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Mehr als 40 Aussteller auf der ersten Cannabismesse in Freiburg
Das erste "Canna-Festival" in Freiburg hat am vergangenen Wochenende mehr als 40 Aussteller versammelt, die ein breites Spektrum rund um das Thema Hanf präsentierten. Im Mittelpunkt der Messe standen Aufklärung, innovative Produkte und neue Technologien. Der Einlass war ausschließlich Personen ab 18 Jahren gestattet, wobei der Konsum von Cannabis nur im Außenbereich erlaubt war. In den Messehallen informierten die Aussteller über Anbau, technische Neuerungen und Prävention. Die Veranstaltung zog vor allem ein junges Publikum an.
Laut dem Messegründer Phillip Ganter gab es zahlreiche Speaker, die sich mit Prävention und Aufklärung beschäftigten. Die Messe bot sowohl drinnen als auch draußen ein abwechslungsreiches Programm. Ursprünglich war das Festival in der Schweiz geplant, doch die Entwicklung in Deutschland sei durch die Legalisierung im vergangenen Jahr schneller vorangeschritten. Ganter betonte, dass die Messe auch Grundlagen für Cannabisprävention biete und Unternehmen einen Zugang zum Markt ermögliche. Hanf findet bereits Anwendung in Nahrungsmitteln, Baustoffen und Kleidung.
Aktuell gibt es laut Ganter deutschlandweit rund 300 Cannabis-Social Clubs. Er warnte vor einer Rücknahme der Teillegalisierung, da dies die medizinische Forschung beeinträchtigen könnte. Die Politik werde aufmerksam verfolgt, eine Positionierung wolle man jedoch nicht einnehmen.
Im Herbst 2025 ist eine Evaluation des Cannabisgesetzes geplant. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wurde eine ergebnisoffene Bewertung der Auswirkungen des Gesetzes vereinbart. Eine erste Bewertung zur Auswirkung des Konsumverbots in Gegenwart von Jugendlichen ist bis Oktober 2025 vorgesehen, wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilt.
Das Regierungspräsidium Freiburg, zuständig für die Genehmigungen der Social Clubs in Baden-Württemberg, teilte mit, dass seit dem 1. Juli 2024 rund 100 Anträge von Anbauvereinigungen eingegangen sind. Fünf Anträge wurden abgelehnt, sechs zurückgezogen, 66 sind noch offen und 36 davon in intensiver Prüfung. Die Verfahrensdauer hängt von der Vollständigkeit und Qualität der Unterlagen sowie der Standortsuche ab, die sich oft schwieriger gestaltet als angenommen.
Anträge Social Clubs BW (seit 1.7.2024) | Abgelehnt | Zurückgezogen | Offen | In Prüfung |
---|---|---|---|---|
100 | 5 | 6 | 66 | 36 |
Infobox: Die erste Cannabismesse in Freiburg bot über 40 Ausstellern eine Plattform, um über Hanf, Prävention und neue Technologien zu informieren. Die Entwicklung der Branche wird durch die Legalisierung in Deutschland begünstigt, während die Genehmigung von Social Clubs weiterhin ein komplexer Prozess bleibt.
Quellen: SWR, tagesschau.de
Telemedizin: Rezeptpflichtige Medikamente und Cannabis per Mausklick
Die Neue Zürcher Zeitung hat das Geschäft mit der Telemedizin unter die Lupe genommen. Immer mehr Plattformen ermöglichen es, rezeptpflichtige Medikamente wie Potenzmittel, Abnehmspritzen oder Cannabis nach dem Ausfüllen eines Online-Fragebogens zu erhalten – ohne persönlichen Arztbesuch. Im Test der NZZ wurde ein Rezept für Sildenafil (Viagra) nach einem Online-Fragebogen ausgestellt. Die Kosten beliefen sich auf knapp 130 Schweizer Franken für vier Tabletten, inklusive einer ärztlichen Beratungsgebühr von etwa 70 Franken, die jedoch nicht in Anspruch genommen wurde.
Die Plattformen bieten eine Vielzahl von Medikamenten an, darunter auch Abnehmspritzen mit dem Wirkstoff Semaglutid und das Schlafmittel Zopiclon. Besonders auffällig ist der Boom beim medizinischen Cannabis: Von April 2024 bis März 2025 wurden 100 Tonnen medizinische Cannabisblüten nach Deutschland importiert – dreimal so viel wie im Vorjahr. Die Kosten für die Krankenkassen sind im gleichen Zeitraum kaum gestiegen, was darauf hindeutet, dass viele Konsumenten Cannabis über Telemedizin-Plattformen beziehen und selbst zahlen. Bei der Plattform Bloomwell stieg die Zahl der Verordnungen um 1.100%.
Experten äußern Bedenken hinsichtlich der medizinischen und ethischen Vertretbarkeit einer rein automatisierten Diagnose auf Basis von Online-Fragebögen. Sowohl der Schweizer Apothekenverband pharmasuisse als auch eine kooperierende Apotheke halten dieses Vorgehen für unprofessionell. Die rechtliche Lage in der Schweiz lässt einen gewissen Spielraum, solange ein Arzt die Fragebögen prüft und mit dem Patienten in Kontakt tritt. Der europäische Telemedizin-Markt wächst rasant und könnte sich in fünf Jahren auf bis zu 55 Milliarden US-Dollar verdoppeln, mit einem jährlichen Wachstum von fast 20%.
- 130 CHF für vier Sildenafil-Tabletten inkl. Beratung
- 100 Tonnen medizinische Cannabisblüten nach Deutschland importiert (April 2024 – März 2025)
- 1.100% Anstieg der Verordnungen bei Bloomwell
- Telemedizin-Markt: Wachstum auf bis zu 55 Mrd. US-Dollar in 5 Jahren erwartet
"Eine Diagnose ausschliesslich basierend auf dem ausgefüllten Fragebogen erachten wir als unprofessionell." – pharmasuisse
Infobox: Telemedizin erleichtert den Zugang zu rezeptpflichtigen Medikamenten und Cannabis, birgt jedoch Risiken hinsichtlich Sorgfaltspflicht und Qualität der Diagnosen. Der Markt wächst rasant, während Experten und Apotheken vor den Gefahren warnen.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung
125.000 Euro Verlust bei Cannabis-Investition in die Schweiz
Ein Architekt aus Baden-Baden hat laut Badische Neueste Nachrichten 125.000 Euro in eine Cannabis-Firma in der Schweiz investiert – ohne jemals eine versprochene Rendite zu erhalten. Der Investor fühlt sich betrogen, da die zugesagten Gewinne ausblieben. Der Beklagte lebt in Dubai.
Infobox: Ein Fall aus Baden-Baden zeigt die Risiken von Investitionen in den internationalen Cannabismarkt: 125.000 Euro Verlust bei einer Investition in eine Schweizer Cannabis-Firma.
Quelle: Badische Neueste Nachrichten
Quellen: