Cannabis-News: Was beim Kiffen auf Konzerten, im Straßenverkehr und an Spielplätzen gilt

01.08.2025 14 mal gelesen 0 Kommentare

Gentleman-Konzert in Monheim: Was ist beim Cannabis-Konsum auf der Bürgerwiese erlaubt?

Am 22. August findet im Rahmen des Monheimer Sommers ein Konzert des Musikers Gentleman auf der Baumberger Bürgerwiese statt. Seit der Teillegalisierung von Cannabis fragen sich viele Besucher, ob das Kiffen während des Konzerts erlaubt ist. Laut RP Online ist der Konsum von Cannabis zwar grundsätzlich an vielen öffentlichen Orten erlaubt, jedoch gibt es weiterhin Einschränkungen. So ist der Konsum in unmittelbarer Nähe von Kindern und Jugendlichen, auf Spielplätzen sowie in bestimmten öffentlichen Bereichen weiterhin verboten. Die Veranstalter und die Stadt Monheim weisen darauf hin, dass die gesetzlichen Regelungen auch während des Konzerts gelten und Verstöße entsprechend geahndet werden können.

Die Teillegalisierung hat zwar für mehr Freiheiten gesorgt, aber nicht alle Bereiche sind für den Konsum freigegeben. Besucher des Konzerts sollten sich daher vorab informieren, um Bußgelder oder andere Konsequenzen zu vermeiden.

  • Kiffen ist auf der Bürgerwiese nicht uneingeschränkt erlaubt.
  • Verstöße gegen die gesetzlichen Vorgaben können geahndet werden.

Infobox: Beim Gentleman-Konzert in Monheim gilt: Cannabis-Konsum ist nur im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben erlaubt. Quelle: RP Online

Cannabis-Plantage in Herne: Polizei nimmt zwei Tatverdächtige fest

Nach mehreren anonymen Hinweisen durchsuchte das Rauschgiftkommissariat ein Mehrfamilienhaus an der Stadtgrenze Bochum/Herne. In dem Gebäude an der Bochumer Straße in Herne wurden zwei Tatverdächtige im Alter von 41 und 43 Jahren angetroffen und vorläufig festgenommen. Wie Lokalkompass berichtet, konnten in insgesamt vier Wohneinheiten auf zwei Etagen Cannabis-Plantagen in unterschiedlichen Wachstumsstadien sichergestellt werden. Nach ersten Schätzungen befanden sich rund 400 Pflanzen in dem Gebäude.

Bei einer weiteren Durchsuchung an der Wohnanschrift des zweiten Tatverdächtigen in Dortmund wurden zusätzliche Betäubungsmittel gefunden. Beide Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.

  • Rund 400 Cannabis-Pflanzen in vier Wohneinheiten sichergestellt
  • Zwei Tatverdächtige (41 und 43 Jahre) festgenommen

Infobox: In Herne wurden nach Hinweisen rund 400 Cannabis-Pflanzen sichergestellt und zwei Tatverdächtige festgenommen. Quelle: Lokalkompass

Autofahrer in Neuburg: 1,7 Promille und Cannabis im Blut

In Neuburg wurde ein 40-jähriger Autofahrer am Oswaldplatz von der Polizei gestoppt, nachdem er gegen 00.15 Uhr entgegen der Einbahnstraße unterwegs war. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, stellten die Beamten bei der Kontrolle Alkoholgeruch fest. Ein Test ergab einen Wert von knapp 1,7 Promille. Zudem reagierte ein Drogentest positiv auf Cannabis.

Der Mann musste sich in der Klinik einer Blutentnahme unterziehen. Sein Führerschein wurde sichergestellt und die Weiterfahrt untersagt. Gegen ihn wird nun wegen Trunkenheit im Verkehr ermittelt.

  • 1,7 Promille Alkohol und Cannabis im Blut
  • Führerschein sichergestellt, Ermittlungen laufen

Infobox: Ein Autofahrer in Neuburg wurde mit 1,7 Promille und Cannabis im Blut gestoppt. Quelle: Augsburger Allgemeine

Medizinisches Cannabis: Zahl der spezialisierten Apotheken verfünffacht

Seit Inkrafttreten des Medizinal-Cannabisgesetzes (MedCanG) im April 2024 hat sich der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland rasant entwickelt. Laut einer Analyse von Grünhorn, veröffentlicht von Apotheke Adhoc, hat sich die Zahl der auf Cannabis spezialisierten Apotheken innerhalb eines Jahres von rund 50 auf mehr als 250 verfünffacht. Das Importvolumen stieg von 32 Tonnen (2023) auf 72 Tonnen (2024).

Die durchschnittlichen Abgabepreise fielen im selben Zeitraum von 9,98 auf 9,06 Euro pro Gramm, im Juni 2025 lag der Durchschnittspreis bei 8,77 Euro. Besonders Produkte mit einem THC-Gehalt von 15 bis 20 Prozent verbilligten sich um 24 Prozent, während Sorten mit über 25 Prozent THC nur einen Rückgang von rund 10 Prozent verzeichneten. Der Markt wird durch den intensiven Preiswettbewerb auf digitalen Plattformen herausfordernder, was laut CEO Stefan Fritsch zu wirtschaftlicher Instabilität bei einigen Anbietern führen könnte.

