Haribo-Rückruf wegen Cannabis, Automaten-Urteil und Debatte um Medizinalcannabis in Deutschland

30.05.2025 38 mal gelesen 0 Kommentare

Haribo-Rückruf in den Niederlanden: Cannabis in Colafläschen entdeckt

In den Niederlanden hat Haribo eine Rückrufaktion für seine beliebten „Happy Cola“-Fruchtgummis gestartet, nachdem in mehreren Tüten Spuren von Cannabis gefunden wurden. Die niederländische Lebensmittel- und Produktsicherheitsbehörde (NVWA) teilte mit, dass bei mehreren Menschen, darunter auch Kinder, gesundheitliche Probleme wie Schwindel nach dem Verzehr der Süßigkeiten auftraten. Obwohl Cannabis nur in drei Tüten „Happy Cola F!ZZ“ nachgewiesen wurde, wurde vorsorglich ein vollständiger Rückruf veranlasst. Die Polizei ermittelt derzeit, wie das Cannabis in die Fruchtgummis gelangen konnte. Haribo betonte, dass die Sicherheit der Verbraucher höchste Priorität habe und arbeitet eng mit den Behörden zusammen, um die Ursache der Verunreinigung zu klären. Die NVWA warnte ausdrücklich davor, die betroffenen Süßigkeiten zu verzehren. (Quellen: Spiegel, N-TV, 20 Minuten)

Produkt Gefundene Substanz Betroffene Personen Maßnahme
Happy Cola F!ZZ Cannabis (THC) Mehrere, darunter Kinder Vollständiger Rückruf in den Niederlanden

Infobox: In den Niederlanden wurden Haribo „Happy Cola“-Fruchtgummis wegen Cannabis-Spuren zurückgerufen. Mehrere Personen, darunter Kinder, erlitten gesundheitliche Beschwerden. Die Polizei ermittelt, wie es zur Verunreinigung kam.

Cannabis aus Automaten: Betreiberin in Augsburg zu Bewährungsstrafe verurteilt

In Augsburg wurde eine 43-jährige Frau zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt, weil sie in Automatenkiosken Cannabisprodukte und psychoaktive Substanzen verkauft hatte. Die Automaten standen in Augsburg, Gersthofen und Stadtbergen und boten neben Snacks und Getränken auch Cannabisprodukte an. Der Fall kam ans Licht, als eine Polizeistreife im Juni 2024 einen Mann mit einer Cannabispflanze kontrollierte, die er für 60 Euro in einem Automatenkiosk gekauft hatte. Die Angeklagte räumte ein, dass sie sich von ihrem damaligen Partner zum Einstieg in das Geschäft überreden ließ. In den Geschäftsräumen wurde zudem eine Aufzuchtanlage für Cannabispflanzen entdeckt. Die Richterin sah eine aktive Beteiligung der Frau am Geschäftsbetrieb und setzte die Strafe zur Bewährung aus. Zusätzlich muss die Frau 2000 Euro in Raten an die Drogenhilfe Schwaben zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

  • Verkauf von Cannabisprodukten in Automatenkiosken
  • Bewährungsstrafe: 6 Monate
  • Geldauflage: 2000 Euro an die Drogenhilfe Schwaben
  • Entdeckung einer Aufzuchtanlage für Cannabispflanzen

Infobox: Eine Frau aus Augsburg wurde wegen illegalen Verkaufs von Cannabisprodukten aus Automaten zu sechs Monaten Bewährung und einer Geldauflage verurteilt. Die Automaten verfügten über eine Alterskontrolle.

