Cannabis Social Clubs in Deutschland: Lizenzen rar, Bürokratie bremst Anbau-Initiativen

04.06.2025 35 mal gelesen 0 Kommentare

Cannabis Social Clubs: Lizenzprobleme und bürokratische Hürden nach einem Jahr

Seit der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland dürfen Vereine für gemeinschaftlichen Anbau und Weitergabe gegründet werden. Doch die Genehmigungen für sogenannte Cannabis Social Clubs werden nur schleppend erteilt. Ein Beispiel ist die Anbauvereinigung „Rising Flowers“ aus Heidelberg, die ihren Antrag bereits vor 11 Monaten gestellt hat, aber immer noch keine Lizenz erhalten hat. Die Vereinsgründer berichten von massiven bürokratischen Hürden, insbesondere bei der Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstands von 200 Metern zu Kinder- und Jugendeinrichtungen. Unterschiedliche Messmethoden zwischen Verein und Behörde führten zu Abweichungen von 14 Metern, was zur Ablehnung des Standorts führte.

Bundesweit wurden seit Inkrafttreten des Cannabisgesetzes mehr als 400 Lizenzanträge gestellt, genehmigt wurde bislang nur knapp ein Fünftel. In Baden-Württemberg liegt die Genehmigungsquote bei etwa einem Viertel. Hauptgründe für Ablehnungen sind laut Regierungspräsidium Freiburg Unzuverlässigkeiten, Verstöße, Umgehungsversuche und Defizite in den Antragsunterlagen. Hinzu kommen hohe Investitionskosten für Sicherheitsvorkehrungen, die im Fall von „Rising Flowers“ bei rund 100.000 Euro lagen – ohne Garantie auf eine spätere Lizenz.

„In unseren Augen ist das komplett absurd und massiv überzogen, weil Sicherheitsvorkehrungen sind wichtig, aber es ist komplett absurd, dass man jetzt hier meint, dass hier quadratmeterweise die Gewächshäuser leer geklaut werden.“ (Andreas Niemöller, Anbauvereinigung „Rising Flowers“)
  • Über 400 Anträge bundesweit, nur etwa 20% genehmigt
  • In Baden-Württemberg etwa 25% Genehmigungsquote
  • Investitionskosten für Sicherheitsmaßnahmen: ca. 100.000 Euro
  • Hauptprobleme: Bürokratie, Standortsuche, hohe Auflagen

Infobox: Die Umsetzung der Cannabislegalisierung in Form von Social Clubs wird durch bürokratische Hürden, unterschiedliche Auslegungen der Gesetze und hohe Kosten erheblich erschwert. (Quelle: Spiegel)

Parookaville 2025: Kiffen erlaubt? Diese Cannabis-Regeln gelten auf dem Festival

Das Parookaville-Festival 2025, das vom 18. bis 20. Juli auf dem Gelände des Airport Weeze stattfindet, erwartet rund 225.000 Besucherinnen und Besucher. Seit dem 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Auf Großveranstaltungen wie Parookaville gelten jedoch besondere Regeln. Die Veranstalter verfolgen weiterhin eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber illegalen Drogen. Wer mit verbotenen Substanzen erwischt wird, wird umgehend der Polizei übergeben und erhält keinen Zugang mehr zum Festival.

Im Hinblick auf Cannabis orientiert sich das Festival an den gesetzlichen Vorgaben: Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis pro Person zum Eigengebrauch ist erlaubt, sowohl auf dem Festivalgelände als auch auf den Campsites. Der Verkauf und Handel mit Cannabis bleibt jedoch verboten. Die Security setzt darauf, dass die Besucher die Toleranzgrenze einhalten, da eine ständige Kontrolle mit Waagen nicht praktikabel ist. Zudem werden alle Raucher gebeten, Rücksicht auf Nichtraucher zu nehmen, insbesondere vor den Bühnen und in den Food-Courts.

  • Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis pro Person erlaubt
  • Verkauf und Handel mit Cannabis verboten
  • Null-Toleranz-Strategie bei anderen Drogen
  • Rücksichtnahme auf Nichtraucher gefordert

Infobox: Parookaville 2025 erlaubt den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis pro Person, setzt aber auf Eigenverantwortung und Rücksichtnahme. (Quelle: RP Online)

Mann führte Polizei in St. Pölten zu eigener Cannabis-Plantage

In St. Pölten, Niederösterreich, flüchtete ein 33-jähriger Mann vor einer Polizeikontrolle, da er offenbar unter Drogeneinfluss stand. Nachdem er zu Fuß gefasst wurde, gestand er den Konsum von Suchtmitteln. Ein Drogentest und eine amtsärztliche Untersuchung verliefen positiv. Der Mann gab zudem an, weitere Drogen in seiner Wohnung zu haben.

Bei der anschließenden Durchsuchung fanden die Beamten rund 13 Gramm Marihuana, vorwiegend Blüten, sowie eine Indoor-Anlage mit acht blühenden Cannabis-Pflanzen. Der 33-Jährige wurde angezeigt und sein Führerschein wurde vorerst entzogen.

  • 13 Gramm Marihuana sichergestellt
  • Indoor-Anlage mit acht blühenden Pflanzen entdeckt
  • Führerschein entzogen, Anzeige erstattet

Infobox: Ein Fluchtversuch führte die Polizei direkt zu einer kleinen Cannabis-Plantage in St. Pölten. (Quelle: Kurier)

Cannabis: Zehn Leiden, bei denen das Kraut helfen kann

Cannabis wird seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Im 20. Jahrhundert wurde die Pflanze jedoch als Droge verteufelt, bevor ihre medizinische Wirksamkeit wissenschaftlich belegt werden konnte. Im Gegensatz zu vielen synthetischen Arzneien haben Medikamente auf Cannabisbasis laut Artikel kaum Nebenwirkungen und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Der menschliche Körper produziert selbst Cannabinoide, was die Forschung an medizinischen Anwendungen weiter vorantreibt.

Zu den Leiden, bei denen Cannabis helfen kann, zählen unter anderem Reizdarmsyndrom, Epilepsie, Arthrose, Schlaflosigkeit, Morbus Crohn, Migräne, Krebs, Stress, Angststörungen und Multiple Sklerose. Beispielsweise kann Cannabidiol (CBD) die Anfallshäufigkeit bei Epilepsie reduzieren und bei Morbus Crohn Krämpfe lindern. In den USA ist ein Cannabisextrakt seit 1985 zur Behandlung der Folgen einer Krebstherapie zugelassen. Die Darreichungsformen reichen von Mundsprays über Kapseln bis zu Ölen und Inhalation mittels Vaporisator.

  1. Reizdarmsyndrom: Beruhigung der Darmflora
  2. Epilepsie: Reduktion der Anfallshäufigkeit
  3. Arthrose: Entzündungshemmende Wirkung
  4. Schlaflosigkeit: Hilfe bei chronischen Schlafstörungen
  5. Morbus Crohn: Linderung von Krämpfen
  6. Migräne: Vorbeugung und akute Behandlung
  7. Krebs: Behandlung von Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit
  8. Stress: Entspannende Wirkung bei geringen Dosen
  9. Angststörung: Angstlösende Wirkung von CBD
  10. Multiple Sklerose: Linderung von Krämpfen und Schmerzen

Infobox: Cannabis wird in der Medizin bei zahlreichen Leiden eingesetzt, wobei die Forschung stetig voranschreitet. (Quelle: Merkur)

Schlag gegen Drogenszene im Harz: Bei polizeilicher Großrazzia in Ballenstedt Cannabis-Plantage ausgehoben

Im Rahmen einer Großrazzia im Ballenstedter Ortsteil Badeborn (Harzkreis) hat die Polizei am 2. Juni eine Indoor-Plantage ausgehoben und eine größere Menge Cannabispflanzen sichergestellt. Die Ermittlungen wurden von Polizei und Staatsanwaltschaft Halberstadt durchgeführt. Genaue Angaben zur Menge der sichergestellten Pflanzen wurden nicht veröffentlicht.

