Cannabis-Clubs in Deutschland: Unsicherheit, Fortschritte und Herausforderungen nach Legalisierung

05.05.2025 33 mal gelesen 0 Kommentare

Neuss: Cannabis Social Club blickt mit Sorge auf Regierungswechsel

Der Cannabis Social Club (CSC) Neuss gibt seit März eigenes, selbst angebautes Cannabis an seine Mitglieder aus. Laut Gründungsmitglied Antonio Ferraro laufen die Geschäfte gut, auch wenn der erwartete größere Zulauf aufgrund einer langen Warteliste bisher ausgeblieben ist. Dennoch hat sich bereits eine aufgeschlossene Community gebildet.

Mit dem anstehenden Regierungswechsel wächst jedoch die Unsicherheit. Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung ist eine Evaluierung des Cannabis-Gesetzes angekündigt, die auch ein mögliches Verbot des Konsums wieder auf die Tagesordnung bringen könnte. Der Verein betont, dass er im Falle einer Rücknahme der Legalisierung „bis auf die Knochen klagen“ werde. Die Mitglieder des CSC Neuss haben in den vergangenen Monaten viel Arbeit in Anträge, Konzepte und die Suche nach Anbauflächen investiert. Die Zukunft des Vereins bleibt angesichts der politischen Entwicklungen ungewiss.

  • Seit März gibt der CSC Neuss Cannabis an Mitglieder aus.
  • Die Community ist gewachsen, aber die Warteliste bleibt lang.
  • Eine Evaluierung des Gesetzes durch die neue Regierung sorgt für Unsicherheit.
„Wenn das Gesetz gekippt wird, werden wir bis auf die Knochen klagen“, so ein Gründungsmitglied des CSC Neuss.

Infobox: Der CSC Neuss steht exemplarisch für die Unsicherheit vieler Cannabis-Clubs in Deutschland, die auf die angekündigte Überprüfung der Legalisierung durch die neue Regierung blicken. (Quelle: RP Online)

Heidenheim: Global Marijuana March als Zeichen für Legalisierung

In Heidenheim fand der Global Marijuana March als internationaler Aktionstag für die Legalisierung von Cannabis statt. Die Veranstaltung setzte ein Zeichen für die Freigabe und gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis. Teilnehmer forderten eine klare und fortschrittliche Drogenpolitik.

Der Aktionstag in Heidenheim ist Teil einer weltweiten Bewegung, die sich für die Rechte von Cannabis-Konsumenten und eine Entkriminalisierung einsetzt. Die lokale Beteiligung zeigt, dass das Thema auch in kleineren Städten auf großes Interesse stößt.

  • Internationaler Aktionstag für die Legalisierung von Cannabis.
  • Heidenheim beteiligt sich am Global Marijuana March.

Infobox: Der Global Marijuana March in Heidenheim unterstreicht die wachsende gesellschaftliche Unterstützung für eine liberale Cannabis-Politik. (Quelle: Heidenheimer Zeitung)

Cannabis auf Rezept: Boom für medizinisches Cannabis

Seit der Teil-Legalisierung im April 2024 ist der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland deutlich gewachsen. Die Berliner Firma Cantourage produziert seit Herbst 2023 in einem kleinen Ort bei Schweinfurt medizinisches Cannabis. Geschäftsführer Philipp Schmetter zeigt sich überrascht von der rasanten Marktentwicklung.

Die Produkte von Cantourage fallen nach der Gesetzesänderung nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz und sind nun auf Rezept in Apotheken erhältlich. Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis ist nach Angaben des Unternehmens stark gestiegen, was zu einer Ausweitung der Produktion führt.

  • Seit April 2024: Medizinisches Cannabis auf Rezept in Apotheken.
  • Cantourage produziert seit Herbst 2023 im Landkreis Schweinfurt.
  • Starke Nachfrage führt zu Produktionsausweitung.

Infobox: Die Teil-Legalisierung hat den Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland deutlich belebt. (Quelle: Mainpost)

Pinneberg: Rätsel um den ersten Cannabis-Club

Im Kreis Pinneberg gibt es offiziell den ersten behördlich genehmigten Cannabis-Club. Allerdings bleibt der Club im Internet unsichtbar, was für Verwirrung sorgt. Wer legal Cannabis konsumieren möchte, hat es trotz der Gesetzesänderung weiterhin nicht leicht.

Die Unsichtbarkeit des Clubs im Netz wirft Fragen zur Transparenz und Zugänglichkeit auf. Die Situation zeigt, dass die praktische Umsetzung der Legalisierung in einigen Regionen noch mit Hürden verbunden ist.

  • Erster behördlich genehmigter Cannabis-Club im Kreis Pinneberg.
  • Der Club ist im Internet nicht auffindbar.
  • Legaler Konsum bleibt trotz Gesetzesänderung schwierig.

Infobox: Die Umsetzung der Legalisierung stößt in Pinneberg auf praktische Probleme, da der erste Club für Konsumenten kaum auffindbar ist. (Quelle: shz.de)

Raubling: Cannabis-Club erhält Genehmigung für Anbau

Der Cannabis-Social-Club Inntal-Raubling hat nach monatelangem Warten die Genehmigung des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erhalten. Rund 300 Mitglieder können nun auf den baldigen Start des Anbaus hoffen.

Der Club hat seit Juli des Vorjahres auf die Entscheidung gewartet. Mit der Genehmigung ist der Weg für den legalen Anbau in Raubling frei, auch wenn noch einige organisatorische Schritte zu erledigen sind. Die Verantwortlichen betonen die hohen Sicherheitsstandards: „Das ist Fort Knox, was wir da machen.“

  • Genehmigung für den Anbau in Raubling erteilt.
  • Rund 300 Mitglieder warten auf den Start.
  • Hohe Sicherheitsstandards beim Anbau.
„Das ist Fort Knox, was wir da machen“, so ein Verantwortlicher des Cannabis-Clubs Inntal-Raubling.

Infobox: Mit der Genehmigung in Raubling ist ein weiterer Schritt zur praktischen Umsetzung der Legalisierung in Bayern getan. (Quelle: Merkur)

Quellen:

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