Cannabis-News: Mehr Verkehrskontrollen, Konsumrückgang bei Jugendlichen, neue Studienergebnisse

28.06.2025 22 mal gelesen 0 Kommentare

Mehr Kiffer-Kontrollen im Verkehr: Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung in Puchheim

Die Polizeiinspektion Germering präsentierte im Ausschuss für öffentliche Sicherheit die Kriminalstatistik für Puchheim 2024. Die Gesamtzahl der Straftaten und Einsätze ist zurückgegangen, ebenso die Aufklärungsquote, die von 67 Prozent im Jahr 2023 auf 59,6 Prozent sank. Laut Klaus Hofmeister, stellvertretender Dienststellenleiter, ist dies auf die Cannabis-Legalisierung zurückzuführen, da es sich zuvor um Taten mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent handelte. Die Legalisierung habe den Arbeitsaufwand der Polizei jedoch nicht verringert, sondern verlagert: Es müssen nun mehr Verkehrskontrollen durchgeführt werden.

Hofmeister betonte, dass Cannabis allein nicht die Kriminalität steigere, sondern Mischkonsum, etwa mit Alkohol. Der Schwarzmarkt sei weiterhin aktiv, da es in Bayern noch keinen Anbauverein gebe, der Cannabis ausgeben dürfe. Die Quellen für Cannabis seien daher unverändert geblieben. Im Bereich Betrug blieb die Zahl der registrierten Straftaten mit 83 konstant, während die Zahl der Fahrraddiebstähle auf 81 Fälle stieg, was Hofmeister auf die Möglichkeit der Online-Anzeige zurückführt.

Jahr Aufklärungsquote Betrugsfälle Fahrraddiebstähle
2023 67 % 83 50
2024 59,6 % 83 81
  • Die Kriminalstatistik erfasst Anzeigen, nicht Verurteilungen.
  • Schwerpunktkontrollen und verändertes Anzeigeverhalten können die Zahlen beeinflussen.

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis hat in Puchheim zu einer Verlagerung der Polizeiarbeit geführt, insbesondere hin zu mehr Verkehrskontrollen. Der Schwarzmarkt bleibt weiterhin bestehen. (Quelle: Merkur)

Thailand: Cannabis-Verbot nach Legalisierung in Kraft getreten

Thailand, das 2022 als erstes asiatisches Land Cannabis legalisierte, hat einen radikalen Kurswechsel vollzogen. Mit der Veröffentlichung im königlichen Amtsblatt trat am Donnerstag eine Anordnung in Kraft, die den Verkauf von Cannabis nur noch gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts erlaubt. Cannabisblüten werden nun als kontrolliertes Heilkraut eingestuft, was als Zwischenschritt zu einer möglichen Wiedereinstufung als Betäubungsmittel gilt.

Verstöße gegen das neue Gesetz können mit bis zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Baht (rund 490 Franken) geahndet werden. Das Amt für traditionelle und alternative thailändische Medizin ist für die Umsetzung der neuen Regeln zuständig. Gegenwärtig gibt es 18.000 lizenzierte Cannabis-Shops. Die Regierungspartei Pheu Thai hatte das Verbot angekündigt, stieß jedoch auf Widerstand des früheren Koalitionspartners, der Bhumjaithai-Partei.

  • Freizeitgebrauch von Cannabis ist verboten.
  • Nur medizinische Nutzung mit Rezept erlaubt.
  • 18.000 lizenzierte Shops betroffen.
  • Maximalstrafe: 1 Jahr Gefängnis, 20.000 Baht Geldstrafe.

Infobox: Nach der Legalisierung 2022 ist der Freizeitgebrauch von Cannabis in Thailand nun wieder verboten. Nur medizinische Nutzung bleibt erlaubt, Verstöße werden streng geahndet. (Quelle: Basler Zeitung)

Cannabis-Konsum bei Jugendlichen in Frankfurt auf Tiefstand seit 2002

Die Frankfurter Drogentrendstudie 2024 zeigt, dass der Cannabis-Konsum bei Jugendlichen auf einem historischen Tiefstand ist. 22 Prozent der befragten 15- bis 18-Jährigen gaben an, Cannabis mindestens einmal im Leben probiert zu haben. Im Vorjahr waren es noch 26 Prozent, 2015 sogar 43 Prozent. Auch bei den über 18-Jährigen ist der Konsum rückläufig. Die Quote liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2002, als sie noch bei 46 Prozent lag.

Seit der Ankündigung der Teillegalisierung durch die Ampelkoalition Ende 2021 ist der Konsum unter Jugendlichen weiter zurückgegangen. Experten vermuten, dass Cannabis für Jugendliche dadurch „uncool“ geworden ist. Auch der Konsum anderer psychoaktiver Substanzen und die Raucherquote sind rückläufig. Erste Ergebnisse einer Abwasserstudie der TU Dresden zeigen, dass sich der Mittelwert für Cannabis im Raum Frankfurt nach dem 1. April 2024 um rund 3,5 Prozent reduziert hat.

