Fast 300 Cannabis-Clubs in Deutschland genehmigt – NRW und Niedersachsen führen deutlich

19.07.2025 64 mal gelesen 0 Kommentare

Fast 300 Cannabis-Clubs in Deutschland genehmigt

Ein Jahr nach der Erlaubnis von Cannabis-Clubs in Deutschland haben die Behörden 293 solcher Vereinigungen zugelassen. Die Clubs dürfen Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. Besonders viele genehmigte Anbauvereinigungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (83) und Niedersachsen (55). Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 27 und Baden-Württemberg mit 23 genehmigten Clubs. Auf den letzten Plätzen liegen das Saarland mit bisher noch keinem genehmigten Club, Bremen mit zwei, Mecklenburg-Vorpommern mit drei, Thüringen mit sechs und Berlin mit sieben genehmigten Clubs. In ganz Deutschland wurden bisher mindestens 27 Anträge abgelehnt, mindestens 328 Anträge befinden sich noch in Bearbeitung, und mindestens 53 wurden von den Antragstellern zurückgezogen (Stand: 15. Juli 2025). Die Teillegalisierung von Cannabis ist weiterhin umstritten. Im Herbst 2025 ist eine „ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis“ geplant. (Quelle: Westdeutsche Zeitung)

Bundesland Genehmigte Clubs
Nordrhein-Westfalen 83
Niedersachsen 55
Rheinland-Pfalz 27
Baden-Württemberg 23
Berlin 7
Bremen 2
Mecklenburg-Vorpommern 3
Thüringen 6
Saarland 0
  • 293 Clubs genehmigt
  • Mindestens 328 Anträge in Bearbeitung
  • Mindestens 53 Anträge zurückgezogen
  • Mindestens 27 Anträge abgelehnt

Infobox: Die meisten Cannabis-Clubs gibt es in NRW und Niedersachsen. Die Teillegalisierung bleibt politisch umstritten. (Quelle: Westdeutsche Zeitung)

16 genehmigte Cannabis-Clubs in Brandenburg

Brandenburg liegt bei den Genehmigungen für Cannabis-Clubs im Vergleich ostdeutscher Bundesländer gemeinsam mit Sachsen an der Spitze. Nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums in Brandenburg wurden bislang 16 Anträge genehmigt (Stand: 15. Juli), ebenso viele wie in Sachsen. 12 Anträge in Brandenburg sind in Bearbeitung, zwei wurden bislang abgelehnt. In Berlin gab es bislang 7 Genehmigungen, in Sachsen-Anhalt 14, in Thüringen 6 und in Mecklenburg-Vorpommern 3. Seit dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit mit sich führen, bis zu 50 Gramm in ihrer Wohnung aufbewahren und bis zu drei Cannabis-Pflanzen privat anbauen. (Quelle: Tagesspiegel)

  • 16 genehmigte Clubs in Brandenburg
  • 12 Anträge in Bearbeitung
  • 2 Anträge abgelehnt
  • Seit 1. April 2024: Besitz und Anbau in begrenztem Umfang erlaubt

Infobox: Brandenburg und Sachsen führen im Osten bei den Cannabis-Clubs. Die Regeln für Besitz und Anbau sind bundesweit einheitlich. (Quelle: Tagesspiegel)

Warken vs Telemedizin und Entwicklungen in Sachsen

Das Landgericht München hat die Verschreibung von Cannabis per Telemedizin untersagt. Die Kammer sah darin einen Verstoß gegen das Werbeverbot für Fernbehandlungen nach § 9 Heilmittelwerbegesetz (HWG). Es widerspreche den anerkannten fachlichen Standards, medizinisches Cannabis via Fernbehandlung zu verschreiben. Die Verschreibung suchtgefährdender Stoffe an unbekannte Personen im Wege der Telemedizin sei unzulässig. In Sachsen wurden bisher 16 Cannabis-Clubs genehmigt. (Quelle: Deutscher Hanfverband)

Die Kammer sah in dem Angebot einen Verstoß gegen das Werbeverbot für Fernbehandlungen nach § 9 Heilmittelwerbegesetz (HWG). Denn es widerspreche den anerkannten fachlichen Standards, medizinisches Cannabis via Fernbehandlung zu verschreiben.
  • Landgericht München: Cannabis per Telemedizin verboten
  • 16 Cannabis-Clubs in Sachsen genehmigt

Infobox: Telemedizinische Verschreibungen von Cannabis sind untersagt. Sachsen ist bei den Clubs im Osten führend. (Quelle: Deutscher Hanfverband)

Probleme durch Legalisierung: Mediziner warnen

Mediziner warnen erneut vor einer möglichen Legalisierung von Cannabis. Grund sind aktuelle Zahlen aus Deutschland, wo die Droge seit einem Jahr erlaubt ist. (Quelle: ServusTV On)

