Ein Jahr Cannabis-Legalisierung: Streit um Umsetzung, steigende Unfälle und Kritik

11.04.2025 43 mal gelesen 0 Kommentare

Seit der Einführung des Cannabisgesetzes im April 2024 ist der Konsum unter bestimmten Bedingungen legal. Doch die Umsetzung des Gesetzes sorgt weiterhin für Diskussionen. In Bayern beispielsweise wurden bisher keine Anbauvereinigungen genehmigt, obwohl 37 Anträge eingereicht wurden. Acht Anträge wurden zurückgezogen, einer abgelehnt, und 28 befinden sich noch in Prüfung. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) kritisiert das Gesetz scharf und fordert dessen Abschaffung, während Befürworter wie der Nürnberger Cannabis Social Club auf eine bessere Umsetzung drängen.

„Die Legalisierung von Cannabis zu Konsumzwecken ist und bleibt ein schwerer Fehler“, so Gerlach.

Die Auswirkungen auf den Straßenverkehr sind ebenfalls spürbar. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Drogeneinfluss stieg in Bayern von 685 im Jahr 2023 auf 717 im Jahr 2024, ein Anstieg um 5 Prozent. Die Zahl der Verletzten erhöhte sich sogar um fast 30 Prozent. Trotz dieser Zahlen bleibt die Debatte um die Zukunft des Gesetzes hitzig.

Jahr Unfälle mit Drogeneinfluss Verletzte Tote
2023 685 348 10
2024 717 450 5
Zusammenfassung:
  • Das Cannabisgesetz bleibt vorerst bestehen, eine Evaluierung ist für Herbst 2025 geplant.
  • In Bayern wurden bisher keine Anbauvereinigungen genehmigt.
  • Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Drogeneinfluss stieg um 5 Prozent, die der Verletzten um fast 30 Prozent.

Koalitionsvertrag: Cannabis-Gesetz bleibt vorerst bestehen

Im neuen Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD wurde beschlossen, das Cannabisgesetz vorerst nicht zurückzunehmen. Stattdessen soll im Herbst 2025 eine ergebnisoffene Evaluierung stattfinden. Ziel ist es, die Auswirkungen der Legalisierung wissenschaftlich zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf Kinder- und Jugendschutz. Der Deutsche Hanfverband begrüßt diese Entscheidung und sieht darin einen Erfolg für Millionen Cannabiskonsumenten.

„Heute ist ein guter Tag für Millionen deutsche Cannabiskonsumenten, die nicht mehr befürchten müssen, bald erneut strafrechtlich verfolgt zu werden“, erklärte Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands.
Zusammenfassung:
  • Das Cannabisgesetz bleibt vorerst bestehen, eine Evaluierung ist für Herbst 2025 geplant.
  • Der Deutsche Hanfverband begrüßt die Entscheidung als Erfolg für Konsumenten.

Stuttgarter Polizei: Straßenhandel floriert trotz Legalisierung

Ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis zieht die Stuttgarter Polizei eine ernüchternde Bilanz. Der Straßenhandel mit Cannabis floriert weiterhin, und die Justiz wird mit Anträgen überhäuft. Laut einem Drogenmonitoring des Abwassers stieg der Cannabis-Konsum in Stuttgart im ersten Jahr nach der Legalisierung um etwa 13 Prozent. Die Polizei kritisiert, dass die Prävention auf der Strecke bleibt und fordert Nachbesserungen am Gesetz.

Zusammenfassung:
  • Der Straßenhandel mit Cannabis floriert trotz Legalisierung.
  • Der Cannabis-Konsum in Stuttgart stieg um 13 Prozent.
  • Die Polizei fordert Nachbesserungen am Gesetz.

Quellen:

Deine Meinung zu diesem Artikel

Bitte gebe eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte gebe einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter