Cannabis-Legalisierung: Kontroverse um Risiken, neue Regeln und Entwicklungen in Deutschland und weltweit

24.05.2025 84 mal gelesen 0 Kommentare

Debatte um Cannabis-Legalisierung: Zusammenhang mit Heroin-Konsum?

Im Rahmen der aktuellen Diskussion um die Legalisierung von Cannabis in Deutschland äußerte der UKE-Suchtarzt Rainer Thomasius die Befürchtung, dass eine Legalisierung von Cannabis den Konsum von Heroin fördern könnte. Diese These wurde jedoch von der Polizei und weiteren Suchtforschern klar zurückgewiesen. Die Debatte wurde am 23.05.2025 im Hamburg Journal thematisiert, wobei unterschiedliche Expertenmeinungen aufeinandertrafen. Während Thomasius vor einer möglichen Zunahme des Konsums harter Drogen warnte, sehen andere Fachleute keinen direkten Zusammenhang zwischen der Legalisierung von Cannabis und einem Anstieg des Heroinkonsums.

Das behauptet der UKE-Suchtarzt Rainer Thomasius. Polizei und andere Suchtforscher widersprechen. (Quelle: ARD Mediathek, NDR)
  • UKE-Suchtarzt warnt vor Heroinanstieg durch Cannabis-Legalisierung
  • Polizei und andere Suchtforscher sehen keinen Beleg für diese These

Infobox: Die Diskussion um mögliche Wechselwirkungen zwischen Cannabis- und Heroin-Konsum bleibt umstritten. Expertenmeinungen gehen auseinander, belastbare Belege für einen direkten Zusammenhang liegen laut Polizei und weiteren Suchtforschern nicht vor. (Quellen: ARD Mediathek, NDR)

Thailand: Cannabis-Legalisierung vor dem Aus – Rückkehr zu strenger Regulierung

Thailand plant, die erst 2022 eingeführte Legalisierung von Cannabis wieder stark einzuschränken. Nach Angaben der Neuen Zürcher Zeitung will das Gesundheitsministerium künftig den Konsum nur noch mit einer medizinischen Sondergenehmigung erlauben. Die Branche setzte bereits im ersten Jahr nach der Legalisierung rund 800 Millionen Dollar um, 2024 waren es 1,3 Milliarden Dollar. Analysten schätzen, dass der Umsatz bis 2030 auf 9 Milliarden Dollar steigen könnte. In Bangkok gibt es derzeit fast 2.000 Hanfläden, landesweit sind es 11.200. Die neue Regelung, die in 40 Tagen in Kraft treten soll, sieht vor, dass sowohl Thailänder als auch Ausländer ein Arztzeugnis benötigen, um Cannabis zu erwerben.

Jahr Umsatz Cannabis-Branche Anzahl Hanfläden (Bangkok) Anzahl Hanfläden (Thailand)
2022 800 Mio. Dollar - -
2024 1,3 Mrd. Dollar ca. 2.000 11.200
2030 (Prognose) 9 Mrd. Dollar - -

Für die Bauern hat sich die Situation verschlechtert: Während ein Kilogramm Cannabis bei der Legalisierung noch 11.000 Dollar wert war, sind es heute für bestimmte Sorten nur noch 1.000 Dollar. Die Regierung befürchtet zudem einen florierenden Schwarzmarkt für Arztzeugnisse und sieht die gesellschaftliche Akzeptanz von Drogen weiterhin kritisch.

  • Neue Regelung: Cannabis nur noch mit Arztzeugnis
  • Starker Umsatzanstieg in der Branche
  • Preise für Bauern stark gefallen

Infobox: Thailand steht vor einer Kehrtwende in der Drogenpolitik. Die Regierung plant, den privaten Konsum von Cannabis wieder zu verbieten und nur noch medizinische Nutzung zuzulassen. (Quelle: Neue Zürcher Zeitung)

Mehr Behandlungen wegen Cannabis-Konsumstörungen im Kreis Görlitz

Seit Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes im April des vergangenen Jahres verzeichnen das Klinikum Görlitz und das Krankenhaus Großschweidnitz einen Anstieg von Patienten mit Cannabis-Konsumstörungen. In der Psychiatrischen Klinik Görlitz wurden zwischen April und Ende September 2024 insgesamt 80 Patienten mit Konsumstörungen behandelt, im gleichen Zeitraum 2023 waren es 60. Im Krankenhaus Großschweidnitz wurden 2024 56 Erwachsene und 14 Kinder bzw. Jugendliche behandelt, 2023 waren es 30 Erwachsene und 14 Kinder/Jugendliche. Besonders auffällig ist die Zunahme von Patienten, die wegen akuter Psychosen unter THC stationär aufgenommen werden mussten.

Klinik Zeitraum Erwachsene Kinder/Jugendliche
Klinikum Görlitz Apr-Sep 2024 80 -
Klinikum Görlitz Apr-Sep 2023 60 -
Krankenhaus Großschweidnitz 2024 56 14
Krankenhaus Großschweidnitz 2023 30 14

Die Beratungsstellen im Kreis verzeichnen ebenfalls einen leichten Anstieg der Nachfrage. In Weißwasser-Niesky gab es 2024 33 Beratungen (2023: 27), in Löbau-Zittau 50 (2023: 43), in Görlitz-Löbau blieb die Zahl mit 34 Beratungen (2023: 37) relativ konstant. Probleme werden vor allem im Schwarzmarkt, bei „Telemedizinärzten“ im Internet und beim hohen THC-Gehalt gesehen.

  • Deutlicher Anstieg der Behandlungszahlen nach Legalisierung
  • Leichter Anstieg bei Beratungsanfragen
  • Probleme: Schwarzmarkt, Online-Rezepte, hoher THC-Gehalt

Infobox: Die Legalisierung von Cannabis hat im Kreis Görlitz zu einem Anstieg der Behandlungen wegen Konsumstörungen geführt. (Quelle: Sächsische Zeitung)

Seit dem 1. April 2024 ist der Anbau und Besitz von Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Im Salzlandkreis nutzt der Verein „Happy Weed“ aus Egeln diese Möglichkeit und baut Cannabis selbst an. Erwachsene dürfen bis zu drei Pflanzen in privaten Wohnungen anbauen, zudem ist der gemeinschaftliche Anbau in Anbauvereinigungen erlaubt. Der Verein „Happy Weed“ arbeitet dabei auch mit den Behörden zusammen, um die geregelte und legale Abgabe von Cannabis zu gewährleisten.

  • Seit April 2024: Teillegalisierung von Cannabis
  • Verein „Happy Weed“ baut in Egeln legal Cannabis an
  • Zusammenarbeit mit Behörden zur legalen Abgabe

Infobox: Im Salzlandkreis wird Cannabis nach der Teillegalisierung nun auch in Vereinen wie „Happy Weed“ legal angebaut. (Quelle: Volksstimme)

Geschäft mit medizinischem Cannabis boomt

Seit der Teillegalisierung von Cannabis vor mehr als einem Jahr erlebt das Geschäft mit medizinischem Cannabis einen Boom. Besonders über Online-Plattformen mit ärztlichem Rezept ist der Zugang zu medizinischem Cannabis deutlich einfacher geworden. Die Nachfrage steigt kontinuierlich, was sich auch in der Zunahme der Verschreibungen und der Umsätze widerspiegelt. Die hessenschau berichtet, dass der Markt für medizinisches Cannabis floriert und immer mehr Patienten von der Möglichkeit Gebrauch machen, Cannabis auf Rezept zu erhalten.

  • Starker Anstieg der Nachfrage nach medizinischem Cannabis
  • Online-Plattformen erleichtern Zugang mit ärztlichem Rezept

Infobox: Das Geschäft mit medizinischem Cannabis wächst rasant, insbesondere durch die vereinfachte Verschreibung über Online-Plattformen. (Quelle: hessenschau.de)

Cannabis-Verein „Grüne Liebe“ in Mannheim startet Anbau

Der Cannabis-Verein „Grüne Liebe Rhein-Neckar“ in Mannheim hat die letzte notwendige Genehmigung vom Bauamt erhalten und beginnt nun mit dem Anbau von Cannabis. Das Vereinsheim befindet sich in einem Industriegebiet im Stadtteil Rheinau. Die Mitglieder installieren derzeit die notwendige Technik, darunter Entlüftungs- und Klimatisierungsanlagen, Wärmelampen und eine automatische Bewässerungsanlage. In drei bis vier Wochen sollen die Samen eingepflanzt werden, mit der ersten Ernte für die 350 Mitglieder rechnet der Vorsitzende in etwa fünf Monaten. Der Verein war einer der ersten in Baden-Württemberg, der die Genehmigung zum gemeinschaftlichen Anbau erhalten hat.

  • Letzte Genehmigung für Anbau in Mannheim erteilt
  • Technik für Anbau wird installiert
  • Erste Ernte in etwa fünf Monaten für 350 Mitglieder

Infobox: Der Cannabis Social Club „Grüne Liebe Rhein-Neckar“ startet als einer der ersten Vereine in Baden-Württemberg mit dem gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis. (Quelle: SWR)

Social Club in Fulda verkauft nun Cannabis

Nach einem langen Weg über zahlreiche bürokratische Hürden hat ein Fuldaer Cannabis-Club als erster Verein in Hessen die Anbaugenehmigung erhalten und mit dem Verkauf von Cannabis begonnen. Die Mitglieder des Vereins dürfen beim Anbau mitentscheiden. Der Verkauf ist angelaufen und markiert einen wichtigen Schritt für die Legalisierung und kontrollierte Abgabe von Cannabis in Hessen.

  • Erster Cannabis-Club in Hessen mit Anbaugenehmigung
  • Verkauf von Cannabis an Mitglieder gestartet
  • Mitglieder dürfen beim Anbau mitreden

Infobox: In Fulda hat der erste Cannabis-Club Hessens mit dem Verkauf von Cannabis begonnen. (Quelle: hessenschau.de)

Rostocker Polizei hebt illegale Cannabis-Plantage in Pölchow aus

Eine Störung im Stromnetz führte die Polizei südlich von Rostock zu einer illegalen Cannabis-Plantage in einer alten Ziegelei in Pölchow. Bei der Razzia wurden Hunderte Hanfpflanzen beschlagnahmt. Die Polizei musste zunächst nach möglichen Fallen suchen, bevor sie die Plantage betreten konnte. Der Fund stellt einen bedeutenden Schlag gegen den illegalen Drogenanbau in der Region dar.

  • Störung im Stromnetz führt zu Entdeckung der Plantage
  • Hunderte Hanfpflanzen beschlagnahmt
  • Polizei musste vor Betreten nach Fallen suchen

Infobox: In Pölchow bei Rostock wurde eine große illegale Cannabis-Plantage ausgehoben. (Quelle: Ostsee Zeitung)

Quellen:

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