ergebnisse im Herbst und weitere im Frühjahr erwartet werden. Dabei sollen unter anderem die Entwicklung des Schwarzmarkts, Unfallstatistiken im Straßenverkehr, die Anzahl der Konsumenten und die Häufigkeit von Cannabis-induzierten Psychosen analysiert werden.

„Das Gesetz muss in jedem Fall stringenter und in sich schlüssig sein. Das ist es im Moment nicht.“ (Hendrik Streeck, CDU)

Streeck warnt zudem vor der zunehmenden Verbreitung synthetischer Opioide wie Fentanyl und Nitazene, die eine rund 500-fache Potenz von Heroin besitzen. Bereits die Menge einer Bleistiftspitze könne tödlich sein. Auch gegen Vapes mit kindgerechten Geschmacksrichtungen will Streeck vorgehen und fordert ein Verbot solcher Produkte.

  • Bis zu drei Pflanzen pro Person erlaubt
  • Bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit, 50 Gramm zu Hause
  • Evaluierung des Gesetzes läuft
  • Warnung vor synthetischen Opioiden und Vapes mit Kinder-Geschmack

Infobox: Die Bundesregierung prüft strengere Regeln für Cannabis, insbesondere beim Eigenanbau und Jugendschutz. (Quellen: RND.de, WELT)

Unfall unter Alkohol- und Cannabiseinfluss: 22-Jährige kracht in Bushaltestelle

In Hahnheim (Kreis Mainz-Bingen) verursachte eine 22-jährige Autofahrerin einen schweren Unfall, nachdem sie betrunken und unter Cannabiseinfluss am Steuer saß. Nach einer Weinbergsrundfahrt verlor sie in einer Linkskurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug, fuhr über den Bürgersteig und prallte gegen einen Bauzaun, eine Garagen- und Grundstückswand sowie eine Bushaltestelle. Der Sachschaden wird auf rund 25.000 Euro geschätzt. Die Polizei stellte bei der Fahrerin einen Atemalkoholwert von etwa zwei Promille fest. Sie wurde unter Schock ins Krankenhaus gebracht, ihr Führerschein wurde sichergestellt. Gegen sie wird nun wegen Straßenverkehrsgefährdung ermittelt.

  • Unfallursache: Alkohol- und Cannabiskonsum
  • Sachschaden: ca. 25.000 Euro
  • Atemalkoholwert: ca. 2 Promille
  • Führerschein sichergestellt, Ermittlungen laufen

Infobox: Der Fall zeigt die Gefahren des Mischkonsums von Alkohol und Cannabis im Straßenverkehr. (Quelle: SZ.de)

Versandverbot für Medizinalcannabis im Fokus des Gesundheitsministeriums

Beim Tag der offenen Tür des Bundesgesundheitsministeriums stand das Thema Medizinalcannabis im Mittelpunkt. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erklärte, dass der Fokus derzeit auf Einschränkungen bei der Online-Verschreibung und dem Versand von Medizinalcannabis liegt. Sie betonte, dass es eine hohe Steigerung bei Online-Verschreibungen gegeben habe und das Ministerium die Entwicklungen genau beobachte. Weitere verschreibungspflichtige Arzneimittel stehen aktuell nicht im Fokus für ähnliche Regulierungen.

  • Fokus auf Versandverbot für Medizinalcannabis
  • Steigende Online-Verschreibungen als Auslöser
  • Keine Ausweitung auf andere Arzneimittel geplant

Infobox: Das Bundesgesundheitsministerium konzentriert sich derzeit auf strengere Regeln für Medizinalcannabis im Versandhandel. (Quelle: Apotheke Adhoc)

Lahrer Unternehmer kauft Cannabis-Firma „Hanfnah“ zurück

Der Lahrer Unternehmer Tobias Pietsch hat seine Cannabis-Firma „Hanfnah“ zurückgekauft. Weitere Details zum Hintergrund und zu den Umständen des Rückkaufs sind im Artikel nicht enthalten.

Infobox: Tobias Pietsch übernimmt erneut die Leitung von „Hanfnah“ in Lahr. (Quelle: Baden Online)

Polizei entdeckt Marihuana-Plantage in Einfamilienhaus

Die Polizei in Baden-Württemberg hat in einem Einfamilienhaus eine Marihuana-Plantage entdeckt. Weitere Einzelheiten zu Umfang, Anzahl der Pflanzen oder den beteiligten Personen sind im Artikel nicht enthalten.

Infobox: In Baden-Württemberg wurde eine illegale Marihuana-Plantage in einem Wohnhaus aufgedeckt. (Quelle: N-TV)

Quellen:

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