Cannabiskonsum bei Jugendlichen auf Rekordtief, fast 300 Cannabis-Clubs bundesweit genehmigt

20.07.2025 59 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabiskonsum unter Jugendlichen auf historischem Tiefstand

Eine neue Studie aus Frankfurt, gefördert vom Drogenreferat der Stadt, zeigt, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen im Jahr 2024 auf ein Rekordtief gesunken ist. Nur noch 22 % der 15- bis 18-Jährigen gaben an, jemals Cannabis konsumiert zu haben. Im Vorjahr, also 2023, lag dieser Wert noch bei 26 %. Im Jahr 2015 hatten 43 % der Jugendlichen Erfahrung mit Cannabis, 2002 waren es sogar 46 %. Die Abwasseranalysen der TU Dresden bestätigen diesen Trend: Die Rückstände von Cannabis in Frankfurt sind seit Inkrafttreten der Legalisierung um rund 3,5 % gesunken – und das nicht nur bei Jugendlichen.

Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig. Einerseits könnte der „Reiz des Verbotenen“ durch die Legalisierung an Attraktivität verloren haben. Andererseits setzt Frankfurt seit Jahren auf breit angelegte Aufklärungs- und Präventionskampagnen, die das Risikobewusstsein stärken. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Freigabe von Cannabis nicht zu einem Anstieg des Konsums unter Jugendlichen geführt hat. Im Gegenteil: Der Konsum war noch nie so niedrig.

„Der gesetzliche Status einer Droge hat kaum Einfluss auf ihre Verbreitung. Menschen konsumieren Drogen – mit oder ohne gesetzliche Verbote.“ (Hanf Magazin)
  • 2024: 22 % der 15- bis 18-Jährigen mit Cannabiserfahrung
  • 2023: 26 %
  • 2015: 43 %
  • 2002: 46 %
  • Rückgang der Cannabisrückstände im Abwasser um 3,5 %

Infobox: Die Daten widerlegen die These, dass Legalisierung zu mehr Konsum bei Jugendlichen führt. Prävention und Aufklärung zeigen nachhaltige Wirkung. (Quelle: Hanf Magazin)

Fast 300 Cannabis-Clubs in Deutschland genehmigt

Ein Jahr nach der Erlaubnis sogenannter Cannabis-Clubs haben die Behörden bundesweit rund 300 solcher Anbauvereine zugelassen. Die meisten Vereinigungen wurden in Nordrhein-Westfalen mit 83 und Niedersachsen mit 55 Clubs genehmigt. Diese Zahlen gehen aus einer Recherche der Deutschen Presse-Agentur bei den zuständigen Landesbehörden hervor, wie der Deutschlandfunk berichtet.

Die Cannabis-Clubs dürfen staatlich kontrolliert unter strengen Auflagen Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. Die Genehmigungen zeigen, dass das Vereinsmodell in Deutschland auf großes Interesse stößt, insbesondere in den westlichen Bundesländern.

Bundesland Anzahl genehmigter Clubs
Nordrhein-Westfalen 83
Niedersachsen 55
Deutschland gesamt ca. 300

Infobox: Die meisten Cannabis-Clubs gibt es in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das Vereinsmodell etabliert sich bundesweit. (Quelle: Deutschlandfunk)

Genehmigungslage in Brandenburg und anderen Bundesländern

In Brandenburg wurden bislang 16 Anträge für Cannabis-Clubs genehmigt. Zwei Anträge wurden abgelehnt, 12 sind in Bearbeitung. In Berlin gab es bislang 7 Genehmigungen, in Sachsen-Anhalt 14, in Thüringen 6 und in Mecklenburg-Vorpommern 3. Bundesweit wurden mindestens 27 Anträge abgelehnt. Seit dem 1. Juli 2024 können nichtkommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern eine Erlaubnis beantragen. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz können mit Bußgeldern geahndet werden.

  • Brandenburg: 16 genehmigte Clubs, 2 abgelehnt, 12 in Bearbeitung
  • Berlin: 7 genehmigte Clubs
  • Sachsen-Anhalt: 14 genehmigte Clubs
  • Thüringen: 6 genehmigte Clubs
  • Mecklenburg-Vorpommern: 3 genehmigte Clubs
  • Deutschlandweit: mindestens 27 abgelehnte Anträge

Infobox: Die Genehmigungslage variiert stark zwischen den Bundesländern. Brandenburg liegt im Mittelfeld, während NRW und Niedersachsen führend sind. (Quelle: rbb24)

Klageverfahren und Genehmigungspraxis in Bayern

In Bayern laufen aktuell vier Klageverfahren im Zusammenhang mit Cannabis-Clubs. In drei Fällen geht es um die Anfechtung von Auflagen zu bereits erteilten Genehmigungen, in einem Fall um die vollständige Ablehnung eines Antrags. Bayern hat bislang acht Anbauvereinigungen genehmigt, zwei Anträge wurden abgelehnt, 19 sind noch in Bearbeitung. Zwölf Anträge wurden von den Antragstellern zurückgezogen. Die bayerische Staatsregierung hat die Teil-Legalisierung stets kritisiert und versucht, sie mit strengen Regeln einzuschränken, etwa durch ein komplettes Cannabis-Konsumverbot auf Volksfesten und in Biergärten.

„Das ist kein Zufall, das ist System“, sagt Emanuel Burghard vom Dachverband der bayerischen Cannabis Social Clubs. (DIE ZEIT)
  • Bayern: 8 genehmigte Clubs, 2 abgelehnt, 19 in Bearbeitung, 12 zurückgezogen
  • 4 Klageverfahren am Verwaltungsgericht München und Würzburg
  • Strenge Auflagen und regionale Besonderheiten bei der Genehmigung

Infobox: Bayern liegt mit acht genehmigten Clubs im bundesweiten Vergleich auf Platz elf. Die Genehmigungspraxis ist restriktiv, zahlreiche Klagen laufen. (Quelle: DIE ZEIT)

Bundesweiter Vergleich der Cannabis-Clubs

Bundesweit wurden bisher 293 Cannabis-Clubs genehmigt. Nordrhein-Westfalen führt mit 83 genehmigten Anbauvereinigungen, gefolgt von Niedersachsen mit 55, Rheinland-Pfalz mit 27 und Baden-Württemberg mit 23. Auf den letzten Plätzen liegen das Saarland mit bisher noch keinem genehmigten Club, Mecklenburg-Vorpommern mit drei, Thüringen mit sechs, Berlin mit sieben und Schleswig-Holstein mit neun genehmigten Clubs.

Bundesland Anzahl genehmigter Clubs
Nordrhein-Westfalen 83
Niedersachsen 55
Rheinland-Pfalz 27
Baden-Württemberg 23
Bayern 8
Berlin 7
Mecklenburg-Vorpommern 3
Thüringen 6
Schleswig-Holstein 9
Saarland 0

Infobox: Die Verteilung der Cannabis-Clubs ist regional sehr unterschiedlich. Die meisten Clubs gibt es in den westlichen Bundesländern, während der Osten und Süden zurückliegen. (Quelle: DIE ZEIT)

Quellen:

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