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CDU fordert Rücknahme der Cannabis-Legalisierung in Hamburg
Die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft verlangt die Rücknahme der seit gut einem Jahr geltenden Cannabis-Teillegalisierung. In einem Antrag für die nächste Bürgerschaftssitzung fordert sie den Senat auf, „im Bundesrat unverzüglich eine entsprechende Initiative“ zu starten. Seit dem 1. April des Vorjahres dürfen über 18-Jährige in Deutschland 25 Gramm Haschisch oder Marihuana bei sich haben, zu Hause sind 50 Gramm erlaubt. Außerdem ist der Anbau von drei Pflanzen pro Erwachsenem gestattet. Seit dem 1. Juli sind nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern zulässig. Die CDU-Gesundheitsexpertin Christin Christ bezeichnete die Teillegalisierung als „kapitale Fehlentscheidung“ und kritisierte, dass die von Karl Lauterbach prognostizierten Einsparungen bei der Strafverfolgung – bundesweit mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr, davon 800 Millionen bei den Strafverfolgungsbehörden, 220 Millionen bei Gerichten und 35 Millionen bei Justizvollzugseinrichtungen – nicht realistisch seien. Der Hamburger Senat kann derzeit nicht belastbar sagen, ob und in welchem Umfang Einsparungen entstehen. Laut Innenbehörde ist nicht erkennbar, dass die Teillegalisierung den illegalen Markt eingedämmt oder die Nachfrage reduziert hat. Christ fordert, dass Hamburg sich im Bundesrat für eine schnelle Rücknahme der Teillegalisierung einsetzt. (Quelle: MOPO)
- Seit 1. April: 25g Cannabis Besitz erlaubt, 50g zu Hause, 3 Pflanzen pro Erwachsenem
- CDU fordert Rücknahme, da Ziele nicht erreicht und Einsparungen nicht absehbar sind
- Senat sieht keine Eindämmung des illegalen Marktes
„Hamburg wird nun noch verstärkt und sogar teillegalisiert durch Drogen überschwemmt“, sagte Christ. „Das ist das Gegenteil von verantwortungsvoller Gesundheitspolitik und bedroht Jugendliche und junge Erwachsene besonders.“
Infobox: Die CDU fordert eine Bundesratsinitiative zur Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung, da weder Einsparungen noch eine Reduktion des illegalen Marktes erkennbar sind. (MOPO)
Jugendhilfe-Experte warnt vor Zunahme psychischer Erkrankungen durch Cannabis
Pater Simon Härting, Leiter der Berliner Jugendhilfe-Einrichtung „Manege“, sieht eine deutliche Zunahme an behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Er bezeichnet die Legalisierung von Cannabis als „Riesenfehler“ und warnt vor einer Zunahme drogeninduzierter Psychosen. Härting berichtet von Jugendlichen, die nach Cannabiskonsum schwer psychisch erkrankt sind. Auch weltweit sei ein Anstieg psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen zu beobachten, darunter Depressionen, Angst- und Panikerkrankungen, Sozialphobien und Zwangserkrankungen. In Wohngruppen der Jugendhilfe seien heute ganze Gruppen medikamentös eingestellt, während es früher nur einzelne Bewohner waren. Als Ursachen werden vor allem Corona und soziale Medien vermutet, endgültig geklärt sind sie jedoch nicht. (Quelle: Domradio.de)
- Deutlicher Anstieg psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen
- Legalisierung von Cannabis als „Riesenfehler“ bezeichnet
- Weltweites Phänomen, Ursachen noch nicht abschließend geklärt
Infobox: Jugendhilfe-Experten beobachten eine Zunahme psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen, die auch mit Cannabis in Verbindung gebracht wird. (Domradio.de)
Rücknahme der Teillegalisierung unwahrscheinlich – Evaluierung im Herbst 2025
Das Konsumcannabisgesetz (KCanG) ist am 1. April 2024 in Kraft getreten. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ist für Herbst 2025 eine ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes vorgesehen. Rechtsanwalt Peter Homberg erklärte auf der International Cannabis Business Conference (ICBC) in Berlin, dass die Rücknahme der Teillegalisierung unwahrscheinlich sei, da der Aufwand für eine vollständige Rücknahme und Neuklassifizierung von Cannabis als Betäubungsmittel zu groß sei. Es wären deutliche Mehrheiten im Parlament und Bundesrat nötig. Änderungen in den Gesetzen MedCanG und KCanG seien jedoch möglich. Die erste Evaluierung zu den Auswirkungen des Konsumverbots nach § 5 muss bis 1. Oktober 2025 abgeschlossen sein, ein Zwischenbericht soll am 1. April 2026 vorliegen. Die Evaluation wird von einem Verbundprojekt unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf koordiniert. (Quelle: Pharmazeutische Zeitung)
- Evaluierung der Legalisierung im Herbst 2025
- Rücknahme der Teillegalisierung gilt als unwahrscheinlich
- Erste Evaluierung zu Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche, Gesundheitsschutz und Kriminalität bis 1. Oktober 2025
Infobox: Die Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung ist laut Experten unwahrscheinlich, eine umfassende Evaluierung der Auswirkungen ist für Herbst 2025 geplant. (Pharmazeutische Zeitung)
Studien: Cannabis-Legalisierung und psychiatrische Risiken
Eine kanadische Kohortenstudie mit über 13 Millionen Personen untersuchte den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie. Von denjenigen, die nie wegen Cannabis ins Krankenhaus mussten, erkrankten 0,6% an Schizophrenie. Bei Personen, die mindestens einmal wegen Cannabiskonsum in der Notaufnahme waren, lag die Rate bei 8,9%. Die Zahl dieser Notfälle stieg seit der Legalisierung um 270%. Die jährliche Zahl an neu aufgetretenen Schizophrenien blieb jedoch konstant, was auf die Altersverteilung zurückgeführt wird. Bei jungen Frauen stieg die Schizophrenierate nach der Legalisierung um 22% (14-18 Jahre) bzw. 31% (19-24 Jahre), während sie bei älteren Frauen (45-65 Jahre) um 28% sank. Das Studienteam schätzt, dass etwa jede zehnte neu aufgetretene Schizophrenie mit einem Stopp des Cannabiskonsums vermeidbar gewesen wäre. Eine dänische Studie schätzt diese Rate bei jungen Männern auf 25-30%. Psychosen insgesamt nahmen in der kanadischen Gesamtbevölkerung nach der Legalisierung um 60% zu. Der THC-Gehalt in Cannabis hat sich in Nordamerika in 17 Jahren mehr als verdoppelt. Neuere Studien zeigen, dass sowohl eine höhere THC-Potenz als auch häufigerer Konsum die Entstehung von Psychosen begünstigen. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)
Gruppe | Schizophrenie-Rate |
---|---|
Nie wegen Cannabis im Krankenhaus | 0,6% |
Mind. 1x wegen Cannabis in Notaufnahme | 8,9% |
- Notfälle wegen Cannabis stiegen um 270% nach Legalisierung
- Psychosen insgesamt stiegen um 60%
- THC-Gehalt hat sich mehr als verdoppelt
Infobox: Neue Studien zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosen, insbesondere bei jungen Menschen. (Spektrum der Wissenschaft)
Polizei und Justiz: Cannabis-Handel bleibt verboten
Das Amtsgericht Siegen stellte klar, dass auch nach der Legalisierung der Besitz und Handel mit Cannabis in nicht erlaubten Mengen weiterhin strafbar ist. Ein 19-jähriger Angeklagter, der seit zehn Jahren Cannabis konsumiert, wurde wegen Handels vor Gericht gestellt. Die Drogen waren in kleine Tütchen für den Handel verpackt. (Quelle: Siegener Zeitung)
- Handel mit Cannabis bleibt strafbar
- Gericht verhandelt weiterhin Fälle von illegalem Handel
Infobox: Trotz Legalisierung bleibt der Handel mit Cannabis in nicht erlaubten Mengen strafbar. (Siegener Zeitung)
Polizei Dortmund: Sicherstellung von Cannabis und Waffen
Zivilbeamte der Dortmunder Polizei haben am 29. April 2025 einen mutmaßlichen Drogendealer festgenommen. Bei der Kontrolle wurden eine nicht geringe Menge Cannabis, abgepackt in Konsumeinheiten, ein mittlerer dreistelliger Bargeldbetrag, ein Schlagstock und ein Schlagring sichergestellt. Der 26-jährige Verkäufer wurde nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen, da die Voraussetzungen für Untersuchungshaft nicht vorlagen. Ihn erwartet ein Strafverfahren wegen des Verdachts des bewaffneten unerlaubten Handeltreibens mit Cannabis in nicht geringer Menge. (Quelle: Presseportal)
- Sicherstellung von Cannabis, Bargeld und Waffen
- Strafverfahren wegen bewaffneten unerlaubten Handeltreibens
Infobox: Die Polizei Dortmund stellte bei einem Drogendealer Cannabis und Waffen sicher, der Handel bleibt strafbar. (Presseportal)