Infobox: Die Polizei konnte im Harzkreis durch eine Großrazzia eine Cannabis-Plantage ausheben und eine größere Menge Pflanzen sicherstellen. (Quelle: Mitteldeutsche Zeitung)

Cannabis legalisiert: Wiesbaden berät Eltern bei Online-Elternabend

Die Teillegalisierung von Cannabis im Jahr 2024 sorgt bei vielen Eltern für Unsicherheit bezüglich des Konsums durch ihre Kinder. Die Stadt Wiesbaden bietet daher am 1. Juli von 18 bis 20 Uhr einen kostenlosen Online-Elternabend unter dem Titel „Rausch & Risiko #verstehen #begleiten“ an. Veranstaltet wird das Event vom Gesundheitsamt Wiesbaden und der Fachstelle für Suchtprävention des Suchthilfezentrums Wiesbaden.

Ziel ist es, Eltern mit fachlichen Informationen und interaktiven Impulsen zu sensibilisieren, ihr Wissen über Cannabis zu vertiefen und sie in ihrer Rolle zu stärken. Themen sind unter anderem die Gesetzesänderungen, die Auswirkungen und Risiken von Cannabis sowie Alternativen zum Konsum. Interessierte Eltern müssen sich bis zum 27. Juni per E-Mail anmelden.

  • Online-Elternabend am 1. Juli, 18–20 Uhr
  • Anmeldung bis 27. Juni erforderlich
  • Themen: Gesetzeslage, Risiken, Alternativen

Infobox: Wiesbaden unterstützt Eltern mit einem Online-Event, um über die neue Gesetzeslage und Risiken von Cannabis aufzuklären. (Quelle: Hit Radio FFH)

Marihuana statt Popcorn: Wie ein 44-Jähriger versuchte, vier Kilogramm Gras zu schmuggeln

Bei einer Autokontrolle am deutsch-dänischen Grenzübergang Harrislee-Kupfermühle (Kreis Schleswig-Flensburg) entdeckte die Bundespolizei rund vier Kilogramm Marihuana. Die Drogen waren im Kofferraum in zwei Tüten mit der Aufschrift „Popcorn big and small“ versteckt. Die Beamten wurden durch den starken Marihuanageruch aufmerksam. Der 44-jährige Fahrer wurde vorläufig festgenommen und erwartet nun Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis sowie Fahren unter berauschenden Mitteln.

  • 4 Kilogramm Marihuana sichergestellt
  • Versteckt in Popcorntüten
  • Fahrer (44) vorläufig festgenommen

Infobox: Die Bundespolizei entdeckte bei einer Grenzkontrolle vier Kilogramm Marihuana, getarnt als Popcorn. (Quelle: NDR)

Zoll-Bilanz 2024: mehr Pakete, Marihuana und Kriegswaffen

Die Jahresbilanz des Zolls zeigt, dass die Zahl der Zollabfertigungen im Onlinehandel sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfacht hat – auf 235 Millionen Pakete, von denen 90 Prozent aus China stammen. Im Bereich Drogenschmuggel wurde 2024 weniger Kokain, aber mehr Marihuana sichergestellt. Die Menge an sichergestelltem Kokain sank von 39,9 auf 16,3 Tonnen, während die Menge an Marihuana von 8,6 auf 12,6 Tonnen stieg. Ein Zusammenhang mit der Teillegalisierung von Cannabis konnte laut Generalzolldirektion nicht festgestellt werden.

Im Bereich Waffenschmuggel wurden 161 Kriegswaffen sichergestellt, im Vorjahr waren es 19. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls kontrollierte 25.274 Arbeitgeber, deutlich weniger als im Vorjahr (42.631). Die Bundesregierung plant eine härtere Gangart gegen Schwarzarbeit und ein Gesetz zur Modernisierung der Bekämpfung.

Jahr Kokain (Tonnen) Marihuana (Tonnen) Kriegswaffen (Stück)
2023 39,9 8,6 19
2024 16,3 12,6 161

Infobox: Der Zoll stellte 2024 deutlich mehr Marihuana und Kriegswaffen sicher, während die Menge an Kokain zurückging. (Quelle: Tagesspiegel)

Quellen:

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