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Medizinisches Cannabis: Einfache Bestellung, hohe Nachfrage und Kritik an Aufklärung
Laut hessenschau.de boomt das Geschäft mit medizinischem Cannabis seit der Teillegalisierung im April des vergangenen Jahres. Besonders Online-Plattformen ermöglichen es, E-Rezepte für Cannabis mit wenigen Klicks zu erhalten – oft ohne direkten Kontakt zu einem Arzt. Im Selbstversuch der Redaktion wurde etwa bei GreenMedical aus Dillenburg ein Fragebogen ausgefüllt, der als "Erstberatung" knapp zehn Euro kostet. Das eigentliche Cannabis wird später in der Apotheke bezahlt. Fünf Gramm Cannabisblüten kosten rund 65 Euro. Die Bestellung erfolgt unkompliziert, das Produkt wird per Paketdienst geliefert.
Auch bei anderen Anbietern wie Bloomwell und Dr. Ansay läuft der Prozess ähnlich ab. Bei Bloomwell wird zusätzlich der Personalausweis geprüft, und der Antrag wird innerhalb von 40 Minuten von einem Arzt in Kroatien bestätigt. Dr. Ansay fragt im Fragebogen, ob andere Therapiemöglichkeiten erfolglos ausprobiert wurden – bei "nein" wird die Cannabis-Therapie abgelehnt. Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass medizinisches Cannabis nur bei fehlender Alternative verschrieben werden darf und die ärztliche Sorgfaltspflicht auch bei Telemedizin gilt.
Kritik kommt von Suchtmedizinern wie Dr. Mathias Luderer von der Uniklinik Frankfurt. Er warnt vor der hohen Potenz der Produkte: Das getestete Cannabis enthielt 29 Prozent THC, während die deutsche Gesellschaft für Psychiatrie einen Höchstwert von unter zehn Prozent empfiehlt. Luderer sieht ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeit, Depressionen, Psychosen und Herzinfarkte, insbesondere bei Jugendlichen. Die Anbieter betonen hingegen, dass sie sich an medizinische Leitlinien halten und monatlich mehrere hundert Anträge ablehnen. Bloomwell berichtet von einem Anstieg der eingegangenen Rezepte um etwa 1.000 Prozent und versorgt inzwischen mehrere zehntausend Patient:innen monatlich.
Preis (5g Cannabisblüten) | Erstberatung | THC-Gehalt (Beispiel) | Anstieg Rezepte (Bloomwell) |
---|---|---|---|
65 Euro | ca. 10 Euro | 29 % | +1.000 % |
- Bestellung und Lieferung sind sehr einfach und kontaktlos möglich.
- Personalausweiskontrolle variiert je nach Anbieter.
- Aufklärung über Risiken bleibt oft unzureichend.
- Starker Anstieg der Nachfrage nach medizinischem Cannabis.
Infobox: Die Teillegalisierung hat zu einem Boom bei Online-Bestellungen von medizinischem Cannabis geführt. Experten warnen vor Risiken durch hohe THC-Gehalte und mangelnde Aufklärung. (Quelle: hessenschau.de)
Las Vegas: Cannabis-Lounges als neue Attraktion in Casinos?
Nach einem Bericht von PokerFirma plant Scott Schorr, CEO von Fifth Street Gaming, die Einführung von Cannabis-Lounges in Casinos in Las Vegas. Die Idee wurde auf einer Glücksspielkonferenz der Universität von Nevada diskutiert. Ziel ist es, mehr Touristen anzulocken und die Umsätze zu steigern. In Las Vegas ist "Recreational Marijuana" seit 2017 legal, doch bisher gibt es keine Cannabis-Lounges in Casinos.
Die rechtlichen Hürden in Nevada sind laut Schorr relativ niedrig, sodass die Umsetzung einer solchen Lounge zeitnah möglich erscheint. Sollte das Konzept erfolgreich sein, könnten bald viele Casinos in Las Vegas Cannabis-Lounges anbieten. In anderen US-Bundesstaaten wäre eine solche Entwicklung undenkbar, doch in Las Vegas ist man offen für neue Entertainment-Angebote. Schorr betont, dass es keinen qualitativen Nachteil gegenüber Bars gibt, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, da Alkohol wissenschaftlich als gefährlicher gilt als Cannabis.
- Erste Cannabis-Lounge könnte bald in einem Casino eröffnen.
- Rechtliche Hürden in Nevada sind gering.
- Alkohol gilt als gefährlicher als Cannabis.
- Erfolg könnte zu flächendeckender Einführung führen.
