Cannabis-Spuren in Haribo, mehr Delikte in Kassel und Unfall auf A9 – aktuelle Entwicklungen

10.06.2025 18 mal gelesen 0 Kommentare

Haribo-Fruchtgummis mit Cannabis-Spuren: Ursache weiterhin ungeklärt

In den Niederlanden wurden Ende Mai in drei 1-Kilo-Packungen der beliebten Haribo-Süßigkeit „Happy Cola F!ZZ“ Spuren von Cannabis entdeckt. Mehrere Menschen, darunter auch Kinder, klagten nach dem Verzehr über Unwohlsein und Schwindel. Ein Kind lag sogar im Koma, ist aber inzwischen wieder wohlauf, wie der Krankenhausbetreiber ZGT mitteilte. Die niederländische Lebensmittel- und Produktsicherheitsbehörde (NVWA) warnte umgehend vor dem Verzehr der betroffenen Produkte und ordnete einen Rückruf an, der auch Belgien und Luxemburg betraf.

Haribo reagierte laut „Der Standard“ und „Nau“ sofort und startete eine vorsorgliche Rückrufaktion für die betroffenen Chargen. Die Produkte mit dem Produktionscode L341-4002307906 und Mindesthaltbarkeitsdatum bis Januar 2026 wurden aus dem Handel genommen. Das Unternehmen betonte, dass die Sicherheit der Verbraucher höchste Priorität habe. Rückstellproben, Rohstoffe und bereits ausgelieferte Produkte wurden von unabhängigen Laboren getestet – alle Ergebnisse waren negativ. Es fanden sich keine Hinweise auf eine Verunreinigung im Produktionsprozess. Auch die örtlichen Behörden bestätigten, dass keine Hinweise auf eine Ursache in den Produktionsstätten vorliegen. Die Ermittlungen von Polizei und dem niederländischen Forensischen Institut laufen weiter.

„Das in Haribo-Fruchtgummis in den Niederlanden entdeckte Cannabis ist nach Angaben des Unternehmens nicht während des Produktionsprozesses hereingelangt. Dies hätten eigene Untersuchungen sowie Untersuchungen durch ein unabhängiges Labor ergeben.“ (Der Standard)
  • Betroffene Produkte: „Happy Cola F!ZZ“, Produktionscode L341-4002307906, MHD bis Januar 2026
  • Mindestens ein Kind lag im Koma, ist aber wieder wohlauf
  • Rückruf betraf Niederlande, Belgien und Luxemburg
  • Keine Hinweise auf Verunreinigung im Werk

Infobox: Die Ursache für die Cannabis-Spuren in Haribo-Fruchtgummis bleibt weiterhin ungeklärt. Haribo und Behörden schließen eine Kontamination im Werk aus. Die Ermittlungen dauern an. (Quellen: Der Standard, Nau)

Deutlich mehr Cannabis-Delikte in Kassel – Kritik an Online-Apotheken

Ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland fällt die Bilanz in Kassel ernüchternd aus. Während der Besitz weitgehend straffrei ist, gibt es in Kassel bislang kein legal und professionell produziertes Cannabis. Laut Polizei wird die Nachfrage vor allem vom Schwarzmarkt gestillt. Zugleich boomt das Geschäft von Online-Apotheken, die Cannabis nach wenigen Mausklicks nach Hause liefern – offenbar teils ohne genaue Prüfung medizinischer Gründe.

Das seit 1. April 2024 geltende Gesetz sieht vor, dass sogenannte Cannabis Social Clubs die Droge anpflanzen und an Erwachsene abgeben dürfen. In Kassel hat erst eine Anbauvereinigung eine Genehmigung erhalten. Die Ernte soll Mitte August an die 400 Clubmitglieder abgegeben werden. Privatpersonen dürfen laut Gesetz drei Cannabispflanzen zuhause züchten. Das Polizeipräsidium Nordhessen beobachtet eine Zunahme der Kriminalität: Im Zeitraum Januar bis März 2024 gab es in Kassel 43 Straftaten wegen Cannabishandels, im selben Zeitraum dieses Jahres habe sich die Zahl „nahezu verdoppelt“. Von 169 Rauschgiftdelikten im Zusammenhang mit Cannabis, die 2024 insgesamt in Nordhessen erfasst wurden, entfielen 122 auf die Stadt Kassel.

