Cannabis-Social-Clubs in Deutschland: Zahlen, Standorte und aktuelle Entwicklungen 2024

21.08.2025 10 mal gelesen 0 Kommentare

So viele Cannabis-Social-Clubs gibt es mittlerweile in Baden-Württemberg

Seit dem 1. Juli 2024 dürfen in Baden-Württemberg sogenannte Cannabis-Social-Clubs (CSC) in begrenzten Mengen Cannabis anbauen, um den persönlichen Bedarf der Mitglieder zu decken. Über 21-jährige Mitglieder dürfen bis zu 50 Gramm pro Monat erhalten, unter 21-Jährige maximal 30 Gramm. Der THC-Gehalt des Cannabis ist auf zehn Prozent begrenzt. Laut Regierungspräsidium Freiburg gibt es aktuell 24 zugelassene Cannabis-Social-Clubs im Land. Insgesamt sind rund 100 Anträge eingegangen, von denen fünf abgelehnt und sechs zurückgezogen wurden. 66 Anträge sind noch offen, 36 davon in intensiver Prüfung.

Die Standorte der Clubs verteilen sich auf verschiedene Städte und Landkreise, darunter Achern, Mannheim, Pforzheim, Untermünkheim, Bad Wimpfen, Kirchberg an der Iller, Offenburg, Stuttgart-Weilimdorf, Fellbach, Ehingen, Lahr, Reutlingen, Baden-Baden, Konstanz, Langenbrettach, Bad Waldsee, Hochdorf, Kirchheim am Neckar, Glottertal, Vöhrenbach und Murrhardt. Die Zulassungsvoraussetzungen umfassen unter anderem ein Werbeverbot, einen Mindestabstand von 200 Metern zu Schulen und Kindereinrichtungen sowie eine Mitgliederobergrenze von 500 Personen. Nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland dürfen Mitglied werden.

Anzahl der Clubs Anträge eingegangen Abgelehnt Zurückgezogen Offen In Prüfung
24 100 5 6 66 36

Die Kontrolle der Clubs erfolgt durch das Regierungspräsidium Freiburg (Genehmigung) und das Regierungspräsidium Tübingen (Überwachung). Die Suche nach geeigneten Standorten gestaltet sich laut Behörden oft schwieriger als erwartet. Die Polizei berichtet, dass die Teillegalisierung zu mehr Aufwand bei der Bekämpfung des illegalen Handels und der organisierten Kriminalität führt. Im Jahr 2024 wurden von Januar bis März 8.945 Verstöße mit Cannabis-Bezug festgestellt, von April bis Dezember nur noch 2.203. Eine belastbare Trendaussage für 2025 ist laut Landeskriminalamt noch nicht möglich.

  • 24 zugelassene Cannabis-Social-Clubs in Baden-Württemberg
  • Mitgliederobergrenze: 500
  • THC-Gehalt maximal 10 Prozent
  • 50 Gramm pro Monat für über 21-Jährige, 30 Gramm für unter 21-Jährige
  • Strafverfolgung: 8.945 Verstöße (Jan-März 2024), 2.203 (Apr-Dez 2024)

Infobox: Die Cannabis-Teillegalisierung in Baden-Württemberg hat zu einer Vielzahl neuer Anbauvereinigungen geführt. Die Behörden stehen vor neuen Herausforderungen bei Kontrolle und Strafverfolgung. (Quelle: SWR)

Cannabis-Clubs in der Oberlausitz rechnen künftig mit mehr Zulauf

In der Oberlausitz haben sich nach der Legalisierung von Cannabis mehrere Cannabis Social Clubs (CSC) gegründet. Der Club „Karl mag’s Oberlausitz e.V.“ in Neugersdorf war der erste, der eine Anbaulizenz erhielt und besteht seit Sommer 2024. Auch in Zittau gibt es einen weiteren Club mit Lizenz. Seit der Legalisierung steigen die Mitgliederzahlen kontinuierlich an. Uwe Berndt, Mitbegründer des Clubs, sieht in den Vereinen eine Möglichkeit, den Schwarzmarkt einzudämmen, da Konsumenten nun legal und transparent Cannabis erwerben können. Er betont, dass Produkte vom Schwarzmarkt oft mit chemischen Substanzen versetzt werden, was bei den Clubs ausgeschlossen ist.