Infobox: Die Diskussion um Cannabis-Lounges in Las Vegas-Casinos ist in vollem Gange. Die Umsetzung könnte einen neuen Trend im Casino-Entertainment setzen. (Quelle: PokerFirma)
Fibromyalgie: Cannabis als Hoffnungsträger für Betroffene
Im Hanf Magazin berichtet die Betroffene Janelle (Nelly Cannabless) im Hanffluencer-Podcast über ihren Weg mit Fibromyalgie und die positiven Effekte von medizinischem Cannabis. Nach jahrelangen Schmerzen, Fehldiagnosen und erfolglosen Therapien mit Opiaten wie Tramadol oder Oxycodon, die starke Nebenwirkungen verursachten, fand sie durch einen verständnisvollen Arzt zur Cannabis-Therapie. Seitdem hat sich ihre Lebensqualität deutlich verbessert: Die Schmerzen wurden weniger, die Intervalle zwischen Schüben seltener und die Intensität der Beschwerden nahm ab.
Nelly nutzt heute neben medizinischen Blüten auch Extrakte wie Rosin und Dab. Sie passt ihre Dosis an Wetter, Tagesform und Muskelstatus an und setzt auf einen verantwortungsvollen Umgang. Ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Cannabis-Therapie nicht, da sie laut Kasse zunächst andere Medikamente ausprobieren müsse. Trotz gesellschaftlicher Vorurteile und Ablehnung im Umfeld engagiert sich Nelly für die Entstigmatisierung von Cannabis und unterstützt andere Betroffene.
„Fibromyalgie ist wie ein Kampf mit einem unsichtbaren Feind. Aber man sollte versuchen, Frieden zu schließen. Dann führt der Weg nicht ins Leiden, sondern in ein selbstbestimmtes Leben.“ (Nelly Cannabless)
- Medizinisches Cannabis kann die Lebensqualität bei Fibromyalgie deutlich verbessern.
- Viele Betroffene kämpfen mit Vorurteilen und fehlender Kostenübernahme.
- Eigenverantwortung und Aufklärung sind entscheidend für den Therapieerfolg.
Infobox: Cannabis kann für Fibromyalgie-Patient:innen eine wirksame Alternative sein, wird aber gesellschaftlich und von Krankenkassen oft nicht anerkannt. (Quelle: Hanf Magazin)
Trulieve: Unsicherheit um Lizenzen und Klagen belastet Aktie
Wie Börse Express berichtet, befindet sich das US-Cannabisunternehmen Trulieve in einer schwierigen Lage. In Alabama wurde die Vergabe von medizinischen Cannabis-Lizenzen erneut gerichtlich gestoppt, obwohl Trulieve im Dezember 2023 als einer von fünf Lizenznehmern ausgewählt worden war. Die sogenannten "integrated facility"-Lizenzen erlauben den kompletten Vertriebsweg vom Anbau bis zum Verkauf und sind für das Unternehmen von großer Bedeutung.
Zusätzlich droht Trulieve eine Sammelklage von Investoren, deren genaue Vorwürfe noch nicht bekannt sind. Die Aktie hat seit Jahresanfang über 36 Prozent an Wert verloren und ist mit einem RSI von über 90 technisch deutlich überkauft. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt hoch.
Aktienverlust seit Jahresanfang | RSI | Status Alabama-Lizenz |
---|---|---|
über 36 % | über 90 | Vergabe gestoppt |
- Gericht stoppt Lizenzvergabe in Alabama erneut.
- Investor-Klage sorgt für zusätzliche Unsicherheit.
- Aktie verliert massiv an Wert.
Infobox: Trulieve kämpft mit regulatorischen Hürden und rechtlichen Risiken, was die Aktie stark belastet. (Quelle: Börse Express)
Medizinisches Cannabis: Ärztin aus Neutraubling setzt auf Blüten statt Pillen
Die Mittelbayerische Zeitung berichtet über Dr. Julia Brühl-Bukowski aus Neutraubling, die sich auf medizinisches Cannabis spezialisiert hat. Sie setzt Cannabis nicht nur bei Krebspatienten, sondern auch bei Migräne oder Depressionen ein. Die Ärztin betont, dass die Therapie bei vielen Patienten gut anschlage, das Thema aber weiterhin stark stigmatisiert sei.
- Medizinisches Cannabis wird bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt.
- Stigmatisierung bleibt ein großes Problem.
Infobox: Trotz guter Erfolge in der Praxis ist die Akzeptanz von medizinischem Cannabis in der Gesellschaft weiterhin gering. (Quelle: Mittelbayerische Zeitung)
Quellen:
- Medizinisches Cannabis: So einfach ist der Zugang über Online-Shops
- Casinos in Las Vegas bald mit Cannabis-Lounges für Spieler?
- Rheuma im Kopf – Kann Cannabis bei Fibromyalgie helfen?
- Trulieve Aktie: Zitterpartie um Cannabis-Lizenzen und Klagen
- Blüten statt Pillen? Ärztin aus Neutraubling setzt auf medizinisches Cannabis
- Urlaub: Thailand will Cannabis-Regeln drastisch verschärfen
- Cannabiskonsum und Familie – Wie Eltern Verantwortung und Genuss vereinen
- Statistik: Auch wegen veganer Ernährung: Anbau von Soja nimmt zu
- Hockey Play-off-Spiel 2: CHTC - Harvestehuder THC