Zeitraum Straftaten wegen Cannabishandel (Kassel) Rauschgiftdelikte mit Cannabis (Nordhessen) Davon in Kassel
Jan-März 2024 43 169 (gesamt 2024) 122

Kritik gibt es an telemedizinischen Plattformen wie „DoctorABC.com“ oder „Greenmedical“, die im Netz Cannabis als Arzneimittel anbieten. Bei einem Test genügte es, auf einem Fragebogen Stress oder Schlafprobleme anzugeben, um an ein Selbstzahler-Rezept zu gelangen. Verschrieben werden Sorten mit teils sehr hohem Wirkgehalt. Der Kasseler Psychiater Martin Ohlmeier warnt vor einem erhöhten Suchtrisiko. Die Landesärztekammer Hessen sieht die Online-Docs „unter berufsrechtlichen Kriterien kritisch“.

„Für ein Rezept müsse immer eine klare medizinische Indikation vorliegen. Anders als auf dem Schwarzmarkt sei Cannabis aus der Apotheke nicht verunreinigt – und werde zunehmend billiger.“ (Julian Wichmann, Bloomwell.de)
  • Nur eine Anbauvereinigung in Kassel mit Genehmigung
  • 400 Clubmitglieder sollen Mitte August erstmals legal Cannabis erhalten
  • Hessenweit bislang neun Clubs mit Anbaulizenz
  • Rechnerisch wären in Stadt und Landkreis Kassel 74 Clubs möglich, aber nur vier Anträge liegen vor

Infobox: Die Zahl der Cannabis-Delikte in Kassel hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Online-Apotheken geraten wegen leichter Rezeptvergabe in die Kritik. (Quelle: HNA)

Schwerer Unfall auf der A9: Cannabis-Verdacht bei Fahranfänger

Am Abend des 8. Juni 2025 kam es auf der A9 bei Denkendorf zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 18-jähriger Fahranfänger aus dem Landkreis Eichstätt verlor gegen 23 Uhr wegen nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Audi und kollidierte mit einem BMW, der sich daraufhin mindestens einmal überschlug. Der 18-Jährige, seine 16-jährige Begleiterin sowie die 32-jährige Beifahrerin im BMW wurden verletzt. An beiden Autos entstand Totalschaden.

Laut Polizei ergaben sich Hinweise darauf, dass der Unfallverursacher Cannabis konsumiert hatte. Er musste sich im Krankenhaus einer Blutentnahme unterziehen und ihn erwartet ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung. Der Sachschaden wurde von der Polizei auf insgesamt 52.000 Euro geschätzt. Die Bergung der Fahrzeuge dauerte rund zwei Stunden, währenddessen waren die rechte und mittlere Spur gesperrt.

  • Drei Verletzte: 18-jähriger Fahrer, 16-jährige Begleiterin, 32-jährige BMW-Beifahrerin
  • Beide Fahrzeuge erlitten Totalschaden
  • Gesamtschaden: 52.000 Euro
  • Strafverfahren wegen Cannabis-Verdacht eingeleitet

Infobox: Nach einem schweren Unfall auf der A9 bei Denkendorf steht ein 18-jähriger Fahranfänger unter Cannabis-Verdacht. Drei Personen wurden verletzt, der Sachschaden beträgt 52.000 Euro. (Quelle: Pfaffenhofen Today)

Polizeibericht Hilpoltstein: Cannabis unter den häufigsten Delikten

Die Polizeiinspektion Hilpoltstein verzeichnete 2024 fast acht Prozent weniger Straftaten als im Vorjahr. Besonders Körperverletzungen und Einbrüche nahmen ab. Cannabis wird im Polizeibericht als eines der häufigsten Delikte genannt. Die Polizei betont die Bedeutung von Präventionsarbeit, um die Zahl der Straftaten weiter zu senken.

  • 2024: Fast 8 % weniger Straftaten als im Vorjahr
  • Körperverletzungen und Einbrüche rückläufig
  • Cannabis zählt zu den häufigsten Delikten

Infobox: In Hilpoltstein ist die Zahl der Straftaten 2024 gesunken, Cannabis bleibt jedoch ein häufiges Delikt. (Quelle: NN.de)

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

Hey, in Haribo-Fruchtgummis aus den Niederlanden wurden Cannabis-Spuren gefunden, aber wie die da reingekommen sind, weiß bisher niemand – die Ermittlungen laufen noch. In Kassel gibt’s immer mehr Cannabis-Delikte und Online-Apotheken stehen wegen lockerer Rezeptvergabe in der Kritik; außerdem gab's auf der A9 einen Unfall mit einem Fahranfänger unter Cannabis-Verdacht.

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