Cannabiskonsum bei Jugendlichen in Frankfurt auf Rekordtief – Teillegalisierung zeigt Wirkung

26.06.2025 26 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabis-Konsum unter Jugendlichen in Frankfurt auf historischem Tiefstand

Laut der Drogentrendstudie 2024 ist der Cannabiskonsum unter Frankfurter Jugendlichen auf einen historischen Tiefstwert gesunken. Nur noch 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen haben überhaupt einmal Cannabis probiert, während es im Vorjahr noch 26 Prozent waren. Im Jahr 2015 lag dieser Wert sogar bei 43 Prozent. Auch der kurzfristige Konsum ist rückläufig: Nur neun Prozent der Schülerinnen und Schüler gaben an, in den vergangenen 30 Tagen Cannabis konsumiert zu haben, verglichen mit 22 Prozent vor sechs Jahren.

Professor Bernd Werse, Studienleiter, betont: "Befürchtungen, dass der legale Status ein ‚falsches Signal‘ an junge Menschen senden würde, haben sich nicht bestätigt – ganz im Gegenteil."

Auch bei Erwachsenen zeigt sich laut Abwasseranalysen der TU Dresden ein Rückgang des Konsums um rund 3,5 Prozent seit Einführung des Cannabisgesetzes im April 2024. Die Stadt Frankfurt sieht ihren präventiven Kurs bestätigt und will diesen weiter stärken.

Kennzahl2024Vorjahr2018/2015
Lebenszeit-Konsum Jugendliche22 %26 %43 % (2015)
Konsum letzte 30 Tage Jugendliche9 %10 %22 % (2018)
Erwachsene (Abwasseranalyse)-3,5 %--
  • Die Teillegalisierung führte nicht zu einem Anstieg des Konsums bei Jugendlichen.
  • Die Stadt Frankfurt setzt weiterhin auf Prävention und Schadensminderung.

Quelle: T-Online

Infobox: Der Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Frankfurt ist auf dem niedrigsten Stand seit 2002. Die Teillegalisierung hat entgegen vieler Befürchtungen nicht zu einem Anstieg geführt.

Warnung vor Cannabis-bedingten Psychosen in Augsburg

Das Bezirkskrankenhaus Augsburg (BKH) verzeichnet seit der Legalisierung im April 2024 einen spürbaren Anstieg an Patienten mit durch Cannabis ausgelösten Psychosen. Ein Fall aus dem Jahr 2020, bei dem ein Student mit einer bipolaren Störung Menschen bedrohte, wird als Beispiel für die Risiken genannt. Experten hatten bereits vor der Legalisierung vor möglichen negativen Effekten gewarnt.

Die Klinik beobachtet, dass die Zahl der behandelten Psychose-Patienten seit der Gesetzesänderung gestiegen ist. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass absolute Zahlen bislang nicht veröffentlicht wurden und die gestiegene Auskunftsbereitschaft der Patienten eine Rolle spielen könnte.

  • Die Klinik sieht einen Zusammenhang zwischen Legalisierung und mehr Psychose-Fällen.
  • Experten fordern eine stärkere Aufklärung und Prävention, insbesondere für Jugendliche.

Quelle: Augsburger Allgemeine

Infobox: Das BKH Augsburg meldet einen Anstieg von Cannabis-bedingten Psychosen seit der Legalisierung. Absolute Zahlen liegen jedoch noch nicht vor.

Genehmigung von Cannabis-Anbauvereinigungen in Baden-Württemberg

Im Südwesten Deutschlands haben bislang 23 Cannabisanbauvereinigungen eine behördliche Erlaubnis erhalten. Insgesamt wurden beim Regierungspräsidium Freiburg 99 Anträge gestellt. Fünf Anträge wurden zurückgezogen, drei abgelehnt – meist wegen Unzuverlässigkeit oder Verstößen gegen das Werbeverbot und den Mindestabstand zu Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Das Sozialministerium weist darauf hin, dass die neue und komplexe Gesetzeslage häufig Nachbesserungsbedarf bei den Anträgen verursacht. CDU-Fraktionschef Manuel Hagel kritisiert das Gesetz und sieht wachsende Unsicherheit bei Polizei, Eltern und Lehrkräften. Eine Evaluation des Gesetzes ist für den Herbst angekündigt.