Jahr Lebenszeit-Prävalenz (%)
2002 46
2015 43
2023 26
2024 22
„Die Befürchtungen, dass mit der Teillegalisierung ein Anstieg des Konsums einhergehen würde, hat sich nicht bestätigt.“ (Bernd Werse, Leiter der Drogentrendstudie)

Infobox: Der Cannabis-Konsum bei Jugendlichen in Frankfurt ist auf dem niedrigsten Stand seit 2002. Die Teillegalisierung hat nicht zu einem Anstieg geführt. (Quelle: FAZ)

Hamburg: Kiloweise Cannabis aus Buxtehude für den Cannabisclub

In Buxtehude betreibt der Hamburger Cannabisclub urbs.ociety eine Hanf-Plantage mit 1.200 Pflanzen. Die Farm befindet sich an einem geheimen Ort in einem Gewerbegebiet und versorgt Hamburg mit kiloweise Cannabis. Hinter einer unscheinbaren Lagerhallen-Fassade verbirgt sich ein hell erleuchtetes, grünes Blättermeer.

  • 1.200 Cannabispflanzen werden in Buxtehude angebaut.
  • Die Plantage dient der Versorgung des Hamburger Cannabisclubs.

Infobox: Hamburgs Cannabisclub baut in Buxtehude auf einer geheimen Farm 1.200 Pflanzen an und versorgt damit die Region. (Quelle: Hamburger Abendblatt)

Zollhund erschnüffelt Drogen im Regionalzug: 700 Gramm Cannabis und Kokain sichergestellt

Bei einer Kontrolle in einem Regionalzug von Bremerhaven nach Twistringen entdeckte Zollhündin Nanny bei einem 24-jährigen Reisenden Drogen mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von 5.500 Euro. Im Gepäck des Mannes wurden 700 Gramm Cannabis und drei Gramm Kokain gefunden. Gegen den Reisenden wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

  • Fund: 700 Gramm Cannabis, 3 Gramm Kokain
  • Wert: 5.500 Euro
  • Strafverfahren gegen den 24-Jährigen eingeleitet

Infobox: Ein Zollhund entdeckte im Regionalzug Drogen im Wert von 5.500 Euro. Der Reisende wurde angezeigt. (Quelle: SZ.de, Presseportal)

Hamburg: Drogenring zerschlagen – 8,5 kg Cannabis sichergestellt

Das Drogendezernat Hamburg hat drei Männer im Alter von 27, 42 und 51 Jahren im Verdacht, bandenmäßig mit Drogen gehandelt zu haben. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung wurden die Wohnungen der Verdächtigen in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Dabei wurden 8,5 Kilogramm Cannabis, 1,5 Kilogramm Amphetamin, 100 Gramm Kokain sowie zwei Schreckschusswaffen sichergestellt. Die beiden älteren Verdächtigen wurden in Untersuchungshaft genommen, der 27-Jährige wurde freigelassen.

  • 8,5 kg Cannabis, 1,5 kg Amphetamin, 100 g Kokain sichergestellt
  • Zwei Verdächtige in Untersuchungshaft
  • Ermittlungen laufen weiter

Infobox: In Hamburg wurde ein Drogenring zerschlagen und große Mengen Cannabis sowie andere Drogen sichergestellt. (Quelle: BILD.de)

„Space Cake“ auf Rezept: Boom und Kritik an Online-Apotheken

Der Import von medizinischem Cannabis hat sich binnen eines Jahres fast verfünffacht. Ein Grund dafür ist, dass dubiose Online-Plattformen angebliche Medizin an nahezu jedermann zustellen. In der Branche herrscht Unruhe: Auf Klagen von Apothekern folgen nun Urteile. Die Online-Apotheken stehen in der Kritik, weil sie Cannabis-Produkte wie „Space Cake“ auf Rezept anbieten und so die Nachfrage stark ankurbeln.

  • Import von medizinischem Cannabis fast verfünffacht
  • Online-Apotheken liefern an viele Kunden
  • Juristische Auseinandersetzungen in der Branche

Infobox: Der Boom bei medizinischem Cannabis wird durch Online-Apotheken befeuert, die Branche steht wegen fragwürdiger Praktiken in der Kritik. (Quelle: WELT)

Studie: Regelmäßiger Cannabiskonsum verschlechtert Gefäßfunktion

Eine Studie der University of California, San Francisco, zeigt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum die Gefäßfunktion verschlechtert – unabhängig davon, ob Cannabis geraucht oder als Edible konsumiert wird. In der Studie mit 55 Erwachsenen im Alter von 18 bis 50 Jahren wurde die flussvermittelte Dilatation gemessen, ein Indikator für die Gefäßgesundheit. Bei Marihuanarauchern lag dieser Wert im Mittel bei 6 Prozent, bei THC-Edible-Nutzern bei 4,6 Prozent und bei Nicht-Konsumenten bei 10,4 Prozent.

Die Produktion von Stickstoffmonoxid, das die Gefäße entspannt, war bei Rauchern mit 1,1 Nanomol pro Liter niedriger als bei Nicht-Konsumenten (1,5 Nanomol pro Liter). Bei Edible-Nutzern lag der Wert ebenfalls bei 1,5 Nanomol pro Liter. Die Studienautoren sehen darin Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei regelmäßigem Cannabiskonsum.

Gruppe Flussvermittelte Dilatation (%) Stickstoffmonoxid (nmol/L)
Marihuanaraucher 6 1,1
THC-Edible-Nutzer 4,6 1,5
Nicht-Konsumenten 10,4 1,5
  • Regelmäßiger Konsum verschlechtert Gefäßfunktion
  • Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt

Infobox: Die Studie belegt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum die Gefäßfunktion beeinträchtigt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. (Quelle: Apotheke Adhoc)

Quellen:

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