Legales Cannabis in Zürich und NRW: Studie zeigt Rückgang des Schwarzmarkts und der Verfahren

21.05.2025 57 mal gelesen 0 Kommentare

Legales Cannabis in Zürich: Auswirkungen auf den Schwarzmarkt

Im Kanton Zürich läuft derzeit die größte Cannabis-Studie der Schweiz, getragen vom Verein Swiss Cannabis Research und der Konjunkturforschungsstelle der ETH. 4500 Menschen nehmen aktuell teil und können an mehreren Abgabestellen legal Cannabis und THC-haltige Pralinés erwerben. Ziel der fünfjährigen Studie mit bis zu 7500 Teilnehmenden ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen einer Legalisierung zu untersuchen. Laut Thilo Beck, Co-Chefarzt beim Arud-Zentrum für Suchtmedizin, kaufen fast 90 Prozent der Teilnehmenden ihr Cannabis legal, was den Schwarzmarkt zunehmend unter Druck setzt. Dennoch bezieht etwa die Hälfte weiterhin auch Produkte vom Schwarzmarkt, was laut Beck ein normaler Prozess sei, da der Wechsel Zeit benötige.

Die Studie zeigt, dass 60 Prozent der Konsumierenden mit dem Schwarzmarkt unzufrieden sind – insbesondere wegen Preis, Qualität und Verfügbarkeit. Das legale Angebot umfasst neben Cannabis zum Rauchen auch Edibles und Vapes, was laut Beck zu einem gesundheitsverträglicheren Konsum beiträgt. Zudem sorgt der legale Zugang für Entstigmatisierung und besseren Zugang zu Informationen und Beratung. Die Studie ist noch auf der Suche nach weiteren 3000 Teilnehmenden, um das Ziel von 7500 zu erreichen.

„Wir beobachten, dass die legalen Zugänge zu Cannabis eine grosse Verbesserung für die Konsumentinnen und Konsumenten darstellen. Sie sind froh um das Angebot und nutzen es auch: Fast 90 Prozent der Teilnehmenden kaufen bei unseren Abgabestellen. Der Schwarzmarkt gerät unter Druck.“ – Thilo Beck, Arud-Zentrum für Suchtmedizin
  • 4500 Teilnehmende kaufen legal Cannabis
  • 60% unzufrieden mit Schwarzmarkt
  • 90% nutzen legale Abgabestellen
  • Studie läuft noch bis zu 7500 Teilnehmende

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

Infobox: Die Zürcher Studie zeigt, dass legale Abgabestellen den Schwarzmarkt schwächen und zu mehr Gesundheitsschutz sowie Entstigmatisierung beitragen.

Rückgang der Rauschgift-Verfahren in NRW nach Cannabis-Legalisierung

Die Teillegalisierung von Cannabis hat in Nordrhein-Westfalen zu einem deutlichen Rückgang der Rauschgift-Verfahren geführt. 2023 wurden noch rund 83.600 Verfahren wegen Taten nach dem Betäubungsmittelgesetz eingeleitet, die keine Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr vorsahen. Diese Zahl sank 2024 ab April auf etwa 16.600, dann auf 12.320 und im letzten Quartal auf rund 10.000 Fälle – eine Halbierung im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei schwerwiegenden Delikten mit Mindeststrafen ab einem Jahr gab es einen Rückgang: Im ersten Quartal 2023 wurden 1996 Verfahren eingeleitet, im vierten Quartal 2024 waren es 1406.

Quartal 2023 (leichte Delikte) 2024 (leichte Delikte)
Q1 23.445 18.490
Q2 18.564 16.602
Q3 22.276 12.320
Q4 19.321 10.071

Laut Jens Hartung vom Richterbund NRW ist der Rückgang auf das neue Cannabisgesetz zurückzuführen, da viele Bagatelldelikte wegfallen. Allerdings spüren Staatsanwälte keine Entlastung, da die verbleibenden Verfahren aufwendiger sind. Die Polizei beobachtet, dass der Schwarzmarkt weiterhin existiert und organisierte Kriminalität zunimmt. Es wird vermutet, dass heute mehr Vergehen unentdeckt bleiben, da gezielte Kontrollen reduziert wurden.

  • 2023: 83.600 Verfahren (leichte Delikte)
  • 2024: Rückgang auf 10.000 Fälle im letzten Quartal
  • Schwerwiegende Delikte: Rückgang von 1996 auf 1406 Verfahren pro Quartal

Quelle: RP Online

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis hat die Zahl der Rauschgift-Verfahren in NRW deutlich reduziert, der Schwarzmarkt bleibt jedoch aktiv.

Cannabis-Prävention: Workshop für Fachkräfte im Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen wird am 22. Mai ein Workshop „Cannabis – quo vadis?“ für Schulsozialarbeiter, Lehrkräfte und Fachkräfte in der Jugendarbeit angeboten. Die Veranstaltung, durchgeführt von der Beauftragten für Suchtprävention Christiane Heinze in Kooperation mit der Beratungsstelle Sucht und Prävention, findet in Plochingen statt und ist kostenfrei. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, Workshops zur Cannabisprävention mit Jugendlichen durchzuführen.

Der interaktive Workshop besteht aus sechs Etappen und vermittelt fachlich fundierte Informationen zu Cannabis. Mythen wie „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ werden korrigiert. Die Teilnehmenden werden über Auswirkungen auf den Straßenverkehr und weitere relevante Themen informiert. Geschulte Fachkräfte werden Teil des bundesweiten Netzwerks „Cannabis-quo vadis?“ und erhalten fortlaufend aktuelle Zahlen und Informationen.