AnträgeGenehmigtZurückgezogenAbgelehnt
992353
  • Hauptgründe für Ablehnungen: Unzuverlässigkeit, Verstöße gegen Werbeverbot, fehlender Mindestabstand.
  • Viele Anträge befinden sich noch in Bearbeitung.

Quelle: STERN.de, meinKA, stuttgarter-nachrichten.de

Infobox: Nur etwa ein Viertel der Anträge auf Cannabis-Anbauvereinigungen wurde in Baden-Württemberg bislang genehmigt. Die Gesetzeslage gilt als komplex und stellt Antragsteller vor Herausforderungen.

Hamburg: Zehn Vereinigungen bauen Cannabis an

In Hamburg dürfen aktuell zehn Vereinigungen Cannabis anbauen. Zwei dieser Clubs haben ihre Flächen in Niedersachsen, eine in Schleswig-Holstein. Insgesamt wurden 22 Anträge gestellt. Die ersten Ernten werden von Ende Juni bis August erwartet.

Seit dem 1. Juli 2024 können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern eine Lizenz erhalten. Das Bezirksamt Altona ist für die Genehmigung zuständig. Der „High End Social Club“ war die erste zugelassene Vereinigung und hat im Februar erstmals Cannabis an Mitglieder ausgegeben.

  • In Hamburg sind zehn Vereinigungen zum Anbau zugelassen.
  • Die ersten Ernten werden im Sommer 2025 erwartet.

Quelle: MOPO

Infobox: Zehn Hamburger Vereinigungen dürfen Cannabis anbauen, die ersten Ernten stehen bevor.

Studie: Cannabis schädigt Gefäße junger Menschen

Eine neue Studie der Universität von Kalifornien, veröffentlicht im Fachblatt "Jama Cardiology", zeigt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum bereits bei jungen, gesunden Erwachsenen zu einer endothelialen Dysfunktion führen kann – einem frühen Anzeichen für Gefäßschäden. Untersucht wurden 55 Erwachsene im Durchschnittsalter von 31 Jahren, die entweder Cannabis rauchten, THC oral einnahmen oder abstinent waren.

GruppeDurchschnittliche Gefäßweitung
Abstinent10,4 %
Cannabisraucher6,0 %
THC oral4,6 %

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl das Rauchen als auch die orale Einnahme von Cannabis die Gefäßfunktion beeinträchtigen können. Die Forscher vermuten unterschiedliche Mechanismen der Schädigung.

  • Regelmäßiger Cannabiskonsum kann schon in jungen Jahren die Gefäße schädigen.
  • Die Studie zeigt signifikant schlechtere Werte bei Konsumenten im Vergleich zu Abstinenten.

Quelle: T-Online

Infobox: Die Studie belegt, dass Cannabis-Konsum die Gefäßgesundheit junger Menschen beeinträchtigen kann – unabhängig von der Konsumform.

Rückgang des Cannabiskonsums bei Jugendlichen in Frankfurt bestätigt

Auch die Frankfurter Rundschau berichtet, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Frankfurt weiter rückläufig ist. 2024 gaben 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen an, mindestens einmal Cannabis probiert zu haben – etwa halb so viele wie vor zehn Jahren. Die 30-Tage-Prävalenz liegt bei neun Prozent, 2018 waren es noch 22 Prozent.

Studienleiter Prof. Bernd Werse: „Die Befürchtungen, dass mit der Teillegalisierung ein Anstieg des Konsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einhergehen würde, hat sich nicht bestätigt.“

Die Stadt Frankfurt setzt weiterhin auf Prävention, Aufklärung und Dialog. Ziel bleibt ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis, der Gesundheitsschutz und gesellschaftliche Realität berücksichtigt.

  • Der Konsum unter Jugendlichen ist auf dem niedrigsten Stand seit 2002.
  • Die Teillegalisierung führte nicht zu einem Anstieg des Konsums.

Quelle: Frankfurter Rundschau

Infobox: Die Zahlen bestätigen: Die Teillegalisierung hat in Frankfurt nicht zu einem Anstieg des Cannabiskonsums bei Jugendlichen geführt.

Quellen:

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