Die genaue Anbaufläche der Clubs wird aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht. Die Nähe zu Tschechien, wo verschiedene Substanzen auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind, erschwert eine offizielle Bestätigung der Eindämmung des Schwarzmarkts. Dennoch sind die Clubbetreiber überzeugt, dass die Legalisierung zu mehr Sicherheit und Transparenz für die Konsumenten führt.

  • Erster lizensierter Club: „Karl mag’s Oberlausitz e.V.“ in Neugersdorf
  • Weitere Clubs in Zittau
  • Stetig steigende Mitgliederzahlen seit Legalisierung
  • Anbaufläche bleibt geheim

Infobox: Die Cannabis-Clubs in der Oberlausitz verzeichnen wachsenden Zulauf und setzen auf Transparenz und Sicherheit für ihre Mitglieder. (Quelle: Sächsische Zeitung)

Cannabis Anbauverein 38: Zweite Ernte im September – 270 Mitglieder aus Wolfsburg und Salzgitter profitieren

Der Cannabis Anbauverein 38 in Wolfsburg bereitet sich auf seine zweite Ernte im September vor. Der Verein ermöglicht seinen 270 Mitgliedern aus Wolfsburg und Salzgitter den legalen Bezug von Cannabis. Die Ausgabestelle befindet sich im „Smoke420“-Shop an der Heinrich-Nordhoff-Straße. Seit der Gründung des Vereins konnten die Mitglieder bereits von der ersten Ernte profitieren. Die Organisation des Anbaus und der Verteilung erfolgt über eine eigene App, über die die Mitglieder ihre Pflanzen bestellen können.

Der Verein zeigt, wie der legale Anbau und die Verteilung von Cannabis in der Praxis umgesetzt werden können. Die Mitglieder profitieren von der Möglichkeit, kontrolliert und legal Cannabis zu beziehen, was insbesondere im Hinblick auf die Qualitätssicherung und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben von Bedeutung ist.

  • Zweite Ernte im September geplant
  • 270 Mitglieder aus Wolfsburg und Salzgitter
  • Ausgabestelle: „Smoke420“-Shop
  • Bestellung und Organisation über eigene App

Infobox: Der Cannabis Anbauverein 38 bietet seinen Mitgliedern einen legalen und kontrollierten Zugang zu Cannabis und setzt dabei auf moderne Organisation und Qualitätssicherung. (Quelle: WAZ-ONLINE.de)

Alleinrennen, Fahrer ohne Führerschein, unter dem Einfluss von Cannabis und unter Angabe falscher Personalien

Am 20. August 2025 wurde auf der BAB 48 in Fahrtrichtung Trier ein schwarzer BMW mit stark überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Der Fahrer, ein 24-jähriger Mann, war nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und stand zudem unter dem Einfluss von Cannabis. Bei der Verkehrskontrolle gab er zunächst die Personalien eines Bekannten an. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen. Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrweise des BMW gefährdet wurden, sich zu melden.

  • Vorfall am 20.08.2025 auf der BAB 48
  • Fahrer: 24 Jahre alt, ohne Führerschein, unter Cannabiseinfluss
  • Angabe falscher Personalien
  • Blutprobe durch Arzt entnommen

Infobox: Der Vorfall zeigt die Risiken des Fahrens unter Cannabiseinfluss und die Herausforderungen für die Polizei bei der Kontrolle. (Quelle: Rhein-Zeitung)

#CannaFacts: Entwicklung der GKV-Verordnungen und Cannabis-Importe 2023 und 2024

Die Gamsi-Berichte des GKV-Spitzenverbandes zeigen, dass im ersten Quartal 2023 knapp 150 Gramm Cannabis auf eine GKV-Verordnung kamen. Im dritten Quartal 2023 waren es bereits 210 Gramm, im ersten Quartal 2024 sogar 235 Gramm pro Verordnung. Nach Inkrafttreten des Medizinalcannabis-Gesetzes (MedCanG) ging die importierte Menge pro Verordnung wieder leicht zurück. Die Zahl der GKV-Verordnungen pro Kilogramm importiertes Cannabis liegt seit dem zweiten Quartal 2024 konstant bei über vier Verordnungen pro Kilogramm.

Quartal Gramm pro Verordnung Importmengen-Veränderung GKV-Verordnungen-Veränderung
Q1 2023 150 - -
Q3 2023 210 +19% -
Q1 2024 235 +7,3% (zu Q4 2023) -4,8% (zu Q4 2023)
Q2 2024 - -1,5% +4,2%
Q3 2024 - +7,7% +5,6%
Q4 2024 - - +7,2%

Die Importmengen stiegen im zweiten Quartal 2023 um 25 Prozent und im dritten Quartal 2023 um 19 Prozent. Im ersten Quartal 2024 gab es einen weiteren Anstieg um 7,3 Prozent, gefolgt von einem leichten Rückgang im zweiten Quartal 2024 um 1,5 Prozent. Die Zahl der GKV-Verordnungen stieg im vierten Quartal 2023 um 6 Prozent, ging im ersten Quartal 2024 um 4,8 Prozent zurück und stieg danach kontinuierlich an.

Infobox: Die Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der Cannabis-Importe und eine konstante Entwicklung der GKV-Verordnungen pro importiertem Kilogramm. (Quelle: Krautinvest)

Tiere essen Stummel oder Reste: Ärzte verzeichnen mehr Cannabis-Vergiftungen bei Hunden

Ärzte berichten über eine Zunahme von Cannabis-Vergiftungen bei Hunden. Die Tiere nehmen häufig Stummel oder Reste von Cannabisprodukten auf, die sie auf Straßen oder in Parks finden. Die Symptome reichen von Erbrechen und Zittern bis hin zu schweren Vergiftungserscheinungen. Die Ärzte warnen Hundebesitzer, besonders aufmerksam zu sein und ihre Tiere vor dem Kontakt mit Cannabisresten zu schützen.

  • Zunahme von Cannabis-Vergiftungen bei Hunden
  • Aufnahme von Stummeln und Resten auf öffentlichen Flächen
  • Symptome: Erbrechen, Zittern, schwere Vergiftungen

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis führt zu neuen Herausforderungen im Tierschutz, da Hunde vermehrt Cannabisreste aufnehmen und Vergiftungen erleiden. (Quelle: Ntv)

Flugverspätung um 4 Stunden, nachdem Passagier beim Marihuana-Rauchen in der Flugzeugtoilette erwischt wurde

Ein Flug der United Airlines (UA1679) von San Francisco nach Cancun am 5. August wurde um mehr als vier Stunden verzögert, nachdem ein Passagier beim Rauchen von Marihuana in der Flugzeugtoilette erwischt wurde. Die Besatzung nahm Marihuanageruch wahr und entschied sich aus Angst vor Passivrauchen und einem möglichen positiven Drogentest, den Flug nicht durchzuführen. Die gesamte Crew wurde ausgetauscht, was zu einer weiteren Verzögerung führte. Die Passagiere mussten etwa 40 Minuten an Bord warten, während eine neue Besatzung organisiert wurde.

  • Flug UA1679 von San Francisco nach Cancun
  • Vorfall am 5. August
  • Flugverspätung: über 4 Stunden
  • Kompletter Crew-Wechsel wegen Marihuanageruch

Infobox: Der Vorfall zeigt, wie der Konsum von Cannabis an Bord eines Flugzeugs zu erheblichen Verzögerungen und organisatorischen Herausforderungen führen kann. (Quelle: Aeroflap)

Quellen:

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