  • Kostenfreier Workshop am 22. Mai in Plochingen
  • Sechs Etappen mit fundierten Informationen
  • Teilnahme für Fachkräfte aus Schule und Jugendarbeit

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Infobox: Der Workshop stärkt die Cannabisprävention an Schulen und bietet Fachkräften aktuelle Informationen und Vernetzung.

Schweizer Cannabis-Studie: Legalisierung und ihre Folgen

Die größte Cannabis-Studie der Schweiz unter Leitung der ETH Zürich und des Vereins Swiss Cannabis Research untersucht, ob die Legalisierung den Schwarzmarkt verdrängen kann. Seit einem Jahr nehmen im Kanton Zürich etwa 4400 Personen teil, davon 3000 legal und 1400 weiterhin auf dem Schwarzmarkt. Die Studie bildet die Schweizer Gesellschaft ab, mit Teilnehmenden im Alter von 18 bis 80 Jahren aus 34 Gemeinden.

Nach den Sommerferien wird eine Gesetzesvorlage zur Legalisierung in die Vernehmlassung geschickt. Geplant ist eine regulierte Abgabe über limitierte Verkaufsstellen und Onlineanbieter unter staatlicher Kontrolle. In der Studie ist Cannabis an zwölf Standorten legal erhältlich, darunter drei Swiss-Cannabis-Center und neun Apotheken. Der Preis für legales Cannabis beträgt 10 Franken pro Gramm mit maximal 10 Milligramm THC, während der Schwarzmarkt zwischen 6 und 12 Franken pro Gramm verlangt, oft mit höherem THC-Gehalt.

Legaler Preis Schwarzmarktpreis THC-Gehalt (legal)
10 Franken/Gramm 6–12 Franken/Gramm max. 10 mg

Die Studie zeigt, dass 10 Prozent weiterhin ausschließlich auf dem Schwarzmarkt kaufen, während die Hälfte der legalen Käufer auch noch Schwarzmarktprodukte nutzt. 60 Prozent sind mit dem Schwarzmarkt unzufrieden. Die gesundheitlichen Auswirkungen bleiben umstritten, insbesondere bei Jugendlichen. Die Studie läuft noch vier Jahre, es werden weitere 3000 Teilnehmende gesucht.

  • 4400 Teilnehmende, davon 3000 legal, 1400 Schwarzmarkt
  • Preis legal: 10 Franken/Gramm, Schwarzmarkt: 6–12 Franken/Gramm
  • 60% unzufrieden mit Schwarzmarkt

Quelle: St. Galler Tagblatt

Infobox: Die Studie zeigt, dass eine regulierte Abgabe den Schwarzmarkt schwächen kann, aber gesundheitliche Risiken bestehen bleiben.

Oberhavel: Oranienburger Cannabis-Club startet mit Ausgabe

Im Norden Brandenburgs hat der Green Social Club in Oranienburg eine Abgabestelle für legal angebautes Cannabis eröffnet. Die Abgabemengen sind streng limitiert. In Brandenburg sind nach Angaben des Agrar- und Umweltministeriums bisher zehn Anbauvereinigungen genehmigt, weitere Anträge liegen vor. Seit 1. Juli können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern eine Erlaubnis beantragen.

In Berlin wurde im Januar erstmals legal angebautes Cannabis an Mitglieder einer Anbauvereinigung ausgegeben. Jedes Mitglied erhält zehn Gramm Ernteanteil sowie zusätzlich angemeldeten Bedarf. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz können mit Bußgeldern geahndet werden. In Brandenburg gab es bereits drei Ausgaberunden, auch der Club in Fürstenwalde hat Cannabis an Mitglieder ausgegeben.

  • Green Social Club Oranienburg gibt legal Cannabis aus
  • Bis zu 500 Mitglieder pro Anbauvereinigung
  • Zehn Anbauvereinigungen in Brandenburg genehmigt

Quelle: rbb24

Infobox: In Brandenburg und Berlin werden erste legale Cannabis-Ernten an Mitglieder von Anbauvereinigungen ausgegeben, die Mengen sind limitiert.

Grösste Schweizer Cannabis-Studie mit ersten Erkenntnissen

Im Kanton Zürich läuft der größte Pilotversuch zur legalen Cannabisabgabe in der Schweiz. 4400 Personen zwischen 18 und 80 Jahren nehmen teil, davon kaufen rund 3000 legal Cannabis in Apotheken oder Shops, die maximal 20 bis 30 Minuten vom Wohnort entfernt sind. Ein Drittel der Teilnehmenden versorgt sich weiterhin auf dem Schwarzmarkt. Die Studie wird vom Verein Swiss Cannabis Research und der ETH Zürich geleitet.

Die Nationalratskommission hat im Februar einen Vorentwurf für ein neues Gesetz gutgeheißen, das Erwachsenen einen strikt geregelten Zugang zu Cannabis ermöglichen soll. Das monatliche Limit liegt bei zehn Gramm THC. Erste Ergebnisse zeigen, dass viele Konsumierende mit dem Schwarzmarkt unzufrieden sind, insbesondere mit Qualität, Preis und Komfort. Die Studie untersucht auch mögliche negative Auswirkungen wie eine Zunahme des Konsums und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt oder die Ausbildung. Sie läuft noch mehrere Jahre, weitere Studien sind in anderen Schweizer Städten geplant.

  • 4400 Teilnehmende, 3000 kaufen legal
  • Monatliches Limit: 10 Gramm THC
  • Unzufriedenheit mit Schwarzmarkt bei Preis, Qualität und Komfort

Quelle: Schweizer Fernsehen

Infobox: Die Schweizer Studie zeigt, dass ein regulierter Zugang den Schwarzmarkt schwächen kann, aber auch Risiken wie erhöhten Konsum birgt.

Quellen:

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