Cannabis-News: Thailand droht Rückschritt, Kritik am Gesetz, große Funde in Deutschland

08.07.2025 10 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabis in Thailand: Rückkehr zur Kriminalisierung droht

In Thailand steht die Cannabisbranche vor einem Wendepunkt. Die Regierung plant, das erst vor drei Jahren legalisierte Cannabis wieder zu kriminalisieren und künftig nur noch für medizinische Zwecke zuzulassen. Die „Operation 7-7“, eine Protestaktion vor dem Gesundheitsministerium in Bangkok, richtet sich gegen Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin, der die Wiedereinstufung von Cannabis als illegale Substanz vorantreibt. Aktivistin Chokwan Chopaka betont, dass sich Menschen aus der gesamten Cannabisbranche zusammengeschlossen haben, um auf ein umfassendes Cannabis-Gesetz hinzuarbeiten.

Die geplanten neuen Regeln sehen vor, dass nur noch speziell ausgebildete Ärzte und traditionelle Heiler Cannabis-Rezepte ausstellen dürfen. Diese Rezepte könnten dann nur in Shops mit medizinisch geschultem Personal eingelöst werden. Kritiker befürchten eine Monopolisierung: „Das schließt 99 Prozent der derzeit rund 11.000 Farmen aus“, so Chokwan Chopaka. Lediglich etwa 100 Farmen könnten das Monopol erhalten, was dem Schwarzmarkt Vorschub leisten würde. Seit der Legalisierung 2022 sind in Thailand zahlreiche Cannabis-Plantagen und -Shops entstanden, allein in Chiang Mai gibt es über 800 Ganja-Geschäfte. Die Branche befürwortet zwar sinnvolle Regelungen, warnt aber vor einer zu restriktiven Gesetzgebung, die Arbeitsplätze und Existenzen bedroht. Die Debatte wird laut taz.de zunehmend mit moralischen Argumenten geführt, während konkrete Daten und Fakten fehlen.

Jahr der Legalisierung Anzahl Farmen Ganja-Geschäfte in Chiang Mai
2022 ca. 11.000 über 800
  • Geplante Wiedereinstufung als illegale Substanz
  • Nur medizinische Nutzung mit Rezept vorgesehen
  • Monopolisierung und Schwarzmarkt befürchtet

Infobox: Die geplante Gesetzesänderung in Thailand könnte das Aus für zehntausende Kleinbetriebe bedeuten und den Schwarzmarkt stärken. (Quelle: taz.de)

Flughafen Köln/Bonn: 18-Jährige mit Cannabis und Pfefferspray gestoppt

Am Flughafen Köln/Bonn wurde eine 18-jährige Frau bei der Sicherheitskontrolle mit Cannabis und Pfefferspray im Handgepäck erwischt. Die Bundespolizei teilte mit, dass die Frau am Donnerstag gegen 11:25 Uhr nach Alicante in Spanien fliegen wollte. Im Rahmen der Kontrolle entdeckte das Sicherheitspersonal sowohl ein Pfefferspray als auch eine geringe Menge Cannabis.

Die 18-Jährige gab an, das Pfefferspray versehentlich mitgeführt zu haben. Das Cannabis sei für den persönlichen Gebrauch bestimmt gewesen und sollte mit nach Spanien genommen werden. Die Bundespolizei stellte beide Gegenstände sicher und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des unerlaubten Mitführens eines verbotenen Gegenstands sowie des versuchten unerlaubten Transports von Cannabis ins Ausland ein. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durfte die Frau gehen. (Quellen: T-Online, Presseportal)

  • 18-Jährige wollte nach Spanien reisen
  • Pfefferspray und geringe Menge Cannabis im Handgepäck
  • Ermittlungsverfahren eingeleitet

Infobox: Das Mitführen von Cannabis und verbotenen Gegenständen im Luftverkehr kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. (Quellen: T-Online, Presseportal)

Bandenmäßiger Handel mit Cannabis in Bergneustadt: Prozessauftakt

Vor dem Kölner Landgericht stehen drei Männer wegen bandenmäßigen Handels mit Cannabis. Die Angeklagten, drei Albaner im Alter von 43, 23 und 22 Jahren, waren nach Deutschland eingereist, um als Saisonarbeiter zu arbeiten. Sie wurden auf einer professionell betriebenen Cannabisplantage in Bergneustadt festgenommen, als sie knapp 500 Pflanzen ernten wollten.

Bei der Razzia wurden rund 85 Kilogramm Marihuana mit einem Wirkstoffgehalt von knapp 15 Kilogramm THC sichergestellt. Zusätzlich wurden 430 Jungpflanzen gefunden, die bei einer weiteren Ernte mehr als ein Kilogramm THC hätten liefern können. Die Angeklagten räumten ein, auf der Plantage gearbeitet zu haben, bestritten jedoch, die Plantage betrieben oder eine Bande gebildet zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt. (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)

Sichergestelltes Marihuana THC-Gehalt Jungpflanzen
85 kg 15 kg 430
  • Professionelle Plantage mit Abluft- und Bewässerungsanlagen
  • Erntehelfer aus Albanien angeworben
  • Polizei griff kurz nach Arbeitsbeginn ein

Infobox: Die Polizei stellte bei der Razzia in Bergneustadt 85 Kilogramm Marihuana und 430 Jungpflanzen sicher. (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)

Über 30 Kilo Cannabis bei Verkehrskontrolle in Brandenburg entdeckt

Die Polizei hat in der Nähe der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen einen mutmaßlichen Drogendealer festgenommen. Bei einer Routinekontrolle am Freitagvormittag auf der Bundesstraße 115 bei Tschernitz wurden mehr als 30 Kilogramm Cannabis im Wagen eines 30-Jährigen gefunden. Die Drogen waren in mehreren Paketen in zwei Reisetaschen verpackt.

Die Polizei stellte die Drogen sicher. Der Verdächtige wurde am Samstag einem Richter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erließ. Der 30-Jährige befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt. Die Ermittlungen laufen wegen Verdachts auf illegalen Drogenhandel. (Quelle: STERN.de)

Gefundenes Cannabis Alter des Verdächtigen Ort der Kontrolle
über 30 kg 30 Jahre Tschernitz, B115
  • Verpackt in mehreren Paketen in zwei Reisetaschen
  • Haftbefehl erlassen
  • Ermittlungen wegen illegalen Drogenhandels

Infobox: Bei einer Verkehrskontrolle in Brandenburg wurden über 30 Kilogramm Cannabis sichergestellt. (Quelle: STERN.de)

Richterbund kritisiert Cannabis-Gesetz nach Groß-Razzia in Trier

Nach einem groß angelegten Einsatz gegen illegalen Cannabisanbau äußert der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Richterbundes (DRB) deutliche Bedenken gegen das neue Cannabis-Gesetz. Der Vorsitzende, Oberstaatsanwalt a.D. Thomas Albrecht, sieht die Befürchtungen des DRB durch die Ergebnisse der Razzia bestätigt. Bei dem Einsatz wurde gegen 18 Personen Untersuchungshaft beantragt, was laut DRB die Komplexität und den Umfang der zukünftigen Strafprozesse verdeutlicht.

Der Richterbund kritisiert insbesondere die als „deutlich zu groß“ empfundenen Freimengen für den Gelegenheitskonsum. Diese würden den Schwarzmarkt und die Organisierte Kriminalität stärken. Die „Krake Organisierte Kriminalität (OK)“ gewinne in Deutschland zunehmend an Einfluss. Der DRB fordert die Bundesregierung auf, das Cannabis-Gesetz dringend zu korrigieren, insbesondere durch eine deutliche Senkung der erlaubten Besitzmenge. (Quelle: lokalo.de)

„Die liberalisierten Vorschriften führen entgegen den ursprünglichen Absichten des Gesetzgebers nicht zu einer Entlastung der Justiz, sondern im Gegenteil zu einer erheblichen Mehrbelastung.“ (Oberstaatsanwalt a.D. Thomas Albrecht, DRB)
  • 18 Personen nach Razzia in Untersuchungshaft
  • Kritik an zu großen Freimengen für Gelegenheitskonsum
  • Stärkung der Organisierten Kriminalität befürchtet

Infobox: Der Deutsche Richterbund fordert eine Korrektur des Cannabis-Gesetzes und warnt vor einer Stärkung der Organisierten Kriminalität. (Quelle: lokalo.de)

Quellen:

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