  • Mediziner warnen vor Legalisierung
  • Aktuelle Zahlen aus Deutschland als Grundlage

Infobox: Die medizinische Debatte um die Legalisierung bleibt aktuell. (Quelle: ServusTV On)

80 Kilogramm Marihuana auf Europalette gefunden

Auf einem BSR-Recyclinghof in Berlin-Britz wurden am Morgen 80 Kilogramm Marihuana gefunden. Das Rauschgift wurde in der Gradestraße auf einer Europalette von einem Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung entdeckt. (Quelle: rbb24)

  • 80 Kilogramm Marihuana sichergestellt
  • Fundort: BSR-Recyclinghof, Berlin-Britz

Infobox: Großer Marihuana-Fund in Berlin-Britz sorgt für Aufsehen. (Quelle: rbb24)

Sucht und Psychosen: Zahl der Betroffenen gestiegen

Im Jahr 2024 wurden rund 250.500 Menschen aufgrund von durch Cannabinoide ausgelösten psychischen Störungen und anderer gesundheitlicher Probleme ärztlich behandelt. Das entspricht einem Anstieg von 14,5 Prozent im Vergleich zu 2023, als es rund 218.400 Betroffene waren. Besonders betroffen sind 25- bis 29-Jährige, in dieser Altersgruppe waren 2024 rund 47.100 Menschen betroffen, das entspricht 95 Personen pro 10.000 Einwohner. Bei den 45- bis 49-Jährigen waren es 45 Betroffene pro 10.000 Einwohner. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) sieht einen Anstieg bei Personen, die Suchthilfeangebote wegen Cannabis-Konsums aufsuchen. Nach alkoholbedingten Störungen ist dies aktuell der zweithäufigste Anlass. (Quelle: NDR.de)

Jahr Behandelte Personen Steigerung
2023 218.400 -
2024 250.500 +14,5 %
  • Höchststand der Diagnosen in den letzten zehn Jahren
  • Vor allem junge Menschen betroffen
  • Suchthilfe: Zweithäufigster Anlass nach Alkohol

Infobox: Die Zahl der wegen Cannabis behandelten Personen ist 2024 deutlich gestiegen, besonders bei jungen Erwachsenen. (Quelle: NDR.de)

Cannabis-Clubs: Bayern auf Platz elf

Bayern liegt bei der Zahl genehmigter Cannabis-Clubs im Ländervergleich auf Platz elf. Aktuell gibt es acht genehmigte Anbauvereinigungen im Freistaat, nur eine mehr als in Berlin und deutlich weniger als in Baden-Württemberg mit 23 genehmigten Clubs. Zwei Anträge wurden abgelehnt, 19 sind noch in Bearbeitung, zwölf wurden zurückgezogen. Aktuell laufen vier Klageverfahren, drei davon betreffen Auflagen zu bereits erteilten Genehmigungen, eines die vollständige Ablehnung. Die bayerische Staatsregierung hat die Teil-Legalisierung stets kritisiert und versucht, sie mit Regeln einzuschränken. (Quelle: SZ.de)

  • 8 genehmigte Clubs in Bayern
  • 2 Anträge abgelehnt, 19 in Bearbeitung, 12 zurückgezogen
  • 4 Klageverfahren anhängig

Infobox: Bayern bleibt bei den Cannabis-Clubs im bundesweiten Vergleich zurück und setzt auf strenge Regeln. (Quelle: SZ.de)

Nur NRW hat mehr Cannabis-Clubs genehmigt als Niedersachsen

Niedersachsen liegt bei den genehmigten Cannabis-Clubs bundesweit an zweiter Stelle. Bis zum 15. Juli wurden dort 55 Anträge genehmigt. Nur in Nordrhein-Westfalen wurden mit 83 Genehmigungen mehr Anbauvereinigungen zugelassen. In Niedersachsen befinden sich zudem 40 Anträge in Bearbeitung, zwölf wurden abgelehnt, ein Antrag zurückgezogen. In Bremen gab es bislang zwei genehmigte Cannabis-Clubs, drei Anträge sind noch in Bearbeitung, einer wurde zurückgezogen. Bundesweit wurden bis Mitte Juli insgesamt 293 Anträge auf Cannabis-Clubs genehmigt, 328 Verfahren sind noch offen, 53 Anträge wurden zurückgezogen, 27 abgelehnt. (Quelle: STERN.de)

  • 55 genehmigte Clubs in Niedersachsen
  • 83 genehmigte Clubs in NRW
  • 40 Anträge in Niedersachsen in Bearbeitung
  • 12 abgelehnt, 1 zurückgezogen

Infobox: Niedersachsen ist nach NRW das Bundesland mit den meisten genehmigten Cannabis-Clubs. (Quelle: STERN.de)

Quellen:

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