Gesundheitsministerin Warken will Online-Verschreibungen von medizinischem Cannabis einschränken

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant, die unkomplizierte Online-Verschreibung von medizinischem Cannabis einzuschränken, um Missbrauch zu verhindern. Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat sich der Verbrauch von medizinischem Cannabis seit April 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 31 auf 100 Tonnen verdreifacht. Warken sieht darin einen klaren Hinweis auf Missbrauch, da es sehr einfach sei, online an eine Verschreibung zu kommen. Sie betont, dass Medizinalcannabis nur für Menschen mit schweren Erkrankungen gedacht sei und fordert eine eindeutige Indikation für die Verschreibung. (Quelle: RP Online)

Zeitraum Verbrauch medizinisches Cannabis
April 2023 31 Tonnen
April 2024 100 Tonnen

Infobox: Der Verbrauch von medizinischem Cannabis hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht. Die Gesundheitsministerin sieht Missbrauch und will Online-Verschreibungen einschränken.

Grünhorn-Chef kritisiert Aussagen der Gesundheitsministerin zu Medizinalcannabis

Stefan Fritsch, Chef des Cannabisversenders Grünhorn, hat die Aussagen von Gesundheitsministerin Nina Warken scharf kritisiert. Warken hatte die steigende Zahl der Cannabis-Verordnungen mit möglichem Missbrauch in Verbindung gebracht und die Online-Verschreibung als zu leicht zugänglich bezeichnet. Fritsch sieht darin eine Stigmatisierung von Patientinnen und Patienten und betont, dass die steigende Zahl der Verordnungen Ausdruck einer Entstigmatisierung und Normalisierung der Cannabistherapie sei. Seit Inkrafttreten des Cannabisgesetzes im April des Vorjahres habe sich die Versorgung vieler Patientinnen und Patienten verbessert. Grünhorn habe im vergangenen Jahr über 73.000 Menschen versorgt. Fritsch fordert eine verlässliche Politik und lädt die Ministerin zu einem Dialog ein. (Quelle: Apotheke Adhoc)

„Wer versucht, Medizinalcannabis zu politisieren, nimmt die Bedürfnisse vieler Patientinnen und Patienten nicht ernst, gefährdet deren medizinische Versorgung und stellt die Anwendung einer wirksamen Therapieoption auf fahrlässige Art und Weise erneut in Frage.“ (Stefan Fritsch, Grünhorn)
  • Über 73.000 Patienten im letzten Jahr von Grünhorn versorgt
  • 16 Facharztgruppen dürfen genehmigungsfrei verschreiben
  • Forderung nach Sicherheit im Zugang, Beratung und Qualität

Infobox: Der Grünhorn-Chef widerspricht der Ministerin: Die steigende Zahl der Verordnungen sei ein Zeichen für Entstigmatisierung, nicht für Missbrauch. Über 73.000 Patienten wurden 2023 von Grünhorn versorgt.

Kuriose Anfrage nach Drogenfund: Polizei Coesfeld erhält ungewöhnliche E-Mail

Nach einem spektakulären Drogenfund auf der A43 bei Dülmen, bei dem die Polizei Münster mehr als 300 Kilogramm frisch geerntete Cannabispflanzen sicherstellte, erhielt die Polizei Coesfeld eine ungewöhnliche E-Mail. Ein Absender fragte, ob es „tatsächlich möglich ist, ein Kilogramm der sichergestellten Pflanzen zu erhalten – unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen“. Die Polizei veröffentlichte die Anfrage anonymisiert und bat die Community auf Instagram um Vorschläge für eine Antwort. Der Fahrer des Transporters, ein 58-jähriger Niederländer, wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Aus dem Fund hätten laut Polizei rund 75 Kilogramm Marihuana gewonnen werden können. (Quelle: BILD)

  • Fund: über 300 kg frisch geerntete Cannabispflanzen
  • Festnahme: 58-jähriger Fahrer aus den Niederlanden
  • Kuriose Anfrage: Bitte um 1 kg der sichergestellten Pflanzen

Infobox: Nach einem Drogenfund von über 300 kg Cannabis erhielt die Polizei Coesfeld eine skurrile Anfrage: Ein Bürger wollte ein Kilogramm der beschlagnahmten Pflanzen haben.

Quellen:

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