Frankfurt: Polizei fasst Drogenhändler mit 5 kg Marihuana
In Frankfurt-Unterliederbach wurden am 29. April 2025 zwei mutmaßliche Drogenhändler festgenommen. Bereits am Vortag wurde ein 22-Jähriger bei einer Drogenkurierfahrt gestoppt, in dessen Fahrzeug über 5 Kilogramm Marihuana gefunden wurden. In einer Wohnung wurden weitere 4,7 Kilogramm Marihuana, 2,2 Kilogramm Haschisch und 4 Kilogramm Kokain entdeckt. Die beiden Männer im Alter von 22 und 24 Jahren stehen unter Verdacht, mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gehandelt zu haben. (Quelle: BILD)
Fund | Menge |
---|---|
Marihuana (Fahrzeug) | 5 kg |
Marihuana (Wohnung) | 4,7 kg |
Haschisch | 2,2 kg |
Kokain | 4 kg |
Infobox: In Frankfurt wurden bei Drogenhändlern große Mengen Marihuana, Haschisch und Kokain sichergestellt. (BILD)
Österreich: 110 Kilo Marihuana in Lkw gefunden
In Traiskirchen (Niederösterreich) wurden in der Nacht auf Mittwoch 110 Kilogramm Cannabis bei einem Polizeieinsatz in einem Lkw entdeckt. Die Ermittlungen erfolgten durch das Landeskriminalamt Wien. Bereits rund um Ostern wurden mehrere hundert Kilo Cannabis und zwei Kilo Kokain, versteckt in Lkw, in der Steiermark und Wien abgefangen. Fünf Männer im Alter von 35 bis 47 Jahren wurden festgenommen, einer konnte flüchten. Die Drogen wurden unter Lebensmitteln versteckt und sollten an nordafrikanische Tätergruppen verteilt werden. (Quelle: OE24)
- 110 kg Cannabis in Lkw in Traiskirchen entdeckt
- Weitere Funde: mehrere hundert Kilo Cannabis, 2 kg Kokain
- Fünf Festnahmen, Drogen unter Lebensmitteln versteckt
Infobox: In Österreich wurden große Mengen Cannabis und Kokain in Lkw sichergestellt, mehrere Festnahmen erfolgten. (OE24)
Stigma bremst Fortschritt: Endocannabinoid-System in der Medizin
Die Forschung zum Endocannabinoid-System (ECS) wächst seit Jahrzehnten, doch in der medizinischen Ausbildung bleibt das Thema weitgehend tabu. Das ECS steuert zentrale Funktionen wie Stimmung, Appetit, Schmerzwahrnehmung und Entzündungen. Die Medizin hat das ECS lange ignoriert, obwohl die Forschung einen „Berg von Belegen“ zusammengetragen hat. Folge ist, dass Behandlungsoptionen ungenutzt bleiben und therapeutisches Potenzial brachliegt. Ein Paradigmenwechsel zeichnet sich ab, von dem Patienten und Investoren profitieren könnten. (Quelle: sharedeals.de)
- Endocannabinoid-System steuert zentrale Körperfunktionen
- Wenig Beachtung in der medizinischen Ausbildung
- Paradigmenwechsel mit Chancen für Patienten und Investoren
Infobox: Das Endocannabinoid-System ist in der Medizin noch unterrepräsentiert, obwohl es zentrale Körperfunktionen steuert. (sharedeals.de)
Quellen:
- „Hamburg wird mit Drogen überschwemmt“: CDU will Rücknahme der Cannabis-Legalisierung
- Jugendhilfe-Experte erkennt Zunahme psychischer Erkrankungen
- Kulmbach: Wie sich die Legalisierung von Cannabis auswirkt
- International Cannabis Business Conference: »Rücknahme der Teillegalisierung unwahrscheinlich«
- Zwischen Rausch und Realität: führt Cannabiskonsum zu Schizophrenie?
- Amtsgericht: Auch nach der Legalisierung ist Cannabis-Handel verboten
- POL-DO: Polizeibeamte beobachten Drogenhandel - Sicherstellung von Cannabis und Waffen
- Veruntreuung? Schatten über der ersten Cannabis-Ernte in Jena
- Wie steht die kommende Gesundheitsministerin Nina Warken zu Cannabis?
- So geht es nach dem Cannabis-Fund in Verl weiter
- Stigma bremst Fortschritt: Wie das ECS zum Opfer der Cannabis-Debatte wurde
- Frankfurt: Polizei fasst Drogenhändler mit 5 kg Marihuana
- Kiffer-Brummi: 110 Kilo Marihuana in Lkw gefunden
- Zoll fängt Drogenpakete ab: Beamter als Postbote verkleidet
- Schlagringe, Springmesser & Drogen: Grenzpolizei Selb stoppt junge Männer und findet reichlich illegale Ware im Gepäck
- Das Marihuana-Wohnzimmer
- Erster in Schleswig-Holstein: Cannabis-Verein aus Bad Segeberg startet Anbau
- Erste wissenschaftliche Studie zum legalen Eigenanbau in Deutschland
- Bad Oldesloe: 50 neue Mitglieder im Tennisclub THC bei Saisonstart
- Der Vinschger THC-Bauer