Jahr Anzahl spezialisierter Apotheken Importvolumen (Tonnen) Durchschnittspreis (€/g)
2023 ca. 50 32 9,98
2024 über 250 72 9,06
Juni 2025 - - 8,77
  • Starker Preisrückgang bei Produkten mit mittlerem THC-Gehalt
  • Markt wird durch Preisdruck und Überangebot herausfordernder

Infobox: Die Zahl der Cannabis-Apotheken hat sich verfünffacht, das Importvolumen stieg auf 72 Tonnen, die Preise sanken deutlich. Quelle: Apotheke Adhoc

Anti-Cannabis: Kommt bald die Rausch-Stop-Pille?

Obwohl Cannabis als vergleichsweise sichere Droge gilt, landen laut einer US-Studie aus dem Jahr 2013 fast 30.000 Menschen jährlich nach Cannabiskonsum im Krankenhaus. Die häufigsten Gründe sind Magen-Darm-Symptome wie das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS), psychische Beschwerden und akute Intoxikationen. Besonders problematisch ist der versehentliche Konsum, etwa durch essbare Cannabisprodukte, die mit normalen Snacks verwechselt werden, was vor allem für Kinder gefährlich werden kann. (SciLogs)

Die Behandlung erfolgt meist symptomatisch, etwa durch Überwachung, Beruhigungsmittel oder Flüssigkeitszufuhr. Ein gezieltes Gegenmittel existiert bislang nicht. In der Vergangenheit wurde der CB1-Antagonist Rimonabant als potenzielles Anti-Cannabis-Medikament entwickelt, jedoch wegen Nebenwirkungen wie Depressionen wieder vom Markt genommen. Neuere Studien zeigen, dass der Wirkstoff Selonabant in einer klinischen Studie an der Universität Leiden die psychoaktiven Effekte von THC um ca. 80 % reduzieren konnte. Die Zulassung steht jedoch noch aus.

„Gibt es bald eine Rausch-Stop-Pille? Wahrscheinlich ja! Ich gehe stark davon aus, dass es in der nahen Zukunft einen selektiven CB1-Antagonisten auf dem Markt geben wird, der auch höchstwahrscheinlich einen erfolgreichen Einzug in die Notaufnahmen dieser Welt halten wird.“ (SciLogs)
  • 30.000 Krankenhausbesuche jährlich in den USA nach Cannabiskonsum
  • Selonabant reduzierte THC-Effekte in Studie um ca. 80 %

Infobox: Neue Medikamente wie Selonabant könnten künftig gezielt Cannabisrausch stoppen. Quelle: SciLogs

Neuer THC-Grenzwert im Straßenverkehr: Das gilt im Kreis Lörrach

Seit dem 22. August 2024 gilt in Deutschland ein neuer gesetzlicher THC-Grenzwert im Straßenverkehr: 3,5 ng/ml Tetrahydrocannabinol im Blutserum. Wer diesen Wert überschreitet, muss mit 500 Euro Bußgeld, einem Monat Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Für Fahranfänger in der Probezeit oder Personen unter 21 Jahren bleibt das absolute Cannabisverbot bestehen, bereits ab 1,0 ng/ml THC drohen 250 Euro Bußgeld, ein Punkt, Probezeitverlängerung und ein Aufbauseminar. (schwarzwaelder-bote.de)

Beim Mischkonsum von THC und Alkohol drohen 1000 Euro Bußgeld, Fahrverbot und zwei Punkte. Der neue Grenzwert basiert auf Empfehlungen einer Expertengruppe und soll eine vergleichbare Wirkung wie 0,2 Promille Alkohol abbilden. Der THC-Abbau im Blut ist individuell unterschiedlich, bei Gelegenheitskonsumenten dauert es meist rund 8 Stunden, bei Vielkonsumenten können Tage bis Wochen vergehen.

Verstoß Bußgeld Fahrverbot Punkte
THC ≥ 3,5 ng/ml 500 € 1 Monat 2
Fahranfänger/unter 21 J. ab 1,0 ng/ml 250 € - 1
Mischkonsum (THC + Alkohol) 1000 € 1 Monat 2

Infobox: Neuer THC-Grenzwert: 3,5 ng/ml im Blutserum, bei Überschreitung drohen 500 € Bußgeld und Fahrverbot. Quelle: schwarzwaelder-bote.de

Polizei stellt Spielplatz-Kiffer im Allgäu: Wo ist Cannabis-Konsum verboten?

Seit dem 1. April 2024 ist der Cannabis-Konsum für Erwachsene in Deutschland legal, jedoch gibt es klare Verbote: An Schulen, Spielplätzen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen und im Umkreis von 100 Metern um deren Eingangsbereich ist der Konsum untersagt. Im Allgäu wurden zwei Frauen am Spielplatz beim Flughafen Memmingen beim Kiffen erwischt. Eine von ihnen warf den Joint auf dem Spielplatz weg, was als „Inverkehrbringen von Cannabis“ strafbar ist. (Allgäuer Zeitung)

Seit der Teillegalisierung wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 150 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Cannabis-Konsum angezeigt, darunter Kiffen an Sportstätten, tagsüber in Fußgängerzonen (von 7 bis 20 Uhr verboten) oder in Anwesenheit von Minderjährigen. Besonders häufig werden bekiffte Autofahrer auffällig: 950 Mal wurde der neue Grenzwert von 3,5 ng/ml THC je Milliliter Blut überschritten.

  • Kiffen an Spielplätzen, Schulen und in Gegenwart von Minderjährigen verboten
  • 950 Verstöße gegen den THC-Grenzwert bei Autofahrern im Allgäu

Infobox: Cannabis-Konsum ist an bestimmten Orten weiterhin verboten, 950 Autofahrer überschritten den THC-Grenzwert. Quelle: Allgäuer Zeitung

Quellen:

Deine Meinung zu diesem Artikel

Bitte gebe eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte gebe einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter